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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schnell.
    Die zarten Schmetterlingsflügel waren nicht dafür geschaffen, so schwere Lasten zu tragen.
    Ruana allein hatte keine Probleme mit dem Fliegen. Sie war in der Luft zu Hause, doch nun hing ich an ihr. Wie lange konnte sie das aushalten?
    Würden wir beide abstürzen? Bevor es dazu kam, wollte ich das Mädchen lieber loslassen. Ich hatte ihr nicht das Leben gerettet, um sie nun mit mir in den Tod zu reißen.
    Sie keuchte, strengte sich an, gab alles, um mir zu helfen. Sie fing sich. Wir sackten nicht weiter in die Tiefe.
    Unermüdlich und schnell bewegten sich die riesigen Schmetterlingsflügel. Ich sah, wie sie sich unter der enormen Belastung durchbogen. Sie waren so dünn und zart, daß sie reißen konnten.
    »Halt dich fest!« forderte mich Ruana noch einmal auf. »Ich bringe dich zu den anderen!«
    Wir stiegen, kaum merklich nur, aber wir gewannen an Höhe. Ich hoffte, daß sich Ruana nicht zu sehr verausgabte, denn ihre Entkräftung wäre uns beiden zum Verhängnis geworden.
    Sie hatte sich bestimmt noch nie so sehr angestrengt. Sie schien mir zurückgeben zu wollen, was ich für sie getan hatte.
    Wir tauchten aus der Wolke empor.
    Oben beugten sich Al Owen und Marty Kanter über den Klippenrand.
    »Tony!« brüllten sie begeistert. »Die beiden schaffen es! Wer hätte das gedacht!«
    Neue Kräfte durchfluteten mich, und ich konnte endlich wieder meinen linken Arm gebrauchen.
    Sofort hing ich besser an Ruana. Mit letzter Kraft legte die Elfe die restlichen Meter zurück.
    Al und Marty streckten uns die Hände entgegen, und Augenblicke später hatte ich festen Boden unter den Füßen.
    Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich war.
    Ruana sank nieder. Sie brauchte Zeit zum Verschnaufen. Ihre wohlgeformten Brüste hoben und senkten sich rasch. Sie atmete schnell und mit offenem Mund, und ihre farbenprächtigen Flügel zitterten.
    Ich blickte über die Schlucht. Die Käfermänner waren verschwunden. Eine große Gefahr war gebannt - das dachten wir jedenfalls, doch wir irrten uns.
    Stockend, dazwischen immer wieder heftig atmend, informierte uns Ruana, daß es noch eine zweite Hängebrücke über die Schlucht gab. »Die… Käfermänner sind… bestimmt dorthin unterwegs!« sagte die Elfe. »So schnell… geben die nicht… auf.«
    Al Owen schaute sich suchend um. »Denise!« entfuhr es ihm, und die Farbe wich aus seinem Gesicht. »Wo ist Denise?« Er rief mit lauter Stimme ihren Namen, doch sie antwortete nicht.
    »Vielleicht hat sie sich im Wald versteckt«, sagte Marty Kanter.
    »Es ist ein gefährlicher Wald«, sagte Ruana und erhob sich. Ich wollte ihr behilflich sein, doch sie schüttelte den Kopf und versicherte mir, es wäre nicht nötig, sie habe sich schon wieder einigermaßen erholt.
    »Wieso ist der Wald gefährlich?« fragte der Parapsychologe beunruhigt.
    »Grausame Hexen leben in ihm«, erklärte Ruana.
    »Aldrich ist auch weg«, stellte Marty Kanter fest.
    »Bestimmt wollte er allein abhauen, und Denise wollte ihn zurückholen«, sagte Al Owen. »Verdammt, wenn er Denise damit in Gefahr gebracht hat, kann er was erleben. Das Maß ist endgültig voll!«
    Wir blieben nicht länger am Rand der Schlucht, sondern machten uns auf die Suche nach Denise Perkins und Wendell Aldrich.
    Dieser eigensinnige, egoistische Zeitungszar ging allen auf den Geist. Genügten die Gefahren nicht, mit denen wir uns herumschlagen mußten? Mußte er zusätzliche heraufbeschwören?
    Wir eilten durch den Wald und entdeckten Kampfspuren. An einem Zweig hing ein kleines Stück Stoff.
    »Von Denise«, preßte der Parapsychologe heiser hervor. Wir sahen ihm an, daß er nahe daran war, die Nerven zu verlieren.
    Ich redete beruhigend auf ihn ein. »Egal, wie schlimm die Klemme ist, in die Denise geriet, Al, wir holen sie mit vereinten Kräften raus. Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, und versuchen Sie einen kühlen Kopf zu behalten.«
    »Sie haben leicht reden, Tony«, gab der Professor zurück.
    »Ich weiß, wie Ihnen zumute ist. Ich habe auch eine Freundin. Wenn ihr so etwas zustoßen würde, würde ich genauso ausflippen wie Sie. Aber ich würde es nicht aufgeben, sie retten zu wollen.«
    Die Hexen hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihre Spuren zu verwischen. Es war nicht schwierig, ihnen zu folgen.
    Ich warf immer wieder einen mißtrauischen Blick zurück, damit man uns nicht überraschen konnte.
    Al Owen schwitzte jetzt fast genauso stark wie Wendell Aldrich. Ich

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