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0875 - Die Rückkehr des Jägers

0875 - Die Rückkehr des Jägers

Titel: 0875 - Die Rückkehr des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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zurückgerissen wurde. Wo gestern noch eine öde Steppe war, konnte heute eine Eiswüste oder eine Vulkanlandschaft existieren.
    Schnell hatte er erkannt, dass die Hölle von einer Vielzahl verschiedenartigster Wesen bewohnt wurde. Es gab nicht nur mächtige Dämonen wie Stygia, sondern unzählige andere Kreaturen in jeder nur denkbaren Gestalt und Größe. Und einige waren so klein und schwächlich, dass selbst ein kleiner Junge sie mit einem Stock oder Stein erschlagen konnte, um sich von ihrem faulig schmeckenden Fleisch zu ernähren.
    Wasser zu finden, war ungleich schwieriger. Die Hölle wurde durchzogen von unzähligen Flüssen, doch die meisten bestanden aus brennender Lava oder ätzender Säure. Doch hier und da fand er brackiges Wasser oder Eis, das er lutschen konnte, und zur Not trank er das Blut der Geschöpfe, die er auf Nahrungssuche tötete.
    Immer weiter trieb es Paul vorwärts, ohne dass er ein Ziel oder einen Plan hatte. Er wollte nur weg, möglichst viel Abstand gewinnen zwischen sich und Stygia - und der Erinnerung an das grausame Ende seiner Eltern. Die Hoffnung, dass er einen Ausweg finden würde aus dieser Welt, hatte er längst aufgegeben. Jetzt wollte er nur noch eins: Überleben!
    Der Junge bemerkte nicht, wie er sich selbst langsam veränderte, je länger er sich in dieser Sphäre aufhielt und ihre Materie durch die Nahrung in sich aufnahm. Er passte sich seiner Umgebung immer mehr an. Seine Sinne schärften sich, und er wurde ausdauernder und kräftiger.
    Dennoch war er halb verhungert, als er das Tal erreichte. Auf den ersten Blick unterschied es sich kaum von den unzähligen anderen unwirtlichen Regionen, die er durchstreift hatte. Die Landschaft war kahl, mit Ausnahme von ein paar krummen, laublosen Bäume, die wie eine höhnische Parodie auf einen irdischen Wald wirkten. Im Hintergrund glühte der Himmel dunkelrot. Offenbar loderten dort gigantische Feuer, die ihn ein weiteres Mal zu einem Umweg zwingen würden. Paul war es egal. Ein Weg war so gut wie jeder andere.
    Erst jetzt bemerkte der Junge, dass er nicht allein war. Ein paar Dutzend Meter unter sich entdeckte er ein Rudel vierbeiniger Kreaturen. Sie glichen Wölfen, doch ihre Köpfe waren fast doppelt so groß, und aus ihren Mäulern klafften riesige Hauer, die einen Menschen mit einem Biss in der Mitte hätten zerteilen können. Sie waren zu dritt, und sie waren auf der Jagd!
    Die Höllenwölfe hatten ein dürres Wesen umzingelt, das entfernt menschenähnlich aussah. Es war etwa ein Meter zwanzig groß, hatte große, fledermausähnliche Ohren und eine schwarze, ölig glänzende Haut. Die Höllenwölfe hätten ihr Opfer mit einem Biss erledigen können. Doch sie spielten mit ihm, bevor sie ihm den Rest gaben.
    Paul hatte genug gesehen. Er hatte nur so lange überlebt, weil er allen Gefahren aus dem Weg gegangen war. Er wollte sich schon abwenden, als er den Ruf hörte.
    Hilf mir!
    Irritiert blieb der Junge stehen. Die Stimme war direkt in seinem Kopf erklungen. Das war doch nicht möglich. Er musste sich geirrt haben. Doch gleich darauf hörte er sie wieder.
    Hilf mir! Bitte!
    »Tut mir leid, aber ich kann nicht«, flüsterte der Junge und ging weiter. Aber die Stimme in seinem Kopf ließ nicht locker.
    Du gehörst nicht hierher. Ich kann dir helfen.
    Wider Willen drehte sich Paul um. Die Höllenwölfe hatten ihn noch nicht bemerkt, doch ihr Opfer schien ihn direkt anzustarren. Und dann wurde die schwarze Gestalt durchscheinend. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie gar nicht mehr zu sehen. Die Wölfe jaulten auf, doch da erschien die schwarze Kreatur wieder.
    Sie kann sich unsichtbar machen, durchfuhr es Paul. Doch offenbar reichten die Kräfte des Wesens nicht mehr aus, um die Tarnung lange genug aufrechtzuerhalten. Und er selbst besaß diese Möglichkeit, einfach zu verschwinden, gar nicht. Es war nur eine Frage von Sekunden, bis die Wölfe den Jungen entdeckten und auch auf ihn losgingen.
    Schnell sah sich Paul um. Etwas weiter links entdeckte er einen großen Felsbrocken, hinter dem er sich verstecken konnte. Geduckt rannte der Elfjährige los und ging in Deckung.
    Paul war nicht ganz wehrlos. Er benutzte einen etwa ein Meter langen Ast, den er von einem verkrüppelten Baum abgebrochen hatte, als Wanderstock. Ein Ende hatte er mit Hilfe eines scharfen Steins angespitzt, sodass der Stab auch als Waffe dienen konnte. Doch gegen die Höllenwölfe würde er damit kaum etwas ausrichten können.
    Ich helfe dir. Zu zweit

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