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0878 - Impulse aus dem Nichts

Titel: 0878 - Impulse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Babygesicht mit dem freundlichen Grinsen zeigend, stand Niki St. Pidgin. „Hau ab, Niki", sagte Margor unwirsch. „Ich möchte ungestört sein."
    „Es geht mir gut", sagte Niki mit breitem Lächeln. „Die Welt und alles wie um diese Jahreszeit zu Hause, blühend und still, nur noch schöner, aber es ist gut zu wissen, ein Freund vom Freund zu sein."
    „Wir sind nicht Freunde", sagte Margor barsch. „Ich stille gelegentlich deine Gier, das ist alles. Betrachte es als Geschäft. Und jetzt verschwinde, bevor ich dir Beine mache."
    Niki machte ein erschrockenes Gesicht und wich einen Schritt zurück. Dann zeigte er einen Ausdruck von Trotz, brach einen Ast von einem Strauch ab, holte ein Vibratormesser hervor und begann damit das Holz mit wütenden Bewegungen zu bearbeiten. „Ja, beschäftige dich, aber laß mich in Ruhe", sagte Margor. „Schnitze irgend etwas, eine Flöte, zum Beispiel. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, kannst du mir zeigen, was daraus geworden ist. Aber wage es nic ht noch einmal, mir nachzulaufen!"
    Margor nahm sich vor, seinen Paratendern strengere Schutzmaßnahmen aufzutragen; es ging nicht an, daß der Idiot ihn wie ein Schatten verfolgte. „Niki!" erklang da aus dem Wald eine helle Frauenstimme. „Niki, wo versteckst du dich?
    Komm raus, ich weiß, daß du da bist."
    Der Idiot grinste verschmitzt. „Die Nurse", sagte er und verschwand in den Büschen.
    Gleich darauf tauchte ein hübsches schwarzhaariges Mädchen in luftiger Schwesterntracht auf. Ihr Gesicht kam Margor bekannt vor, und auch sie zeigte bei seinem Anblick Erkennen. „Entschuldigen Sie", sagte sie verdattert, „daß ich Ihren Weg kreuze. Aber ich bin für Nikis Sicherheit verantwortlich, und der Lümmel ist mir wieder einmal entwischt."
    Margor testete ihren Geist, das war eine automatische Reaktion, und stellte fest, daß es zu ihr keine Psi-Affinität gab. Bestimmt wußte sie nicht, wer er war, und hielt ihn für einen gewöhnlichen Patienten. Da sie jedoch Nikis Betreuerin war, konnte ihr nicht entgangen sein, daß er etwas mit ihm zu tun hatte. „Das Riesenbaby ist da entlang gelaufen", sagte er und deutete in die Richtung, in der der Idiot geflohen war. Das Mädchen bedankte sich und verschwand.
    Margor lauschte noch den entschwindenden Geräuschen. Dann setzte er seinen Weg fort.
    Normalerweise konnte man diese naturbelassene Landzunge tagelang durchwandern, ohne auf einen Menschen zu treffen. Die Patienten hatten alle erdenklichen Freiheiten und konnten sich ungehindert bewegen, wenn es sich nicht gerade um schwere Fälle handelte.
    Doch der äußere Schein der Unberührtheit trog. In Wirklichkeit war die Landzunge mit den Athosklöstern eine wahre Bastion. Es gab ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem, so daß niemand unbemerkt die Halbinsel betreten konnte, und überall waren Spione installiert, über die man die Patienten unter Beobachtung halten konnte.
    Margor war sich dessen bewußt, daß man auch jeden seiner Schritte von der Zentrale aus beobachten konnte. Doch das machte ihm nichts aus.
    Es war Boyt Margor zur Gewohnheit geworden, sich von Zeit zu Zeit auf die eintreffenden Impulse zu konzentrieren. Sonst war er sich der Sendungen zwar bewußt, aber er versuchte sie zu ignorieren, um sich mit anderen Dingen beschäftigen zu können.
    Als er sich auf dem Weg zu dem Treffpunkt mit seinen Paratendern wieder einmal darauf konzentrierte, machte er eine verblüffende Entdeckung.
    Die Impulse waren schw ächer geworden. Er öffnete seinen Geist vollends und stellte erleichtert fest, daß sie auf ein erträgliches Maß gesunken waren. Er wartete darauf, daß sie sich wieder verstärkten, doch nichts dergleichen geschah, und er schöpfte plötzlich die Hoffnung, daß damit auch die Psionische Aufladung nachlassen würde. 5. „Meine Schwestermutter auf Alkyra-II hat keine hohe Meinung von euch Trümmerleuten", tönte es aus der Sprechblase der Riesenamöbe, während sie auf ihren Pseudopodien durch den Verbindungsgang krabbelte. „Wenn sie diese Anlagen hier sehen könnte, würde sie ihre Ansicht über euch ändern müssen. So schlampig und verkommen, wie man es beim Anblick der verfallenen Neunturmanlage meinen könnte, seid ihr gewiß nicht. Warum also wollt ihr den Anschein eines degenerierten Volkes erwecken?"
    Allein an diesen Äußerungen erkannte Jarkus-Telft, daß der Ableger der Duade intelligenter als die Duade selbst war. Abgesehen davon wäre die Duade nie in der Lage gewesen, die Handhabung

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