Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
von allen nur denkbaren Leuten betrachtet, untersucht und durchleuchtet wurde als die Bilder und Texte, die die Politiker und Händler der Zorben und die Wissenschaftler und Philosophen der Agolpher zusammengestellt hatten. Viele hun-dert Kopien entstanden, und Sachverständige aller Fachrichtungen ordneten die ver-schiedenen Aspekte der fremden Kultur nach immer neuen Gesichtspunkten. Auch Bark Mun-Yang war damit so ausschließlich beschäftigt, daß er den kurzen Aufenthalt auf TEST II und im Raumschiff der Wynger fast vergaß.
    Erst vier Tage später wurde er wieder daran erinnert.
    Da nämlich ging die Tür zu seiner Kabine auf, und Irmina Kotschistowa trat ein.
    Bark Mun-Yang bekam einen solchen Schrecken, daß er mit einem fast akrobatischen Sprung in der Duschkabine verschwand. Dann erst kam er auf den Gedanken, daß die Mutantin sicher nicht ohne die Erlaubnis eines Arztes frei in der SOL herumlaufen durfte.
    Verlegen kletterte er aus der Kabine.
    „Es tut mir leid", murmelte er.
    „Vergessen wir es", sagte die Metabiogruppiererin, der das Ganze offensichtlich nicht weniger peinlich war als dem Kosmopsychologen. „Ich dachte, du könntest mir erzählen, wie es weitergegangen ist, nachdem - na ja, du weißt schon."
     
    *
     
    Irmina Kotschistowa hörte aufmerksam zu. Es ärgerte sie, daß sie sich nicht selbst bei den Fremden hatte umsehen können. Und es war ihr begreiflicherweise sehr unangenehm, daß sie auf TEST II auf so gefährliche Art und Weise die Kontrolle über sich verlo-ren hatte.
    Natürlich wußte sie jetzt, woran es gelegen hatte. Inzwischen war TEST II von den anderen Mutanten überprüft worden. Sie sagten übereinstimmend aus, daß auf dem Plane-ten etwas existierte, was parapsychische Impulse ausstrahlte. Ein Wesen offenbar, das riesengroß und überall auf der Oberfläche von TEST II präsent war, jedoch keine Intelli-genz entwickelt hatte.
    Im nachhinein erschien es nur wie ein dummer Zufall, daß man nicht rechtzeitig auf die-se Gefahr aufmerksam geworden war. Aber bei den Vorbereitungen zu diesem Unter-nehmen hatten sie alle nur das große Ziel einer Kontaktaufnahme zu den Wyngern vor Augen gehabt. TEST II war nur eine kurze Episode, ein winziger Schritt auf einem langen Weg - niemand hatte vorhersagen können, was die fremden Raumfahrer sich alles einfal-len ließen, um die Aussagen der angeblich hilflosen Terraner zu überprüfen.
    So hatte man jedes Quäntchen von Informationen einkalkuliert, das sich aus den Gehir-nen der sechs Terraner herausholen ließ - aber nie bedacht, was unterwegs noch in eben diese Gehirne hineinkommen könnte.
    Irmina brauchte also keineswegs ein schlechtes Gewissen zu haben. Jeder erwartete von ihr, daß sie den Zwischenfall mehr oder weniger vergaß und zur Tagesordnung zurückkehrte.
    Nur die Mutantin selbst fand keine Ruhe.
    Schon auf dem Rückflug zur SOL war der fremde Bann von ihr gewichen. Sofort erlosch auch die ihr völlig unbewußte Verbindung zu Sternfeuer und Torboros. Dazu war es aller-dings auch höchste Zeit, und es hatte lange genug gedauert, bis sie die Schäden beseitigt hatte. Jetzt war alles in Ordnung, Sternfeuer war kerngesund, und auch die seelischen Folgen dieses nicht gerade angenehmen Erlebnisses waren ausgeräumt worden. Torbo-ros war es nicht anders ergangen. Nur Irmina Kotschistowa schlug sich immer noch mit der schrecklichen Erkenntnis herum, daß sie ungewollt zwei Menschen in akute Gefahr gebracht hatte - und ihre fünf Begleiter auf TEST II dazu. Sie brannte darauf, das irgend-wie auszugleichen.
    Das war der Grund, warum sie so viel wie möglich über die Bewohner der Galaxis Tschuschik wissen wollte - oder Algstogermaht, wie die Wynger ihre „Sterneninsel" nann-ten.
    Je länger Bark Mun-Yang jedoch sprach, desto deutlicher erkannte Irmina Kotschistowa, daß diese Informationen nicht dazu beitragen konnten, sie auf die rettende Idee zu brin-gen, mit der sich die gesamte Situation umkrempeln ließ.
    Interessant war es trotzdem.
    „Ich glaube immer stärker daran", sagte Bark, „daß wir es mit einem manipulierten Volk zu tun haben. Die Wynger selbst merken offenbar gar nicht, daß sie beeinflußt werden, aber das ist kein Wunder. Wenn ich recht habe, dann standen sie schon unter Überwa-chung, als sie die ersten Schritte in Richtung Zivilisation taten."
    „Wie lange mag das her sein?"
    Bark zuckte mit den Schultern.
    „Keine Ahnung. Sie haben zwar ein paar Daten über ihre Geschichte mitgeliefert, aber ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher