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0878 - Impulse aus dem Nichts

Titel: 0878 - Impulse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mädchen und blickte zu den beiden Männern. „Es kann keinen Zweifel geben, daß mit dem geheimnisvollen Patienten Boyt Margor gemeint ist. Allerdings ging aus den Funksprüchen nicht hervor, um welcherart Leiden es sich handelt, oder ob es nicht überhaupt nur ein Verdunkelungsmanöver ist. Jedenfalls sind wir zu spät dran. Der Transport ist inzwischen bereits abgegangen."
    Bran Howatzer seufzte. „Dann haben wir keine andere Wahl, als ebenfalls die Athosklöster aufzusuchen."
    „Ich dachte, wir wollten Margor endlich hochgehen lassen", rief Eawy ter Gedan aus. „Warum seid ihr schon wieder wankelmütig geworden? Ist euch die Anonymität wichtiger als die Zukunft dieses Planeten, auf dem wir leben wollen?"
    „Kein Grund zur Aufregung, Eawy", sagte Howatzer beschwichtigend. „Wir wollen Margor nur ein Ultimatum überbringen. Wenn er es ignoriert, dann kommt es hart auf hart."
    „Hoffentlich", sagte das Mädchen gepreßt und ballte die Hände zu Fäusten. Wenn etwas größer war als ihr Haß gegen den verbrecherischen Gäa-Mutanten, dann höchstens die Hoffnung, daß ihr vergönnt war, ihn zu vernichten.
    Eawy ter Gedan haßte Boyt Margor ungleich stärker, als es ihre beiden Gefährten Dun Vapido und Bran Howatzer taten. Das mochte weniger daran liegen, daß sie seine dunklen Machenschaften besser durchschaute, sondern hatte eher persönliche Gründe.
    Boyt Margor hatte einmal versucht, ihr Gewalt anzutun. Der Haß auf ihn hatte schon immer bestanden. Aber seit diesem Zwischenfall sprengte er alle Dimensionen.
    Boyt Margor fühlte eine unsagbare Erleichterung. Er konnte wieder klar denken, seine Gedanken in die Tat umsetzen - wieder er selbst sein.
    Der innere Druck aus Psionischer Energie war von ihm genommen. „Danke, Niki", sagte er zu dem auf siebzehn Jahre geschätzten Jungen, der wie ein Riesenbaby auf der Matte zusammengerollt lag und mit seligem Lächeln zu ihm aufsah. „Ich weiß nicht,; was ich ohne dich machen würde."
    In jedem anderen Fall hätte sich Margor nicht dazu hinreißen lassen, seine Abhängigkeit zu jemandem einzugestehen. Aber der Idiot würde daraus keinen Nutzen ziehen. „Der Hunger ist gestillt", brabbelte, Niki, rutschte von der Matte und kuschelte sich in das Stroh, das den Boden der primitiven Klause bedeckte. „Auf ein andermal. Sieben - acht - neun -aus! K. o. durch zuviel Safttrinken."
    Und er schlief auf der Stelle ein.
    Boyt Margor schlich auf leisen Sohlen aus der Hütte. In der Tür drehte er sich noch einmal um. „Danke", murmelte er abschließend, dann trat er ins Freie.
    Das war ehrlich gemeint, aber seine Dankbarkeit ging nicht tiefer. Niki war für ihn nur Mittel zum Zweck, und ihm war klar, daß es sich umgekehrt ebenso verhielt. Der Idiot war süchtig nach Psionischer Energie, er saugte sie wie ein Vampir in sich auf. Daß er damit ihm, Margor, einen Gefallen tat und vielleicht sogar das Leben rettete, war nur ein Nebeneffekt. Niki dachte, wie Margor selbst, nur an sich.
    Das war die nüchterne Wirklichkeit. Im Moment brauchte er Niki nicht mehr, denn der innere Druck war von ihm genommen, aber früher oder später, wenn die unheimliche Macht, auf die er fixiert war, ihn wieder mit Psienergie aufgeladen hatte, würde er den Idioten wieder konsultieren müssen.
    Darum war es besser, wenn er vorerst einmal in der ehemaligen Klosterrepublik auf Agion Oros Athos blieb.
    Draußen warteten bereits Ove Hermsted, Dentrov Quille und Guntram Peres auf ihn, die zum engsten Kreis seiner Vertrauten gehörten. Boyt Margor erinnerte sich dunkel daran, daß sie ihn in seiner schwersten Zeit aus dem Hauptquartier der GEPAPH hierhergebracht hatten. Aber er wollte daran nicht erinnert werden. Denn da war noch etwas... „Was ist aus Vargas Denner geworden?" erkundigte sich der Gäa-Mutant. „Er ist tot", antwortete Ove Hermsted dienstbeflissen. „Wir haben ihn doch ..."
    Margor schnitt ihm das Wort durch eine scharfe Handbewegung ab. „Genug davon. Laßt mich allein."
    „Aber...", wollte Dentrov Quille einwenden.
    Margor wiederholte: „Ich möchte nichts davon wissen. Vergeßt diesen Zwischenfall." Er wandte sich nach den drei Geisteswissenschaftlern um und blickte ihnen nacheinander tief in die Augen. Dabei spielte er mit dem Psychod, das er an einem Ring um den Hals trug. „Ihr werdet diesen Zwischenfall vergessen, als hätte es ihn nie gegeben. Das ist ein Befehl."
    Die drei Männer erstarrten und verdrehten die Augen. Gleich darauf klärte sich ihr Blick wieder.

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