0884 - Raumschiff des Mächtigen

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Autoren: Unbekannt

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wandte Demeter ein.
    „Das muß nicht immer so gewesen sein." Borl dachte angestrengt nach. „Vielleicht hat das LARD früher einmal die gesamte Station beherrscht und sie dann an artähnliche Konkurrenten verloren. Es ist doch möglich, daß es auf dieser Seite etwas Ähnliches wie das LARD gibt."
    „Nicht, wenn das LARD und das Alles-Rad identisch sind", sagte Plondfair ernst.
    Borl sah ihn belustigt an. Zweifellos hatte der Berufene sich von seinem Glauben an das allmächtige Alles-Rad weitgehend gelöst, aber er sah diese geheimnisvolle Institution noch immer als etwas Einmaliges an. Das bewies, wie tief der Glaube der Wynger an die Macht des Alles-Rads im Bewußtsein dieser Wesen verwurzelt war.
    Borl beobachtete, wie die Mollusken sich mühselig herumwälzten und wieder auf die Wand zu strebten. Sie krochen ein Stück daran hoch und saugten sich wieder fest.
    Plondfair übernahm nun die Führung. Sie gelangten aus dem hellen Bereich der Riesenhalle in eine Zone des Halbdunkels. Eine dunkle Mauer schien das Ende der Halle zu markieren, aber es war keine feste Wand, wie sich schnell herausstellte, denn die Lichtkegel der Schweinwerfer durchdrangen sie mühelos und erhellten das hinter ihr liegende Gebiet. Dieser Effekt vollkommener Dunkelheit mußte etwas mit der Justierung der Kunstsonnen zu tun haben.
    „Das muß die Glusswand sein", sagte Borl. „Jetzt brauchen wir nur noch die Wachglocke zu finden."
    „Keineswegs", bemerkte Demeter mit seltsamer Betonung. „Sie hat uns schon gefunden."
    Borl begriff sofort und fuhr herum. Von der Seite kam ein scheinbar frei in der Luft hängendes Gebilde auf sie zu. Erst, als alle drei Scheinwerfer darauf gerichtet waren, konnte man erkennen, daß der etwa fünf Meter hohe Metallkegel auf einer Art Hängeschiene lief, die quer durch die Halle zu führen schien.
    Die Wachglocke, denn nur um diese konnte es sich nach Boris Meinung handeln, besaß mehrere Sichtluken in ihrer Hülle, was auf die Existenz einer Besatzung hindeutete. An der dicksten Stelle durchmaß das Objekt gut drei Meter.
    Die Wachglocke stoppte so abrupt, daß die Schiene erzitterte. Ein paar Öffnungen klappten auf, und Borl sah, daß daraus zylinderf örmige Stäbe herausglitten, die wie Waffenläufe aussahen.
    Die Mündungen dieser Läufe richteten sich auf die beiden Männer und Demeter.
    Borl widerstand dem Impuls, die eigene Waffe abzufeuern. Er sah ein flüchtiges Flimmern auf der Außenhülle der Glocke und vermutete, daß sie unter einem Schutzschirm lag.
    Aus einem unsichtbaren Lautsprecher erklang eine schrille Stimme, die etwas Unverständliches sagte. Borl registrierte, daß die Stimme den Tonfall änderte, vermutlich benutzte sie verschiedene Sprachen.
    „Man will mit uns verhandeln", sagte Plondfair erleichtert.
    „Zunächst einmal will man uns aufhalten", meinte Borl weniger optimistisch.
    In diesem Augenblick verfiel die fremdartige Stimme in schwer verständliches Wyngerisch.
    „Das verstehen wir!" rief Plondfair.
    Borl starrte angestrengt auf die Luken der Glocke. Dahinter glaubte er Bewegungen zu erkennen, aber es konnten auch Effekte sein, die durch das Licht der Scheinwerfer hervorgerufen wurden.
    Eine Weile herrschte Stille, dann erklang die Stimme abermals.
    „Niemand außer dem steinernen Arquath ist bisher so weit von Quo-stoht aus vorgedrungen."
    „Ja", bestätigte Borl trocken. „Und wir werden noch weiter vordringen."
    „Dies ist Modos Bezirk", lautete die Antwort. „Ergebt euch und erklärt euch als Modos Sklaven, dann habt ihr nichts zu befürchten. Andernfalls ..." Der unsichtbare Sprecher überließ es den drei Eindringlingen, sich auszumalen, was dann geschehen würde.
    „Wir werden uns weder ergeben, noch für irgend jemand Sklavendienste verrichten!" rief Plondfair hitzig.
    Borl wünschte, der junge Wynger hätte inzwischen gelernt, sich in solchen Situationen besser zu beherrschen. Er ahnte förmlich, welche Reaktionen die Worte des Berufenen im Innern der Wachglocke auslösten. Seinem Instinkt folgend, warf er sich zu Boden. In diesem Augenblick begannen die Waffenläufe der Glocke hellblaue Lichtblitze zu verschleudern. Plondfair und Demeter wurden davon eingehüllt und zu Boden geworfen. Wahrscheinlich wären sie ohne ihre Schutzanzüge und die dazugehörigen IV-Schirme auf der Stelle verglüht.
    „Das ist die Quittung für dein unbeherrschtes Verhalten!" rief Borl dem Wynger zu. Er riß seine Waffe hoch und begann auf die Glocke zu feuern. Die Energien