0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa

Vom Netzwerk:

seine wuchtiges Umf angsvolumen blockierte er diese so und ließ keinen mehr hinein oder heraus.
    »Rhett?« Zamorra wurde hellhörig. »Was ist mit unserem Erbfolger?«
    »Er ist in seiner Vergangenheit!«
    »Bitte?«
    Fooly nickte, sagte aber nichts mehr. Nicole, Gryf und Zamorra schauten ihn verwundert an.
    »Und?« Zamorra machte eine kreisende Handbewegung. »Wo ist er jetzt? In seiner Vergangenheit ? Wie soll das denn gehen?« Fooly schwieg weiter und zog sich damit Nicoles Zorn zu.
    »Mach dein großes Maul auf, Fooly, sofort. Oder ich reduziere deine neben den Hauptgerichten Naschereien. Und das Frühstück nach dem Frühstück wirst du auch nicht mehr bekommen. Und die Mahlzeit vor dem Mittag wird ratzefatz wegrationalisiert!«
    »Du bist eine böse Kapitalistin!«, schnaufte Fooly ärgerlich. »Sich selbst den Bauch vollschlagen und hilflose Jungdrachen elendicklich verhungern lassen!« Er sah Gryf hilfesuchend an - aber dieser zuckte nur mit den Schultern. »Immer auf den Buckeln der Schwächsten Kürzungen beschließen. Warum verzichtest du nicht auf Essen und gibst es den Armen? Hä? Hä? Da sagst du nicht mehr, was?«
    »Darf ich?«, fragte Nicole und presste die Lippen zusammen.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es gibt zu wenig Drachen, um ihnen die Schuppen über die Ohren zu ziehen, Nici. Außerdem ist unser heimischer Markt nicht dafür ausgelegt, Drachenschuppen zu verarbeiten.«
    »Jetzt wollt ihr mich auch noch in einem Schuppen unterstellen wie ein Fisch sein Fahrrad!«, empörte Fooly sich.
    »Markt hin, Markt her, ich mach's jetzt! Es tut ihm auch nur einmal weh«, versprach Nicole mit einem breiten Grinsen. »Anschließend kaufen wir uns einen neuen.«
    »Haltet sie fern von mir!«, kreischte Fooly und erhob sich von seinem Platz. Mit einer ihm nicht zugetrauten Geschwindigkeit lief er auf Gryf zu, klammerte sich an ihm fest und schrie: »Mach deinen zeitlosen Sprung . Schnell! Bevor die Bestie mir die Schuppen von der Haut zieht.«
    Gryf hatte dem Ansturm nichts entgegenzusetzen. Er stürzte rücklings zu Boden und schüttelte den Kopf, als er sagte: »Ich rupfe mit, Nicole.«
    »Verräter!«, schnaufte Fooly und stand nun allein und ziemlich hilflos zwischen den dreien.
    »Jetzt ist Schluss mit dem Kasperletheater, verstanden?«, knurrte Zamorra und sah Fooly scharf an. »Was meinst du damit, dass Rhett in die Vergangenheit gereist ist?«
    »Der Baum hat es gesagt!«
    »Und was meint er damit?« Zamorra war das Talent des Jungdrachen, mit Bäumen zu sprechen, bekannt. Und nicht nur einmal hatte dieser alte Baum Fooly einen Tipp gegeben, der der Zamorra-Crew gute Dienste erwiesen hatte.
    »Rhett hat sicherlich die Zeitringe genommen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Er kennt die Codezahl für den Safe doch gar nicht!«
    »Magie!«, trompetete Fooly und war dann als Erstes aus dem Kaminzimmer hinaus und in Richtung Arbeitszimmer unterwegs. Zamorra folgte ihm auf den Fuß, dann kamen Gryf und Nicole.
    Gemeinsam erreichten sie das Arbeitszimmer; dabei mussten sie von den Wänden gerissenen Bildern ausweichen oder einem aus der Halterung geschlagenen Schwert mit einem Hechtsprung entkommen.
    »Ich bringe ihn um«, knurrte Nicole, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte und weiterlief. »Und ich werde William dazu veranlassen, alle scharfen und lebensgefährlichen Utensilien auf den Müll zu werfen.«
    Nachdem Zamorra das Arbeitszimmer erreicht hatte und mit Bestürzung feststellen musste, dass Fooly wieder mal die Tür aus den Angeln gerissen hatte, ging er auf den Safe zu. Er gab den Code ein und wartete, dass sich die Tür öffnete.
    Nun hatte er drei Sekunden Zeit, um sich zu vergewissern, ob noch alles an seinem Platz lag, so wie er es zurückgelassen hatte.
    Die Ringe waren da und nichts hatte sich verändert.
    Die Tür schloss sich automatisch wieder.
    »Das war wohl ein Schuss in den Ofen«, kommentierte Gryf leise und schüttelte den Kopf.
    »Warum schießt man denn in den Ofen?«, fragte Fooly überrascht und schaute abwechselnd zu Zamorra und dem Silbermonddruiden.
    »Was könnte der Baum mit seinen Worten gemeint haben?«, überlegte Nicole, die Fooly ignorierte.
    »Rhetts Vergangenheit?«, brummte Zamorra leise. »Meint er vielleicht Llewellyn-Castle und Cluanie Bridge?«
    »Könnte möglich sein«, murmelte Nicole.
    »Ghared Saris hatte damals, wie auch seine früheren Inkarnationen, dort seinen Stammsitz. Vielleicht sollten wir uns einmal vor Ort umschauen«, meinte