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0878 - Die Schwertlady

0878 - Die Schwertlady

Titel: 0878 - Die Schwertlady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Schon ein Blatt Papier genügt zu ihrer Abschirmung. Van Zant erinnerte sich an seine Schulzeit; sein Chemielehrer hatte bei der Vorbereitung eines Experiments plötzlich ein alphastrahlendes Teilchen aus der Hosentasche hervorzauberte, in der er es in den Fachraum mitgebracht hatte… Sie alle waren entsetzt gewesen, aber er hatte ihnen dann erklärt, wie harmlos Alphastrahlung war, und das experimentell bewiesen.
    »Beruhigend«, sagte van Zant. »Und wie soll es gezündet werden? Immerhin soll es ja im gleichen Moment explodieren, in dem der Hyperraumtorpedo im Einsteinschen Normalraum rematerialisiert und damit im Inneren der Riesen-Station.«
    Der Diplom-Ingenieur lächelte. »Genau das ist der Knackpunkt. Wir denken daran, es so einzurichten, dass exakt dieser Rücksturz aus dem Hyperspace die Zündung auslöst. Wie genau, wissen wir noch nicht, aber wir arbeiten daran.«
    »Das ist kein Knackpunkt, sondern ein Kackpunkt«, erwiderte van Zant kopfschüttelnd. »Überlegen Sie mal: wenn ein Raumschiff mit diesem Teufelszeug an Bord, egal ob im Lager oder im Torpedo, überlichtschnell fliegt und am Ziel in den Normalraum zurückfällt, zündet das Transuran automatisch, und - das war's dann. Wir sprengen uns damit doch selbst!« Er tippte sich an die Stirn.
    »Teufel auch - das stimmt«, entfuhr es seinem Gegenüber. »Daran hat keiner von uns gedacht!«
    »Sehen Sie, deshalb bin ich hier der Chef - damit wenigstens einer an so etwas denkt. Lassen Sie sich für die Zündung etwas anderes einfallen, etwas, das sicher ist. Vielleicht kommt mir ja auch eine Idee. Ich muss mal darüber nachdenken.«
    Er wandte sich ab und ging zur Tür. »Sie finden mich in der Kantine.«
    »Wo sonst?«, murmelte der Diplom-Ingenieur. »Vielfraß…«
    Van Zant grinste. »Essen hält Leib und Seele zusammen«, verabschiedete er sich.
    Er konnte tatsächlich schon wieder einen Happen vertragen.
    ***
    Nicole räusperte sich. »Wenn das hier tatsächlich eine Riesin ist, stimmt etwas mit ihr nicht«, sagte sie. »Dann dürften zwar die Hand und der Arm nachwachsen und daraus zwei neue Riesinnen entstehen, aber Torso und Kopf können das nicht mehr. Da hat Rhett wohl instinktiv das Richtige gemacht und die einzige Chance genutzt, die einen Riesen wirklich tötet: man schlägt ihm den Kopf ab! Aber warum, beim Rödelohr der Panzerhornschrexe, wächst das Biest hier?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Vielleicht haben sie das Kloning-Verfahren geändert und verbessert«, überlegte er.
    »Die Schwerthexe gibt es aber schon seit Jahrhunderten«, widersprach Nicole. »Da müsste sich im Lauf der Zeit eher ein Fehler eingeschlichen haben.«
    Jetzt erst schien Rhett sie zu bemerken. Er war mit seinen Gedanken wohl sehr weit fort gewesen.
    »Wie seid ihr denn hierhergekommen?«, wunderte er sich.
    »Durch die Tür«, sagte Nicole trocken. »Das Schwert, auf das du dich da stützt, ist es das dieses Spukwesens?«
    »Sicher. Ich konnte es endlich an mich bringen.«
    »Schau dir das Ding an, Cheri«, sagte Nicole. »Das ist kein Schwert, wie die Riesen es verwenden.«
    Zamorra nickte. Die Riesen benutzten Laserschwerter, ähnlich wie die in den »Star Wars«-Filmen. Außerdem waren sie umschaltbar und verschossen dann zerstörerische Blitze. Danach sah dieses Schwert aber absolut nicht aus.
    »Ich denke, wir sollten der Sache jetzt ein Ende machen«, sagte Zamorra und löste seine Strahlwaffe von der Magnetplatte am Gürtel. Er vergewisserte sich, dass sie auf Lasermodus geschaltet war. Dann zerstrahlte er die einzelnen Teile der Schwertlady, dass nur noch Aschepartikel übrig blieben.
    Aus denen konnte garantiert keine neue Kreatur mehr entstehen.
    Er steckte die Waffe wieder zurück.
    »Sollten wir das Schwert nicht vorsichtshalber auch zerstören?«, schlug Nicole vor, die Hand am eigenen Blaster.
    »Wozu? Ist doch nur eine ganz normale Waffe«, sagte Zamorra. »Wir nehmen sie mit. Man kann sie ja«, er grinste, »im Eingangssaal von McRaw-Castle aufhängen, als Zierde, und mit einer kleinen Inschriftplatte: Das Schwert unseres Hausgespensts, das von Laird Rhett Saris ap Llewellyn erschlagen wurde.«
    Er legte dem Jungen die Hand auf die Schulter.
    »Du hast zwar gegen die Anweisung deiner Mutter und auch gegen eine Menge anderer Regeln verstoßen, aber - gut gemacht, Sir Rhett!«
    Er hielt Nicole die offene Hand entgegen. »Das Amulett, bitte. Wir kehren zurück.«
    Patricia sah sich misstrauisch um. »Wo ist das Drachenbiest eigentlich?

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