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0878 - Die Schwertlady

0878 - Die Schwertlady

Titel: 0878 - Die Schwertlady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Inkarnationen Rheged oder Coryn fallen. Sagen dir diese Namen etwas?«
    Ich hörte, dass damals… Caer Llewellyn noch bewohnt war. Desgleichen Caer McRaw. Heute sind es beide nicht mehr, sagt man. Caer Llewellyn… Rheged Saris, sagtest du?
    Rhett nickte. »Rheged Saris ap Llewellyn war ich von 1201 bis 1464 nach der Zeitenwende. Allerdings kann ich wiederum nicht erinnern, damals von dir gehört zu haben. Doch sein Nachfolger, als der ich Coryn Saris war, hatte mit dir zu tun. Doch er ließ dich dann in Ruhe weiter spuken.«
    Jetzt erinnere ich mich. Coryn Saris, ja… er bedrohte mich. Aber ich zwang ihn dazu, mich in Ruhe zu lassen. Danach hat kein Saris mehr einen Fuß auf McRaw-Boden gesetzt.
    Rhett verzog das Gesicht. Natürlich hatte sie Recht. Sie hatte ihn damals gezwungen. Da war eine vage Erinnerung, die nicht so richtig aufbrechen wollte.
    »Mich kannst du nicht zwingen«, sagte er. »Gib mir jetzt das Schwert.« Erneut streckte er fordernd die Hand aus.
    Sie lachte nur, und auch das Lachen spielte sich im telepathischen Bereich ab. War sie nicht in der Lage, sich normal zu artikulieren? War das ihr Handicap?
    Rhett benutzte wieder seine Llewellyn-Magie. Er versuchte die Schwertlady so zu blockieren, dass sie ihre Gedanken nicht mehr aus sich heraus senden konnte. Im ersten Moment konnte sie ihn noch abwehren, aber Rhett ließ sich total in die Magie fallen und setzte alles an Kraft ein, was er besaß. Er spürte nicht, dass er zu zittern begann, dass ihm wieder die Knie weich wurden. Sekundenlang wurde ihm schwarz vor Augen. Aber ehe er die Besinnung verlieren konnte, sah er, dass er Erfolg hatte.
    Die Schwertlady war plötzlich orientierungslos!
    Sie sah sich um, mit erschrockenem Gesichtsausdruck, suchte nach ihrem Gegner und konnte ihn scheinbar nicht mehr wahrnehmen!
    Rhett taumelte auf sie zu. »Gib es mir endlich«, forderte er. Er griff zu - und konnte ihr den Bihänder tatsächlich abnehmen!
    Verdammt schwer war das Ding und störte ihn in seiner Konzentration. Die Blockade brach zusammen. Unwillkürlich wich Rhett ein paar Meter zurück, damit sie ihm die Waffe ihrerseits nicht sofort wieder abnehmen konnte.
    Fassungslos starrte sie ihn an. Was hast du getan?
    Ihre Gedankenstimme war kaum wahrnehmbar. Sie musste sich anscheinend erst einmal von der Blockade erholen.
    »Du solltest mich nicht unterschätzen«, stieß er heiser hervor. Jetzt spürte er, wie die Magie ihn geschwächt hatte, aber er versuchte das nicht zu zeigen. Keine Schwache zeigen, keinen Angriffspunkt bieten! Er hatte sie überrumpelt, und er musste jetzt auf jeden Fall die Kontrolle behalten. »Mit mir kannst du nicht so umspringen wie mit Coryn!«
    Dabei fragte er sich, wieso seine frühere Inkarnation nicht auf die Idee gekommen war, sie telepathisch zu blockieren!
    Hatte Coryn Saris nicht so weit gedacht?
    Nach wie vor hielt er das Schwert fest.
    Sie machte einen Schritt vorwärts, auf ihn zu. Es war klar - sie wollte ihre Waffe zurückhaben.
    »Vade retro!«, sagte er scharf. »Apage, male spiritus!« [6]
    Das war zwar Christenmagie, aber das störte ihn nicht. Warum sollte er nicht das einsetzen, womit Kleriker einst erfolgreich gegen Geister und Teufel angetreten waren?
    Sie verhielt in der Bewegung. Ihr Gesicht verzerrte sich.
    »Geh, oder ich werde dich töten«, sagte er. »Glaube mir - ich kann das!«
    Ihm kam noch eine Idee. Sie konnte sich nur telepathisch äußern, aber sie war nicht taub. Sie hörte ja, was er sagte.
    »Vade retro!«, brüllte er, so laut er konnte. »Apage! Subito!« [7]
    Und dann stürmte er auf sie zu, weiter brüllend. »VADE RETRO! APAGE!«
    Sie ertrug es nicht.
    Ihre Gedanken schrien, während sie die Hände gegen ihre Ohren presste. Rhett holte mit dem Schwert zum kreisenden Schlag aus, der ihr den Kopf abschlagen musste.
    NEEEIN! HÖR AUF!
    Da traf sie ihr eigenes Schwert und durchtrennte mit spielerischer Leichtigkeit ihren Hals. Der Kopf flog in weitem Bogen davon, landete auf dem Ufer. Der Körper stand noch einen Moment senkrecht, dann kippte er wie ein Brett vor Rhett ins Wasser.
    Der Erbfolger sah, dass er ihr mit diesem wilden Schwerthieb auch die Hände abgehackt hatte, die sie ja gegen die Ohren gepresst hatte.
    Aber es floss kein Blut.
    Nun, wie auch bei einem Spukwesen?
    Rhett stieß das Schwert in den Grund des Wassers und stützte sich darauf. Jetzt überkam ihn endgültig die Schwäche.
    »Aber ich habe es geschafft«, flüsterte er. »Was dir nicht gelang, Coryn, habe ich

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