Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
entstanden, deren Wasser nun das trübe Meer verdrängte.
    Der Kreis des glasklaren Wassers breitete sich immer weiter aus. Bald hatte er einen Durchmesser von zwanzig Metern.
    „Coco", sagte Dorian eindringlich.
    „Du kannst aufhören. Coco! Finde zu dir zurück. Deine Beschwörung ist gelungen."
    Ein Schauder durchlief Cocos Körper. Sekundenlang war ihr Blick starr, als seien ihre Augen gebrochen. Dann erwachte sie aus der Trance.
    Dorian mußte sie stützen, als sie auf die Beine zu kommen versuchte. Sie zitterte am ganzen Körper. „Der Schwächeanfall ist gleich vorüber", sagte sie mit einem schwachen Lächeln. „Hat sich die Mühe wenigstens gelohnt?"
    „Ich denke doch", sagte Dorian.
    Sie lehnten sich über die Reling und blickten hinunter. Das Wasser war nun so klar, daß sie bis zum Grund sehen konnten.
    Vor ihnen zeigte sich eine phantastische Unterwasserwelt. Lange Gräser wiegten sich wie nach einer unhörbaren Melodie in der Strömung, bildeten ganze Wälder. Dazwischen ragten von Algen überwucherte Felsklötze auf. Fische und andere Meeresbodnen waren nicht zusehen.
    Parkers aufgeregte Rufe hatten die Mannschaft angelockt. Die Männer kamen an die Reling. Sie bestaunten die Tatsache, daß das Meer auf einmal nicht mehr grau und trübe war. Was sie auf dem Meeresgrund sahen, beeindruckte sie jedoch nicht.
    „Hier ist nichts zu holen", sagte Gianni Branca mit Kennermiene. „Nichts als Unkraut und Fels." „Also", meinte auch Andrea Mignone und kratzte sich am Hinterkopf, „ich kann mir nicht vorstellen, daß hier verborgene Schätze liegen."
    „Was meinst du, Dorian?" fragte Parker unsicher. „Liegt dort unten Ys?"
    „Das wird sich zeigen, wenn wir unten sind", entgegnete Dorian. „Gianni, die Sauerstoffflaschen!" „Ich komme mit", sagte Coco schnell. „Und komme mir nicht damit, daß ich dafür noch zu schwach sei! Ich weiß selbst, was ich mir zutrauen kann und was nicht."
    In diesem Moment trat Unga an Deck. Caroline war in seiner Begleitung. Alle verstummten, als der Cro Magnon auftauchte, und machten ihm Platz.
    „Was ist deine Meinung, Unga?" fragte Coco. „Erinnert dich diese Unterwasserlandschaft an Ys?" Unga bückte sich nach dem magischen Stein und hielt ihn mit ausgestreckten Händen über die Reling.
    Sie waren alle der Meinung, daß er ihn als Meditationshilfe gebrauchte oder daß er versuchte, sich mit seiner Hilfe zu konzentrieren.
    Deshalb überraschte es alle, als er den Stein plötzlich ins Wasser fallen ließ.
    „Unga, was soll das!" rief Dorian zornig und packte den Cro Magnon am Arm. „Warum hast du den Stein weggeworfen?"
    Um Ungas Lippen stahl sich ein Lächeln, als er antwortete: „Ich werde mit euch tauchen und ihn zurückholen."
    „Aber du kennst dich im Umgang mit Tauchergeräten nicht aus!" wandte Caroline ein.
    Er küßte sie sanft auf die Stirn. Es war ein rührendes Bild, wie der Hüne sich zu dem Mädchen hinunterbeugte, das in seinen Armen wie eine zerbrechliche Puppe wirkte. Und Caroline schien beruhigt.
    Unga sagte gutgelaunt „Ich lerne und begreife sehr schnell, mußt du wissen."

    Dorian hatte die Spitze übernommen. Hinter ihm folgte Unga. Coco bildete den Abschluß.
    Sie tauchten unter dem Rumpf der Sacheen hindurch und glitten langsam tiefer. In zwanzig Meter Tiefe verhielt Dorian eine Weile. Ungas und Cocos Gesichter wirkten hinter den Tauchermasken befremdlich, fast grotesk.
    Unga machte große Augen. Er betrachtete die Unterwasserwelt mit den staunenden Augen eines Kindes unter dem Weihnachtsbaum. Er deutete ungeduldig nach unten. Dorian machte beschwichtigende Gesten.
    Er wollte, daß sich Unga erst einmal an den Wasserdruck gewöhnte, obwohl er glaubte, daß er sich an die Bedingungen unter Wasser leichter anpassen konnte als er selbst.
    Dorian gab das verabredete Zeichen. Coco und Unga nickten.
    Der Dämonenkiller machte eine halbe Rolle und stieß mit kräftigen Bewegungen in die Tiefe. Dank Cocos Beschwörung des magischen Steins war das Wasser hier überall klar. Nur die Wälder von Unterwasserpflanzen verbargen den Blick auf die Geheimnisse dieser versunkenen Welt.
    Dorian teilte die wallenden Gräser und glitt zum Grund hinunter. Vor ihm befand sich eine schräge, ebene Fläche, von grünen Algen überwuchert. Er schwamm bis zu ihrem Ende. Dort fiel das Gelände fast senkrecht drei Meter ab.
    Dorian kratzte mit einem Messer die Algen ab. Darunter kam ein behauener Fels mit rechtwinkeliger Kante zum Vorschein. Er deutete darauf,

Weitere Kostenlose Bücher