0875 - Der Psionen-Strahler
sie davon", knurrte Orfors kampfeslüstern und sah die anderen mit wild funkelnden Augen an.
„Dazu müßten wir sie erst aus dem Bereich der flammenden Sonnen herauslocken", lehnte der Zorbe nüchtern ab. „Außerdem ist es gefährlich, sich in einen Kampf mit einem unbekannten Gegner einzulassen. Nein, wir müssen es so anstellen, daß sie keinen ver-nünftigen Grund mehr finden, sich gegen unseren ausdrücklichen Willen in Algstogermaht herumzutreiben - es sei denn, sie hören auf, vom Frieden zu reden und geben zu, daß sie sich mit uns anlegen wollen."
„Darauf werden wir nicht lange warten müssen", behauptete Orfors. „Diese Narren, die uns da ins Netz gegangen sind, mögen ehrlich von der Friedfertigkeit ihrer Vorgesetzten überzeugt sein - was diese Leute jedoch wirklich denken, erfahren wir erst, wenn die bei-den Riesenschiffe sich in Bewegung setzen. Es wäre besser, nicht so lange zu warten."
Der Zorbe beachtete ihn gar nicht.
„Wir werden gemeinsam mit den Agolphern einen kurzen Bericht über unsere Zivilisation und Kultur zusammenstellen", erklärte er, „Den geben wir den Gefangenen und schicken sie zu ihren Leuten zurück, mit der Botschaft, daß die Terraner Algstogermaht zu verlas-sen haben."
„Bis ihr den Bericht fertig habt, wird noch mehr Zeit vergehen", gab Kaidmar zu bedenken. „Ich werde einen von den Gefangenen holen lassen. Er kann unter unserer Aufsicht schon jetzt die Botschaft an seine Vorgesetzten durchgeben."
„Das ist eine gute Idee", lobte der Zorbe. „Vergeßt nicht, dabei auch die Bedingung für die Übergabe der Gefangenen zu vereinbaren."
„Und denkt daran, kein zu friedliches Bild von uns zu entwerfen!" mischte Orfors sich ein.
„Das wäre ein grober Fehler", erwiderte der Zorbe und machte sich dann an die Arbeit.
Wenig später stand Akkaj Sinen neben Kaidmar vor einem fremd wirkenden Bildschirm und las allen, die ihm in der BASIS und in der SOL zuhörten, die Botschaft der Wynger vor.
„Wenn es in Algstogermaht etwas zu suchen gibt, ist das ausschließlich Sache der Wynger. Fremde haben hier nichts verloren. Sie werden aufgefordert, Algstogermaht wie-der zu verlassen."
Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Man wird uns mit einem Beiboot in die Nähe des Planeten TEST II bringen. Der Kommandant dieses Schiffes bittet Sie, uns dort mit einer Space-Jet abzuholen."
Ehe die Gegenseite dazu kam, auch nur eine Frage zu stellen, hatte Kaidmar die Verbindung unterbrochen.
Akkaj Sinen kehrte zu seinen Gefährten zurück und berichtete, was geschehen war.
„Das war's dann wohl", murmelte Bark Mun-Yang mißmutig. „Sie haben uns kunstgerecht mattgesetzt."
8.
Das war auch die Meinung vieler anderer Terraner- von den Solgeborenen ganz zu schweigen, denn sie vertraten ohnehin die Meinung, daß es reine Zeitverschwendung war, sich noch länger an diesem Ort aufzuhalten.
Die Übergabe der Gefangenen verlief reibungslos. Die beiden Raumschiffe trafen sich im Raum, und die Besatzung der Space-Jet konnte einen kurzen Blick auf die grünen, wie glasiert schimmernden Wände des wyngerischen Schiffes werfen, dann waren auch schon die fünf Terraner an Bord, und das fremde Beiboot fiel schnell in die Dunkelheit zurück.
„Eigentlich können wir froh sein", sagte Bark Mun-Yang, während die Space-Jet beschleunigte und zur SOL zurückflog. „Es hätte schlimmer kommen können. Ehrlich gesagt, als sie uns da unten im Grasdschungel eingefangen hatten, dachte ich, sie wärmen die reinsten Teufel."
„Es war doch logisch, daß sie eine Meute von kampferfahrenen Leuten losschickten, um uns einzufangen", widersprach Daria Perth. „Gerade du solltest wissen, daß man sich nicht nach solchen einseitigen Informationen richten darf. Ich glaube, sie sind uns ähnli-cher, als man auf den ersten Blick denkt."
„Ich finde sie ähnlich genug", bemerkte Jörg Carwal.
„Ich spreche nicht vom Aussehen."
„Nein, denn da gibt es sogar ein paar Punkte, in denen ich ihnen eine deutliche Überle-genheit zubillige", lächelte Carwal spöttisch. Daria warf ihm einen strafenden Blick zu.
„Sie sollten sich bei uns in der SOL mal gründlich umsehen, junger Mann!" empfahl sie.
Bark betrachtete die graue Kassette, die Kaidmar ihm mitgegeben hatte.
„Was mag da alles drin sein?" murmelte er nachdenklich. „Hoffentlich kann ich es mir auch einmal ansehen!"
Er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Es gab nichts, was in den nächsten Tagen öfter und gründlicher
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