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0882 - Der Sonnen-Dämon

0882 - Der Sonnen-Dämon

Titel: 0882 - Der Sonnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übel. Die Sicht verschwand in einer Schattenwolke. Er merkte kaum, daß ihn zwei Hände festhielten, ihm die Arme hart auf den Rücken bogen, dann peitschte das Johlen der Typen in seinen Ohren, und wenig später wurde er zu den anderen dreien hingeschleift.
    Auch sie trugen dieselbe Frisur! Es war das Erkennungszeichen der Bande.
    Laroche bewegte automatisch seine Beine. Er hielt den Kopf gesenkt, die Augen offen. So starrte er auf das feuchte Pflaster. Aus seinem offenen Mund rann Speichel.
    Laroche wurde nach links gedreht und bekam einen Stoß. Sie hatten ihn losgelassen. Er rechnete damit, auf den Boden zu fallen, aber die Brückenwand stoppte ihn.
    Laroches Gesicht war naß. Er sah das Feuer dicht vor sich. Die Flammen waren wie kleine Geister, die immer wieder in die Höhe tanzten und dabei versuchten, sich neue Nahrung zu beschaffen.
    Der Schlag hatte Teile in seinem Körper taub werden lassen. Trotzdem schaffte es Laroche, eine Frage zu stellen, auch wenn die Worte nicht mehr als ein Keuchen waren.
    »Was… was… wollt ihr?«
    Einer aus der Gruppe gab Antwort. »Was schon?«
    »Ich weiß nicht…«
    »Dich und dein Geld.«
    Die anderen lachten, als hätten sie einen besonders tollen Witz gehört.
    Der Sprecher trat vor. Da er in den Schein des Feuers geriet, konnte Laroche ihn gut sehen. Der junge Mann war um die Zwanzig. Er hatte ein bleiches Gesicht und unruhige Augen. Einen Schritt vor Laroche stoppte er. Die Lederkleidung saß nur an den Beinen hauteng, nicht am gesamten Körper. Guy erkannte, daß sich unter der vorn ausgebeulten Jacke etwas bewegte. Diese Bewegungen übertrugen sich auch auf das Material, das Falten warf, die in die Höhe wanderten.
    Noch war die Jacke geschlossen, was der Typ schnell änderte. Er zerrte den Reißverschluß mit einer provozierend langsamen Bewegung nach unten. Seine Kumpane schauten ihm dabei zu. Laroche hörte das gelle Kichern einer Mädchenstimme. Da sie alle gleich aussahen, hatte er nicht erkennen können, wer Junge und wer Mädchen war.
    »Kennst du Charly?« wurde Laroche gefragt.
    Er schüttelte den Kopf.
    Der Sprecher zog den Reißverschluß der Jacke noch tiefer. Das dabei entstehende Geräusch hinterließ auf Laroches Körper einen Schauer. Er fühlte sich dabei, als wäre seine Haut aufgerissen worden.
    Dann krabbelte Charly hervor und setzte sich in die Hände des Glatzkopfes. Charly war eine Ratte.
    Nicht daß sich Laroche vor diesen Tieren geekelt hätte, er war da tolerant, in dieser Lage aber kam sie ihm schrecklich vor, und er schaute zu, wie sie sich in den Händen des Typs drehte, um ihn anzuschauen.
    »Charly hat Hunger!«
    Laroche verzog den Mund. Dann gebt ihm doch was zu fressen, wollte er sagen, ließ es aber bleiben. Er lauschte statt dessen abermals der Stimme.
    »Charly ist scharf auf Menschenfleisch!«
    Laroche schluckte. Ihm wurde übel. Nicht allein durch den Treffer. Die Androhung hatte ebenfalls etwas dazu beigetragen, und der Kerl vor ihm hörte sein Würgen.
    »Wenn du mich ankotzt, schlage ich dich tot!«
    »Was wollt ihr von mir?«
    »Fressen für Charly.«
    »Ich habe nicht viel Geld, ich…« Er schüttelte den Kopf und röchelte, denn der Typ hatte seine Hände blitzartig vorgestreckt, und Charlys Schnauze befand sich dicht vor Laroches Lippen. Er konnte in das aufgerissene Maul hineinblicken, wo die kleinen, spitzen und weißen Zähne blinkten.
    Er sah sogar die Zunge, und er bekam auch mit, wie die Ratte unruhig zappelte. Sie konnte nur mühsam von ihrem Besitzer gebändigt werden.
    »Sie kann dich auch anknabbern!«
    »Da ist etwas mit seiner Stirn!« rief das Mädchen. »Schaut doch mal, der Fleck!«
    Sogar der Rattenträger trat zurück. Ja, es war etwas mit der Stirn. Das spürte Laroche selbst. Ein Brennen hatte sich auf die Mitte gelegt, als würden ihn glühende Nadeln verletzen.
    Charly glotzte auf sein Opfer. Laroche achtete nicht mehr auf ihn. Er konzentrierte sich mehr auf seine Stirn. Dahinter tuckerte und zuckte es. Immer heißere Wellen jagten durch seinen Kopf, und er fragte sich, ob sein Auge schon zu sehen war. Wahrscheinlich nicht, sonst hätten die Typen schon reagiert.
    »Das liegt an der Angst und an der Anstrengung«, sagte der Rattenträger. »Andere scheißen sich in die Hose, bei ihm brennt die Stirn.« Seine Worte lösten die Spannung der anderen in einem harten Lachen auf, und der Sprecher kam wieder näher. Er flüsterte dabei: »Charly will an dir probieren. Erst danach werden wir dich ausnehmen.

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