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0880 - Der Vampir von Cluanie

0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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weiß es nicht«, brummte Zamorra. »Wenn auch Gryf es nicht genau weiß… hm…«
    ***
    Fooly hatte den ganzen Nachmittag damit verbracht zu schmollen. Der Jungdrache konnte nicht verstehen, welcher Teufel Rhett geritten hatte. Ansonsten waren sie beide doch wie Pech und Schwefel. Feuer und Wasser. Eis und Waffel… oder so.
    Fooly hockte im Park hinter dem Château und schaute zu dem alten, verwitterten Baum, der im dämmrig werdenden Licht des Tages wirkte wie ein Gespenst.
    Fooly hatte keine Angst vor dem »Gespenst«. Der Baum war sein Freund. Ein guter Freund, mit dem man sich prächtig unterhalten konnte.
    Aber sein bester Freund war immer noch Rhett! Logisch! Nur war sein bester Freund zur Zeit ein Rüpel!
    So hockte Fooly da und machte sich Gedanken darüber, warum Rhett sich so veränderte. Natürlich, die Llewellyn-Magie, die in ihm erwachte… Fooly hatte sie schon mehr als einmal bei ihm gespürt. Nun aber war sie sehr schnell mächtiger geworden. Fast so, als ob sie kurz davor stand, endgültig auszubrechen.
    »Was soll ich tun?«, fragte der Jungdrache leise.
    Du könntest deinem Freund helfen, nahm er die knarrende Stimme des Baumes wahr.
    »Und wie? Er mag mich nicht mehr!«
    Dann beweise ihm, dass du sein Freund bist!
    Fooly schaute wieder zum Baum. »Man muss nicht beweisen, dass man ein Freund ist, man weiß, dass man es ist. Ich weiß, dass ich es bin!«
    Warum zweifelst du dann?
    »Drachen zweifeln nicht. Sie denken nach!«
    Dann entwickelst du Fantasie!
    »Plapperkopf«, zischte Fooly und stieß eine kleine Stichflamme aus den Nüstern hervor. Eine Menge Rauch folgte.
    Hilf ihm, und er wird wissen, was du von ihm möchtest. Sei ihm ein Freund!
    Fooly erhob sich für seine Verhältnisse sehr geschickt. Als er vor dem Baum stand, reichte er diesem die Hand. Das geschah, indem die Krallen seiner Finger über die Rinde kratzten. Seine Gedanken hatten angefangen zu kreisen, und die Enttäuschung über Rhett war verflogen. Fooly nickte und fragte dann: »Wo ist Rhett jetzt?«
    In seiner Vergangenheit, flüsterte der Baum und verstummte dann. Scheinbar wusste auch er nicht mehr.
    Fooly verengte die Augen. Seine Vergangenheit? Wie sollte so etwas gehen? Das war - fast - unmöglich.
    »Bei der Hohlzunge der Panzerhornschrexe«, fauchte Fooly. »Hat Rhett etwa bei Zamorra die Zeitringe gestohlen und hat sich in die Vergangenheit versetzt? Das wäre ja schrecklich!«
    Er stürmte los, so schnell es seine kurzen Beine erlaubten!
    ***
    Rhett wusste erst nicht, was er machen sollte. Dass er dem helfen musste, der von seinem Kontrahenten angegriffen worden war, war ihm klar. So begann er zu laufen und hoffte, dass seine noch spärlich in ihm vorhandene Llewellyn-Magie ausreichte, um den Vampir einen Stoß zu versetzten.
    Blitze zuckten jäh. Rhett rannte weiter.
    Der Vampir schrie getroffen auf und stürzte sich windend vor Schmerz zu Boden, wo er für einen kurzen Moment liegen blieb. Zeit, die Rhett nutzte, um den am Boden liegenden Mann am Kragen seines weißen Hemdes zu packen und mit sich zu zerren - der M-Abwehr entgegen, die Llewellyn-Castle kuppeiförmig umschloss.
    Rhett keuchte, als er das Gewicht des Mannes spürte, der wie versteinert da hockte und sich die Hand auf die Bissstellen presste. Der Erbfolger schaffte es, ihn mit sich zu ziehen.
    Und dann geschah es. Rhett hatte etwas Wichtiges vergessen. Der Mann war bereits mit dem Vampirkeim infiziert! Er war gewissermaßen zu einem Wandler auf dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse geworden - mit der Tendenz zum Bösen. In seinen Venen und Arterien floss nun der Keim der Schwarzen Familie.
    Und so erkannte ihn die M-Abwehr als Feind. Der Mann konnte nicht ins rettende Llewellyn-Castle gebracht werden.
    Er musste draußen bleiben. Beim Vampir.
    Rhett keuchte und schnaufte, als er mit dem Infizierten gegen den weißmagischen Abwehrschirm prallte wie gegen eine Wand. Mit schreckgeweiteten Augen sah er zu seinem Widersacher, der sich von seinem Angriff erholt hatte.
    Der Vampir grinste.
    »Sieh an, sieh an, der Llewellyn ist noch ein Knabe.«
    »Verschwinde!«, keuchte Rhett und hoffte, dass er den Vampir so lange ablenken konnte, bis sein Opfer sich einigermaßen erholt hatte und sein Heil in der Flucht suchen konnte.
    »Würde ich gerne.« Der Vampir kam näher und näher heran. »Aber da gibt es etwas, was wir beide noch zu klären haben.«
    »Ich kenne dich nicht!«, schnaufte Rhett und versuchte erneut, die Llewellyn-Magie in sich zu

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