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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Szenerie beobachtete, ganz gleich ob vom Markt aus… oder gar aus dem Innenraum der besagten Hütte, dann stand ihm nun der spektakuläre Abschluss der Aktion bevor.
    Die Amazone erholte sich schnell von der überraschenden Attacke. Und sie erwies sich als außerordentlich begabte Kampf Sportlerin. In perfekter Manier flog sie mit den Beinen voran durch die Luft, traf den Rücken des Sklaven, der anscheinend unkontrolliert und mit voller Wucht genau gegen die Tür geschleudert wurde.
    Der schluderig zusammengeschusterte Eingang zerlegte sich krachend in seine Einzelteile. Der Sklave verwandelte sich im gleichen Moment in Professor Zamorra, der sich geschickt abrollte. Blitzschnell war er auf den Beinen, hielt Merlins Stern kampfbereit in der rechten Hand. Eine Sekunde später stürmte Nicole in die Hütte, bereit, sich der Vampirin zu stellen.
    Es dauerte einige Momente, ehe sich die Anspannung in beiden legen konnte, um großer Enttäuschung Platz zu machen. Hier gab es weder eine Rola DiBurn, noch eine Raub vampirin mit Namen Sinje-Li.
    Dafür gab es etwas anderes. In einer Ecke des Raums waren Ketten angebracht, deren Zweck und Sinn eindeutig waren. Am Ende einer der Ketten war ein rotes Band befestigt. Ein Band, wie man es benutzte, um seine Haarpracht zu bändigen… Rola DiBurn trug ihr Haar meist zu zwei Zöpfen gebunden. Daneben lag ein Stück Leder, hauchdünn und plan wie Papier. Die Schrift, die man darauf erkennen konnte, leuchtete in einem dunklen Rot. Nicole roch an dem Leder… Blut… geschrieben mit Blut.
    Es waren nur wenige Wort: »Van Zant - suche uns am Ort meiner Niederlage. Dort wirst du sterben!«
    Die Französin sah zu Zamorra. »Weg… verdammt! Entweder hat sie etwas gemerkt… oder sie wollte den Standort aus anderen Gründen wechseln. Das ganze Theater hätten wir uns also sparen können.«
    Der Professor nickte, rieb sich den schmerzenden Rücken. »Der Ort ihrer Niederlage. Ich denke, ich kenne diesen Ort. Lass uns hoffen, dass diese Nachricht nicht mit Rolas Blut geschrieben wurde.«
    Draußen wurde es laut. Anscheinend hatte man ihre Aktion doch beobachtet - und nun kamen die Neugierigen, die nichts verpassen wollten.
    Es wurde also Zeit, um von hier zu verschwinden.
    ***
    Dr. Artimus van Zant kam sich vor, wie einer seiner Doktoren-Kollegen, den er allerdings nur von der Leinwand her kannte - Indiana Jones - und die Höhle der Wurzel… wäre sicher kein übler Filmtitel gewesen.
    Allerdings hätte es in Artimus' Fall wohl besser Doktor van Zant - verirrt im Wurzelgespinst lauten müssen. Im Augenblick wäre ihm eine Machete, wie Indiana sie so oft und gerne schwang, wirklich recht gewesen. Die Wurzelhöhle unter der Oberfläche von Parom glich an vielen Stellen einem Ort, an dem unzählige Spinnen vollkommen wirr und ohne Plan ihre Netze gesponnen hatten.
    Das war natürlich nur eine Metapher, denn dieses scheinbar undurchdringliche Gespinst, das die Höhle völlig auszufüllen schien, war ein Produkt der Wurzel, die diese Höhle komplett beherrschte. Der eigentliche Wurzelkörper war nur selten zu sehen, lag den Blicken verborgen hinter dichtem Fadengewirr, doch von ihm gingen baumdicke Verästelungen und Ableger aus, die teilweise durch den Boden weiter nach unten wucherten, um irgendwo wieder senkrecht in die Höhle zu schießen. Manche von ihnen erinnerten daher tatsächlich an kahle Bäume, die es hier natürlich nicht gab.
    Die Wurzel Paroms war alt. Van Zant dachte an Armakaths junge Wurzel, die glatt, beinahe metallisch in einem weiß-silbernen Farbverlauf glänzte. Paroms Wurzel hingegen entsprach dem, was man sich unter dem Begriff Wurzel vorstellte: Knorrig, von grau-brauner Färbung, mit einer Oberfläche, die von Rissen und Wucherungen nur so strotzte.
    Das feine Gespinst, das wirklich fatal an Spinnweben erinnerte, machte es schwer, sich hier unten zu orientieren. Das Zeug war überall, selbst der Boden war übersät damit. So filigran es auch erschien, so zäh und schier unzerreißbar war es. Van Zant achtete darauf, die Füße bei jedem Schritt unnatürlich hoch zu heben, weil er sonst Gefahr lief, wie von einer gierigen Krake festgehalten zu werden - zwei Stürze hatte er so bereits hinter sich gebracht… und die reichten ihm voll und ganz.
    Artimus versuchte sich zu orientieren. Kein leichtes Unterfangen, aber doch machbar. Schließlich fand er die Stelle in der Höhle, nach der er gesucht hatte. Der Schacht war natürlich verschlossen. Die Praetoren - besonders

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