0883 - Die große Pyramide
gelingt, die Maschinen ein paar Tage ohne Sabotage arbeiten zu lassen, haben wir es geschafft!" murmelte Cherto.
„Unser bekannter Freund wird mit unserer Eile und Effizienz nicht einverstanden sein."
Yana fragte: „Wer sitzt am längeren Hebel?"
„Wenn wir es für nötig halten - wir. Adams und seine Leute!" versicherte Uchillos.
„Wenn meine Befürchtungen zutreffen", erklärte Torn skeptisch, „dann arbeitet der Gegner mit psio-nischen Kräften. Dagegen helfen weder Zäune noch Tausende von Sicherheitsleuten. Ich werde mit Tif-flor sprechen."
Cherto hob die Hand.
„Aber vorher mit mir, Torn."
„Einverstanden."
Yana Sarthel schaltete, um es Uchillos und Farrell genau zu zeigen, eine Reihe ausgewählter Vergrößerungen aus der Teilvergrößerung heraus und ließ diese Fragmente iK. der Luft drehen und kippen. Die Teile wirkten wie verschieden eingefärbtes Glas und waren aus jeder Blickrichtung voll einsehbar und zu durchdringen. Torn Farrell war jetzt >. überzeugt, daß ihre technische Ausrüstung genügte. Wenn dieser Hau- „ fen Steinblöcke ein Geheimnis enthielt, das mit wissenschaftlichen Mitteln zu entdecken war, würden sie es bald gefunden haben. Er wandte sich zur Tür und sagte: „Wir machen weiter wie bisher, Freunde. Wir schaffen es schon!"
„Übermäßiger Optimismus führt oft zu Fehleinschätzungen", bemerkte Yana. „Trotzdem bin ich deiner ,Meinung!"
Sie gingen auseinander. Neben Torn stapfte Cherto durch das feuchte Gras auf den nördlich gelegenen Haupteingang der Pyramide zu. Nach einigen Minuten bedächtigen Schweigens sagte Cherto mit mühsam erzwungener Ruhe: „Was soll das Gerede von psionisch arbeitenden Gegnern?"
Torn schüttelte heftig den Kopf.
„Kein Gerede, Cherto. Tifflor läßt nach solchen Leuten suchen. Ich kann dir folgendes erzählen ..."
Er schilderte kurz den Überfall auf ihn und Barbry und die Diskussion mit Homer Adams und Tifflor. Während er sprach, betrachtete er Sakero von der Seite. Cherto war einer jener Männer, denen jeder genau ansehen konnte, was sie leisteten. Groß, eher etwas zu wuchtig. Er schien nur aus Knochen, Muskeln und einem starken, unnachgiebigen Willen zu bestehen. Sein blondes Haar war nak-kenlang, das Gesicht jetzt von der Konzentration mit scharfen Falten gezeichnet. Chertos graue Augen blickten jeden und alles unausgesetzt kritisch und scharf an. Torn hatte ihn noch nicht lachen gesehen.
„Das läßt alles in einem anderen Licht erscheinen", sagte Cherto, als Torn geendet hatte.
„Zudem erfolgt eine TV-Sendung über dieses Thema. Nein, nicht über die Suche nach irgendwelchen Mutanten. Über unsere Arbeit, Cherto."
Sie kamen an Säulenreihen vorbei, an dem Schacht der Hetepheres, an einem der wunderschönen steinernen Totenschiffe. Links neben ihnen ragte die Pyramide auf. Überall streiften Sicherheitsleute umher, eine kleine Flotte Gleiter schwebte rund um die steinernen Flanken des Bauwerks. Irgendwo summten schwere Maschinen.
„Was du eben so schön erklärt hast", schloß Cherto unbehaglich, „bedeutet für mich folgendes: die Saboteure können in unseren eigenen Reihen sein. Ein Zaun und jede andere Sicherheitseinrichtung sind sinnlos. Du und ich und Yana können - wenn ich die Drohung ernst nehme, und das tue ich - zu Werkzeugen einer Psi-Macht werden."
„Das und nichts anderes wollte ich dir erklären. Ich habe bewußt mit niemandem sonst so darüber gesprochen", sagte Torn Farrell.
Die beiden Männer blieben am Eingang der Pyramide ytehen. Der abwärts führende Gang war hell erleuchtet; man hatte die staubsichere Glasplatte ausgehängt und eine Menge Kabel verlegt.
„Wir suchen auch von innen nach außen, mit diesen nützlichen Morri-son-Dingern", erklärte Cherto.
„Wie lange wird es dauern, schätzt du?" fragte Torn. Jeder Tag bedeutete jetzt für ihn vierundzwanzig Stunden Gefahr für die Menschen und das Material.
„Maximal drei Wochen. Vorausgesetzt, die Sabotagefälle halten sich in Grenzen."
Cherto sah das Problem ebenfalls von der fachlichen Seite. Er würde sich ebenso wenig aus seiner Richtung drängen lassen wie Torn.
Ein kleiner Gleiter kam heran, Yana winkte und stieg aus.
„Sehen wir uns innen um", sagte sie und hängte sich freundschaftlich bei Cherto ein. „Ich kenne das Innere auch nur von Bildern her."
Farrell grinste und zuckte die Schultern, als sie an ihm vorbei dem Innern des Bauwerks zusteuerten. Eine Gruppe Wissenschaftler kam auf ihn zu. Die Frauen und Männer
Weitere Kostenlose Bücher