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0878 - Raniel und die Gerechten

0878 - Raniel und die Gerechten

Titel: 0878 - Raniel und die Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht. Vielleicht als eine Hoffnung. Und zum Lehrer fühle ich mich nicht geboren.«
    Ich kann in diesen ›Antworten‹ keinen Sinn erkennen.
    Suko hatte unbedingt recht. Da Kevin den Sinn unserer Sprache nicht begriff, war es ihm auch unmöglich, etwas zu äußern oder etwas zu erklären.
    Kevin bewegte sich wieder durch das Raumschiff. Er schaute nach oben zu den schmalen Luken hin, die sich dicht aneinanderreihten. Auch wir folgten seinem Blick. Zu sehen war nichts. Nur eine klare Finsternis irgendwo im All.
    Ich bekam eine Gänsehaut, als ich daran dachte.
    Flogen wir - flogen wir nicht? Konnte die Bewegung UFOs überhaupt als ein Flug bezeichnet werden?
    Ich wußte es nicht, Suko mußte es ebenso ergehen, aber es gab da noch Kevin.
    Er veränderte sich.
    Nicht daß er wieder anfing zu sprechen, bei ihm strafte sich die Gestalt, und er nahm dabei eine fast schon menschliche Haltung an, denn er hatte seinen am Hinterkopf abgeflachten Schädel zur Seite geneigt, als wäre er dabei, über etwas nachzudenken oder nach einem Geräusch zu horchen.
    Da mußte etwas sein…
    Den Gedanken verfolgte auch Suko. Er hatte ihn halb ausgesprochen, als das Licht anfing zu flackern. Zumindest hatten wir den Eindruck, aber dem war nicht so, denn plötzlich erhellten sich alle vorhandenen Monitoren, bis auf den großen.
    Kevin hatte sich wieder gedreht.
    Er starrte auf die Bildschirme. Durch die Begünstigung seiner Augen hatte er sicherlich alle unter seine Kontrolle bekommen, was nicht nötig war, denn jeder Bildschirm zeigte dieselbe Szene.
    Es war die Welt dort draußen.
    Aber es war nicht unsere Welt!
    ***
    Die nächste Überraschung!
    Suko und ich hielten den Atem an. Beide fingen wir an zu schwitzen und froren zugleich. Mir huschten die schlimmsten Vorstellungen durch den Kopf. Ich dachte daran, daß auf einem fremden Planeten eine andere Zusammensetzung der Atmosphäre herrschte, die für Menschen hochgiftig war, so daß wir schon beim ersten Kontakt zu ersticken drohten.
    Erst als diese Gedanken vorbei waren, gelang es uns, die Welt genauer in Augenschein zu nehmen.
    Sie war hell, da sie von einer fernen Sonne bestrahlt wurde. In eben dieser Ferne zeigte sich das Licht heller als in der Nähe. Je weiter es vordrang, um so mehr wurde es von einer streifigen dunklen Masse am Himmel geschluckt.
    Die Sichtperspektive war beeindruckend. Im Hintergrund zeichneten sich hohe Berge ab, die mit weiten Schwingen bis dicht an unser Raumschiff heranzureichen schienen, sich vorn aber öffneten, so daß wir den Eindruck bekamen, am Beginn eines geschwungenen Canyons zu stehen. Die Schlucht war nicht leer. Wir sahen hinein und entdeckten zahlreiche Mauern, die in verschiedenen Winkeln zueinander standen und einen gewaltigen Irrgarten bildeten. Es war wie das Brettspiel mit dem Namen Labyrinth, über das eine Kugel lief, die auf keinen Fall in ein Loch fallen durfte, was die Geschicklichkeit des Spielers verhindern sollte.
    Hier war nun alles größer, mächtiger und auch höher. Wer in dieses Labyrinth hineinging, konnte durchaus den Ausgang nicht mehr finden und war verloren.
    »Wahnsinn«, hauchte Suko. »Oder kommst du damit zurecht, John?«
    »Nein.«
    »Ich frage mich, wer es geschaffen hat.«
    Als Antwort hob ich die Schultern.
    »Menschen wohl nicht.«
    »Kaum.«
    »Ein Planet mit einem Labyrinth, irgendwo im All, in der unendlichen Weite.« Suko schüttelte den Kopf. »Wenn das keine Entdeckung ist, dann…«
    »Abwarten, Suko. Wer weiß, ob wir noch dazu kommen, dies auf der Erde melden zu können.«
    Er hob die Schultern. »Du kannst mich irgendwo hintreten, John, aber ich bin seltsamerweise noch immer optimistisch. Den Grund kann ich dir nicht nennen. Möglicherweise liegt es am Erscheinen des Gerechten, der sich eigentlich jetzt hätte zeigen müssen, denn sein Bildschirm ist leer. Das verlangt einfach die Logik.«
    »Welche Logik?« fragte ich zurück.
    »Okay, da hast du auch wieder recht.«
    Den Begriff Logik hatte ich vorläufig aus meinem Wortschatz verbannt. Die gab es in diesem Fall nicht mehr, jedenfalls wenn wir von unseren Voraussetzungen ausgingen.
    Bis jetzt hatten wir uns nur auf die Bilder an den Monitoren konzentriert. Erst durch Kevins Bewegung wurden wir wieder abgelenkt. Er streckte die Arme aus, sie fuhren wieder zurück, dann öffnete er den Mund und sagte: »Logik… verlangt… hintreten… optimistisch… Gerechten… nicht… hätte… Bildschirm…«
    So ging es weiter.
    Er redete mit einer

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