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0883 - Die große Pyramide

Titel: 0883 - Die große Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirklich enthalten hat, weiß niemand. Eine Menge Arbeit für ein rundes Nullergebnis."
    „Forschers Leid", sagte Melissa. „Ich weiß nicht, woher ich diese Überzeugung habe, aber hier finden wir sicher etwas."
    „Hoffentlich. Sehe ich das richtig, oder irre ich, Melissa? Du scheinst unserer Kollegin Yana nicht sonderlich gewogen zu sein? Warum?"
    „Das ist falsch ausgedrückt", korrigierte Melissa und warf ihr prächtiges Haar in den Nacken.
    „Mich stört etwas an ihr. Etwas ist mehr als unecht. Sie müßte sich anders verhalten, wenn ich ihre Erfahrung, ihr Alter und ihr zugegebenermaßen sehr gutes Aussehen zusammenrechne."
    Cherto grinste kühl.
    „Bemerkenswerterweise habe ich dieselbe Feststellung zu machen. Heute, in der Pyramide, verwandelte sie sich förmlich. Sie wurde wortkarg, spröde und unnahbar. Welche Erklärung gibt es dafür?"
    Farrell warf ein: „Yana ist, was die Pyramide und diese Kultur betrifft, der absolute Fachmann. Keiner sonst weiß soviel und hat solange über diese Kultur gearbeitet."
    „Richtig. Aber?"
    „Sie war zum erstenmal im Ziel ihrer Wünsche. In der Pyramide. Mehr als sechs Jahrtausende umgaben sie im Sinn des Wortes. Der Geist der Pharaonen berührte ihren Verstand, und dns mag sie verändert haben."
    „Du redest wie Hachmad. Nur etwas leiser", sagte Melissa herausfordernd.
    „Es kann eine richtige Erklärung sein", entschied Cherto. „Vielleicht akzeptiere ich sie später."
    „Nur keinen Streit!" mahnte Torn.
    „Keine Sorge. Ich halte nur die Augen weiter offen als bisher!"
    Cherto sah auf die Uhr, stand auf und erklärte weiter: „Und, um mit offenen Augen noch mehr zu sehen, habe ich mich von der schönen Yana zu einem kleinen Bummel nach Gise Itnehn einladen lassen, was soviel bedeutet wie Gise Zwei, die neue Stadt. Sie will dort einen Freund treffen. Wir werden das eine oder andere Gläschen trinken, und ich mache mir dabei meine Gedanken."
    „Paß auf!" ermahnte ihn Torn.
    „Ich bin spätestens um Mitternacht zurück und kontrolliere dann noch die eingesetzten Fachkräfte. Außerdem habe ich diesen entzückenden Minikom bei mir und kann Uchillos rufen, wenn Gefahr im Anzug ist."
    „Damit würdest du dir schnell einen Freund fürs Leben gemacht haben." Melissa lachte laut auf, Cherto hob grüßend zwei Finger an die Stirn und warf die Tür unternehmungslustig zu.
    „Wir sind jedenfalls ein lustiges Team!" murmelte Torn. „Hoffentlich sind wir noch vollzählig, wenn die Arbeiten vorbei sind."
    Es war nicht die gezielte Lichtflut, mit der vor langer Zeit die alten Bauwerke für zahlende Touristen angestrahlt worden waren. Aber der Bezirk um die Sphinx und die Pyramide, eine Reihe von Tempeln, das Hotel und die rasch aufgestellten Fertigbauten, wichtige Wegkreuzungen und die bewachten Magazine waren in kalte, stechende Helligkeit getaucht. Ununterbrochen wurde gearbeitet. Ständige Bewegung herrschte. Langsam ging Torn auf seinen Gleiter zu, drehte sich um und sah, wie sich aus dem schwarzen Schlagschatten ein Sicherheitsbeamter löste.
    „Alles klar?" fragte er leise.
    „Keine Zwischenfälle, Mister Farrell."
    „Danke."
    Der Gleiter hob sich, die vier Scheinwerfer rissen aus der Dunkelheit. Torn steuerte in die Richtung des Dokumentationszentrums. Er überlegte, ob er versuchen sollte, Homer Adams zu sprechen, verwarf diesen Einfall aber als unbegründet. Eine schwere Tieflader-Konstruktion rauschte mit erheblichem Fahrtwind an ihm vorbei. Torn legte eine Hand auf den Griff der Waffe und steuerte mit der anderen.
    Von rechts kam lautes Gelächter. Ein beruhigendes Geräusch, dachte er. Dann bog er auf eine freie Fläche hinaus und sah vor sich wieder die beherrschende Pyramide. Sie kehrte ihm ein stark ausgeleuchtetes, fast weißes Seitendreieck zu. Wie winzige Insekten schwebten Gleiter im oberen Drittel hin und her.
    „Beachtlich! Welch ein Fleiß! Und wann passiert die nächste Panne?" fragte sich Torn laut.
    Er hielt neben einer Gruppe von drei schlanken, kannellierten Säulen an, um einen weiteren Materialtransport ungehindert passieren zu lassen. Die Lotosblüten- und Schilfverzierungen der Säulen wurden durch Beleuchtung und Schatten plastisch herausmodelliert. Mit dröhnendem Brummen schwebte der Lastengleiter vorbei, wirbelte Staub und Grasfetzen auf, und ein seltsames, knisterndes Geräusch war zu hören. Es dauerte eine Sekunde, bis Torn begriff. Dann trat er den Beschleunigungshebel voll durch, riß den Kopf in den Nacken und starrte,

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