Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Schutz zu stellen.
    Wie hatte er glauben können, es allein schaffen zu können? Die panische Angst schien in seinem Kopf etwas ausgehakt zu haben.
    Denise blieb kurz stehen, um zu lauschen.
    Plötzlich hörte sie Aldrich. »Neeeiiin!« brüllte er verzweifelt. »O Gott, nein! Geht weg! Hilfe! H-i-l-f-e-!«
    Ein kalter Schauer überlief das Mädchen. Aldrich mußte bereits an eine Gefahr geraten sein.
    Das hat er davon, dieser Narr! dachte Denise wütend. Und jetzt braucht er Hilfe.
    ***
    Es passierte alles wie in Zeitlupe, und doch ging es für mich so schnell, daß ich nichts verhindern konnte.
    Die abgerissene Hängebrücke schwang unter mir weg und auf die gegenüberliegende Schluchtwand zu.
    Unter mir purzelten die Monster in die Tiefe. Sie drehten sich in der Luft, spreizten Arme und Beine ab, als wollten sie irgendwo Halt finden, doch die Luft hat bekanntlich keine Balken.
    Entweder hatten sich die Käfermänner geopfert, damit ich mit ihnen in den Tod stürzte, oder sie hatten nicht gewußt, welche Katastrophe sie mit der Überlastung der Hängebrücke heraufbeschworen.
    Ein Seil wehte an mir vorbei. Ich griff danach. Es war meine allerletzte Hoffnung. Wenn es nicht hielt, war ich verloren.
    Es gab einen harten Ruck, als mein Körper noch einen halben Meter tiefer sackte. Mir schien es die Arme aus den Schultergelenken reißen zu wollen.
    Ich biß die Zähne zusammen, spannte Sehnen und Muskeln an und klammerte mich an das Seil.
    Die glatte graue Schluchtwand kam rasend schnell näher.
    Ich spannte auch die Bauchmuskeln an und hob die Beine, um den Aufprall damit abzufangen, aber ich hatte in diesen Augenblicken kein Glück.
    Das Seil verdrehte sich. Plötzlich war mein Rücken der Felswand zugekehrt.
    Jetzt konnte ich den Aufprall nicht mildern. Er würde mich mit ungeheurer Wucht treffen - vielleicht mörderisch!
    Ich unternahm einen letzten Versuch, mich umzudrehen, aber die Zeit reichte nicht. Nur eine halbe Drehung gelang mir.
    Dann kam der Aufprall. Er hieb mich so gewaltig gegen die Steinwand, daß ich einer Ohnmacht nahe war.
    Wenn das passierte, konnte ich mit meinem Leben abschließen…
    ***
    Nichts schien auf dieser fremden, gefahrvollen Welt unmöglich zu sein. Es gab Männer mit Käferköpfen. Es gab schöne nackte Elfen.
    Und es gab Hexen!
    Widerlich und abstoßend sahen sie aus. Alte, verbrauchte Weiber waren es, mit runzligen Gesichtern, Hakennasen, zahnlosen Mäulern und Warzen überall.
    Eine erschreckende Gier loderte in ihren Augen, die in tiefen Höhlen lagen. Sie waren abgezehrt und mager und verströmten einen ekelerregenden Geruch.
    Ihr Haar war steif wie Stroh und stand struppig von ihrem Kopf ab. Sie hatten lange, knotige Finger und waren in zerschlissene Lumpen gehüllt.
    Sie hatten den Fallstrick gespannt, durch den Wendell Aldrich zu Sturz gekommen war, und nun kamen sie aus dem dichten Unterholz, um zu sehen, was sie erwischt hatten.
    Ihre Häßlichkeit war mit der der Käfermänner gleichzusetzen, obwohl sie keine Monster waren.
    Ihre Haut hing grau und faltig am knöchernen Körper. Es hatte den Anschein, als ob diese Weiber einmal sehr dick gewesen wären und dann fast bis zum Skelett abmagerten, wobei die Haut aber nicht mitschrumpfte.
    Wendell Aldrich war selbst alles andere als schön, doch die Hexen waren an grauenerregender Häßlichkeit nicht zu überbieten.
    Sie kamen von überall her, grinsten gemein und kicherten schadenfroh. Als sie ihre dürren Hände nach ihm ausstreckten, schwappte die Panik in ihm über.
    »Neeeiiin!« brüllte er verzweifelt. »O Gott, nein! Geht weg! Hilfe! H-i-1-f-e!«
    Sein Gebrüll schien die Hexen zu amüsieren. Sie lachten. »Ja, schrei nur! Schrei! Das gefällt uns!«
    Unglaublich harte Hände schlossen sich um seine Fußgelenke. Er brüllte lauter, und als ihm die Stimme zu versagen drohte, schlugen sie ihn, damit er nicht aufhörte zu schreien.
    Viele Fäuste hämmerten auf ihn ein. Er war umringt von schrecklichen Furienfratzen und begriff in diesem entsetzlichen Moment, daß es ein großer Fehler gewesen war, allein zu fliehen.
    Er bereute, wozu er sich hatte verleiten lassen, doch was nützte das jetzt noch?
    Die Hexen würden ihn töten, daran bestand für ihn nicht der geringste Zweifel.
    ***
    Als es mich gegen den Felsen schleuderte, explodierte in meiner linken Körperhälfte ein wahnsinniger Schmerz - und dann wurde alles taub und gefühllos.
    Auch kraftlos!
    Mein linker Arm fiel schlaff herab. Ich hielt mich nur noch mit einer

Weitere Kostenlose Bücher