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0883 - Die große Pyramide

Titel: 0883 - Die große Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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außerordentlich bemerkenswertes Trio. Sofort wußte er, daß sie etwas Besonderes waren. Er stellte klirrend die Tasse ab, stand auf und heftete einen Blick voll uneingeschränkter Neugierde auf ein etwa neunzehnjähriges Mädchen, das zwischen den beiden Männern wirkte wie eine Rose zwischen zwei leeren Blumencontainern.
    Ihr Haar funkelte kupfern auf, als sie sagte: „Ich bin Eawy ter Gedan, genannt das Relais."
    Der kleine, breit gewachsene und muskulöse Mann von etwa sechzig trat einen Schritt vor und erklärte seelenruhig: „Mich nennt man den Pastsensor. Ich bin Bran Howatzer."
    Tifflor kam, noch etwas mehr verblüfft, um seinen Tisch herum und streckte zögernd die Hand aus. Die Art der Vorstellung verwirrte ihn ziemlich stark.
    „Ich bin Julian Tifflor", sagte er und beherrschte sich.
    „Bekannt", erklärte der dritte, ein knapp vierzigjähriger Mann, fast zwei Meter lang und ziemlich knochig. Sein Gesicht wirkte ein wenig wie der vordere Schädel eines Pferdes. Aber seine Augen verrieten Mut und Humor. „Ich bin Dun Vapido. Ich bin Psi-Analytiker und Wettermacher. Wir drei sind gäanische Mutanten."
    „Und leider sind wir Bekannte eines vierten Mutanten. Er heißt Boyt Margor und ist für Sie der Staatsfeind Nummer Eins."
    Tifflor bemühte sich um Fassung und sagte schließlich: „Bitte, nehmen Sie Platz. Danke für Ihren Besuch - aber sicher verstehen Sie, daß ich sehr verblüfft bin. Sie sind Mutanten?"
    „Ja", sagte das große, schlanke Mädchen mit der hinreißenden Figur. „Ich kann beispielsweise eine jede nicht kabelgebundene Funksendung aufspüren, empfangen und mithören und unter Umständen dekodieren, wenn der Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch ist. Brauchen Sie ein Beispiel?"
    „Bitte."
    „Sie sagten zu Ihrer Sekretärin, die im Augenblick einen Chrempfanger tragt: ,Bringen Sie bitte die Gaste herein und zusatzlich Kaffee.' Zufrieden?"
    Zwischen den Geräten auf dem Tisch und denen des Vorzimmers existierten zahlreiche Funkverbindungen. Kaum eine, abgesehen von einfachen Stromkabeln, war an eine Kabelverbindung angeschlossen. Tifflor schüttelte die Hände und erwiderte: „Nicht ganz; man könnte dies im Feldversuch testen. Aber für den Augenblick reicht es. Sie sind also Mutanten."
    „Wir sind hierher gekommen, um Sie und die Mitglieder Ihrer Kommission vor einem der machtvollsten negativen Mutanten zu warnen, den die Erde seit ihrer Neubesiedlung je gesehen hat."
    Tifflor fühlte den prüfenden Blick der großen Mandelaugen Eawys. Er blieb skeptisch und entschloß sich, einige Fragen vorerst auszuklammern.
    „Boyt Margor. Wer ist Margor? Wo lebt er? Was können Sie mir über den negativen Gäa-Mutanten sagen?"
    „Seine Mutter war eine Gäanerin", erklärte Dun Vapido und machte einige ungelenke Bewegungen mit seinen dünnen Armen. Er wirkte verlegen, gewann aber von Moment zu Moment mehr Sicherheit. „Sein Vater war ein Vaku-Lotse, also ein Vin-craner. Boyt Margor wuchs auf Zwottertracht auf. Seine Jugend muß von furchtbaren Erlebnissen überschattet gewesen sein. Margor ist jetzt rund fünfunddreißig, sieht aber aus wie ein junger Mann. Er besitzt keine Skrupel. Wenn er handelt, funktionieren er und seine Organisation wie ein kleiner NATHAN."
    Tifflor runzelte die Stirn.
    „Er glaubt uns nicht", sagte Bran-Howatzer. „Wie können wir Sie überzeugen, Sir?"
    „Beispielsweise mit der Erklärung, warum Sie erst jetzt zu mir kommen.
    Sie kannten Margors vorgebliche Kräfte doch schon auf Gäa. Eine Frage: hat Margor jene Leichen mit dem Mumieneffekt auf dem Gewissen?"
    „Jede einzelne, von der Sie wissen. Viel mehr, als die LFT jemals finden wird!" stieß Eawy hervor. Sie wirkte plötzlich kühl und in sich verschlossen. „Boyt Margor saugt, während er seine nutzlosen Paratender tötet, ihre Lebensenergie aus wie ein psio-nischer Vampir. Sie glauben mir noch immer nicht?"
    „Es fällt mir zusehends leichter", bekannte Tifflor leise. „Aber noch ist eine Frage offen."
    Die Sekretärin kam wortlos herein und stellte Tassen, Kannen und Zubehör mit einem auffordernden Lächeln vor die Plätze der drei seltsamen Gäste. Tifflor nickte ihr dankend zu und vergewisserte sich, daß die Unterhaltung aufgezeichnet wurde.
    „Es gibt für unser Schweigen mehrere Gründe. Wir versuchten lange, Boyt Margor von seinem Vorhaben abzubringen. Wir machten ihm ernsthafte Vorhaltungen. Aber in seiner Hybris fuhr er fort, sie zu mißachten. Er kann fast jeden Menschen zu seinem Sklaven

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