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0884 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: 0884 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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große Raum, in dem sie sich befanden, war mit großflächigen Schleiern aus einem gazeähnlichen Gewebe abgeteilt. Überall hockten riesige Falter auf den Schleiern und spreizten die Flügel. Am Boden lagen Metallspäne, die an verschiedenen Stellen kleine Hügel bildeten.
    „Wir sitzen fest", sagte Plondfair lakonisch.
    „Vollkommene Ausnutzung gravi-tatorischer Kräfte", vermutete Demeter. „Wir hätten uns diesem Modo sofort ergeben sollen, dann wäre uns sicher manches erspart geblieben."
    Borl hörte Motorengeräusch. Ein kegelförmiges Fahrzeug geriet in sein Blickfeld. Es hielt dicht vor der Scheibe an. Zu Boris Erstaunen kletterte ein Wynger heraus. Sein Alter war schwer zu schätzen, denn er sah entsetzlich aus. Die Haut, soweit sie nicht von Kleidern bedeckt war, besaß eine dunkelgraue Farbe und wies tiefe Risse auf. Das Gesicht mit den Furchen darin erinnerte Borl unwillkürlich an ein von Hitze und Trockenheit verwüstetes Land. Die Lippen und die Nase des Unheimlichen waren regelrecht abgebrök-kelt, aber aus den schrecklichen Wunden kam nicht ein Tropfen Blut.
    „Der steinerne Arquath!" sagte Borl spontan.
    Aus Augen, die wie kleine Basalt-trümmer aussahen, starrte der Wynger ihn haßerfüllt an.
    „Ihr seid Beauftragte des LARD", sagte er mit rauher, kaum verständlicher Stimme. „Ich weiß nicht, was euch in die Lage versetzt hat, bis hierher vorzudringen, aber nun seid ihr am Ende eurer Reise angelangt."
    „Du bist ein Wynger, genau wie wir!" stellte Plondfair fest. „Warum willst du uns nicht helfen?
    Bist du vielleicht ein Sklave Modos?"
    „Ich bin sein Freund", stellte der Verstümmelte fest.
    „Bist du wirklich Arquath?" wollte Demeter wissen.
    „Ja", bestätigte der Mann.
    „Und weshalb nennt man dich den Steinernen?" forschte die Frau weiter.
    Unbeschreibliche Gefühle schienen den Wynger zu überwältigen. Er wand sich wie unter Schmerzen. Seine Stimme war von Haß verzerrt.
    „Daran ist das LARD schuld. Das LARD hat mich über die Blasse Grenze geschickt, um eine Botschaft abzuliefern."
    „Eine Botschaft?" erkundigte sich Borl überrascht. „An wen war sie gerichtet?"
    „An die Ansken", erwiderte Ar-quath.
    „Und wer ist das?" wollte der Mann von Vorcher Pool wissen.
    „Das weiß ich nicht!"
    „Das erklärt alles nicht, warum man dich den Steinernen nennt", mischte Demeter sich abermals ein. „Es muß mit deinem Aussehen zusammenhängen. Aber wie kommt es, daß du so übel zugerichtet bist?"
    Arquath sagte düster: „Das LARD hat die atomare Struktur meines Körpers verändert, weil es der Ansicht war, daß ich in diesem Zustand eine größere Chance hätte, mein Ziel zu erreichen.
    Aber ich bin nie über Modos Bezirk hinausgekommen."
    „Wie lautet diese Botschaft, von der du sprachst?" fragte Borl.
    „Ich kenne ihren Inhalt nicht, sie war verschlüsselt."
    Trotz des zerstörerischen Hasses, von dem Arquath beseelt wurde, schien er eine gewisse Zufriedenheit dabei zu empfinden, sich nach langer Zeit wieder mit Artgenossen unterhalten zu können. Borl gab sich jedoch keinen Illusionen hin. Der Steinerne würde das tun, was Modo ihm auftrug.
    „Wenn ich euch betrachte", fuhr Arquath fort, „muß ich annehmen, daß das LARD euch ebenfalls modifiziert hat. Ich habe noch niemals zuvor zwei so große Wynger gesehen."
    Borl lächelte matt.
    „Ich bin kein Wynger!"
    „Nein?" fragte der Steinerne ungläubig.
    „Nein! Ich bin ein Terraner, das heißt, eigentlich bin ich von der Welt Vorcher Pool in einer anderen Galaxis, aber alle Menschen, deren Urheimat die Erde ist, nennen sich Terraner."
    „Früher hätte ich das unter keinen Umständen geglaubt", erwiderte der Verunstaltete. „Seit ich jedoch hier lebe, halte ich nichts mehr für unmöglich."
    „Was geht hier vor?" wollte Demeter wissen, die eine willkommene Gelegenheit gekommen sah, etwas über diesen Teil der Station in Erfahrung zu bringen. „Woher kommt diese Vielfalt des Lebens?"
    „Ich weiß es nicht", gab Arquath kopfschüttelnd zu. „Ich habe aber herausgefunden, daß es nicht immer so gewesen ist. In ferner Vergangenheit gab es hier keine Lebewesen."
    Er gab sich einen Ruck.
    „Ich werde euch zu Modo bringen. Als Agenten des LARD seid ihr meine Feinde."
    „Wir wurden genauso unfreiwillig in diese Rolle gedrängt wie du", sagte Plondfair. „Wir sind Leidensgenossen, Arquath! Daran solltest du bei allem, was du zu tun beabsichtigst, denken."
    Arquath klopfte mit einer Faust gegen die Stirn. Es hörte

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