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0882 - Der Sonnen-Dämon

0882 - Der Sonnen-Dämon

Titel: 0882 - Der Sonnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wüßte ich nicht, damit umzugehen.«
    Das wußten wir auch nicht, aber wir würden nachforschen können, ob Shao sich geirrt oder ob es der Wahrheit entsprach, was sie erzählt hatte. Wir würden uns Einsicht in die Passagierliste verschaffen, aber zuerst wollte ich noch mit den Kollegen vom Zoll sprechen. Der Zoll und die Airport Police waren zwar zentral untergebracht, aber dennoch abseits des Rummels. Die Absperrung übersahen wir, wurden sehr schnell gestoppt von zwei bärtigen Männern, die dann freundlicher wurden, als sie unsere Sonderausweise sahen.
    Sie führten uns zu dem Dienststellenleiter, der in seinem Büro war, allerdings aussah, als befände er sich auf dem Sprung. Er machte einen hektischen Eindruck. Seine Gesichtshaut war gerötet, unter den grauen buschigen Brauen schaute er uns unwillig an, wollte uns abweisen, was wir nicht zuließen.
    »Einen Moment Zeit sollten Sie sich nehmen, Mr. Gregory.« Ich hatte den Namen draußen an der Tür gelesen, und Gregory, wieder mal auf dem Sprung, stoppte.
    »Ja, machen Sie es kurz.«
    »Es geht uns um zwei Passagiere, die in der Maschine aus Paris hätten sitzen müssen. Zum einen…«
    Er lachte schrill, so daß ich verstummte. »Sagen Sie nicht, daß der Mann Laroche heißt.«
    »Das ist sein Name.«
    »Und?«
    »Kommen Sie mit.«
    »Moment«, sagte Suko und hielt den Mann auf. »Was ist mit seinem Begleiter, dem Jungen?«
    Wieder lachte Gregory. Diesmal klang es schon überspannt. »Wie schön, daß Sie ihn erwähnen«, flüsterte er und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Wirklich toll, denn er ist unser eigentliches Problem.«
    »Warum?« fragte ich.
    Gregory baute sich vor uns auf und holte tief Luft. »Können Sie sich vorstellen, daß ein Passagier während des Flugs einfach von seinem Sitz verschwindet?«
    »Nur schwer«, gab ich zu.
    »Das ist aber geschehen!« erklärte uns Gregory keuchend. »Es ist passiert. Dieser Junge ist während des Fluges verschwunden, und ein anderer Fluggast in seiner Nähe gleich mit. So, und jetzt sind Sie dran.«
    Suko und ich sagten nichts, dafür gab Shao ihren Kommentar ab. »Das habe ich mir gedacht…«
    ***
    Guy Laroche war in einen kleinen Raum zum Verhör gebracht worden. Ein heruntergelassenes Rollo dunkelte den Raum ab.
    Guy Laroche erschrak, als wir das Büro betraten, wobei wir es Shao überließen, ihn zu beruhigen und ihm zu erklären, weshalb wir bei ihm waren.
    Sichtlich atmete der hagere Mann auf. Das Haar sah aus wie ein großes graues Knäuel. Eingefallene Wangen, tiefliegende Augen, die einen müden Blick zeigten, in den sich allerdings auch so etwas wie eine aufkeimende Furcht hineinmischte. Er war nervös, er schwitzte und schüttelte immer wieder den Kopf.
    »Der Mann hat neben dem Jungen gesessen«, erklärte Gregory und schickte kurz darauf den anderen Beamten aus dem Büro.
    »Jetzt sind wir unter uns«, sagte ich.
    Der Archäologe winkte müde ab. »Was mir auch nicht weiterhelfen wird. Ich kann Ihnen nur das sagen, was ich den anderen Männern hier auch schon mitgeteilt habe. Mir ist alles ein Rätsel, ein verdammt großes Rätsel. Ich begreife es nicht.«
    »Können Sie trotzdem noch einmal wiederholen, was Ihnen auf dem Flug widerfahren ist?« fragte Shao und lächelte ihn dabei so nett an, daß er gar nicht anders konnte.
    »Ich will es versuchen.«
    »Das ist nett.«
    Wir hatten uns Stühle geholt und gesetzt. Was wir dann von Guy Laroche erfuhren, klang so unglaublich, daß wir es schon als die Wahrheit akzeptierten, denn ein derartiges Erlebnis konnte sich kaum jemand ausdenken.
    Der Mann riß sich zusammen und saß dabei konzentriert auf dem Stuhl. Immer wieder dachte er nach, seine Stimme behielt den ruhigen Klang bei. Mehrmals nickte Shao während des Berichts, als wollte sie die Worte des Archäologen noch unterstreichen.
    Nur Gregory, der Mann vom Zoll, konnte es nicht glauben. Er schüttelte des öfteren den Kopf, machte auch den Versuch, einzugreifen, wurde jedoch immer wieder durch Sukos Blick gestoppt und hielt den Mund. Ich hätte den Mann gern hinausgeschickt, was mir jedoch nicht zustand, denn es war sein Arbeitsplatz.
    Guy Laroche faßte letztendlich zusammen und bestätigte sich selbst durch sein Nicken. »So ist es gewesen, so und nicht anders, das müssen Sie mir glauben. Sie sind beide verschwunden. Der Vater und der Sohn.«
    Vater und Sohn. Wie sich das anhörte! Wir kannten den Vater und auch den Sohn anders, und ich wollte wissen, ob eine Mumie zwischen

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