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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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drück ich dir endgültig die Luft ab. Viel werde ich für dich eh nicht bekommen. Los, los…«
    Zamorra stampfte hinter seiner Herrin her. Nicole legte ein so hohes Tempo vor, dass er wirklich aufpassen musste, um dabei nicht ins Stolpern zu geraten. Immer wieder lugte er unter der breiten Krempe seines schäbigen Hutes nach vorne. Die Hütte, in der er Rola vermutete, kam mit jedem Schritt näher und näher. Langsam blieb der Lärm des Sklavenmarktes hinter ihnen zurück.
    Das hier war der Bereich, in den sich die Kunden nicht verirrten. Zamorra kannte die genauen Verhältnisse natürlich nicht, doch er vermutete, dass der Markt von einem Clan beherrscht wurde, denn so lief das an vielen Orten der Schwefelklüfte. Man teilte sich die Territorien untereinander auf. Nicht unähnlich zum organisierten Verbrechen auf der Erde, wo im Übrigen die Vampire eine nicht unerhebliche Rolle übernommen hatten. Zamorra hatte die Methoden, mit denen die einzelnen Clansherren ihre Gebiete unter sich verteilten, mehr als einmal erleben müssen.
    Seit es Sarkana nicht mehr gab, der sich selbst zum Herrn über alle Vampire gekrönt hatte, trieben die einzelnen Clans wieder ihre ureigenen Spielchen. Hier - in der Hölle - war das natürlich schon immer so gewesen. Ein neuer Führer des Nachtvolkes war nirgendwo in Sicht. Vorteil oder Nachteil? Das war in Vampirkreisen umstritten.
    Zamorra selbst sah das so - viele kleine Vampir-Kings bedeuteten für ihn und seine Freunde ein unüberschaubares Heer von spitzen Zähnen, die mit Vergnügen nach ihnen schnappten! Da konnte man leicht den Überblick verlieren.
    Die Hütten waren einander alle reichlich ähnlich. Ausnahmen bildeten die dazwischen errichteten Scheunen, die sicher nichts anderes als primitive Unterkünfte für die Sklaven darstellten. Dennoch glaubte der Professor, die Zielhütte ziemlich eindeutig lokalisieren zu können. Nicole reagierte perfekt auf die kleinen Zeichen, die ihr Sklave ihr unauffällig gab.
    Was dann kommen würde… nun, es war sicher nicht das erste Mal, dass die beiden eine solche Aktion durchführten. Sie mussten sich nicht erst lange absprechen, handelten wie eine einzige Person. Zamorra griff unauffällig unter das Fell, wo er Merlins Stern verborgen hielt. Das Amulett war inaktiv, doch der Parapsychologe spürte, wie die Silberscheibe nur darauf wartete, hier endlich zum Einsatz zu kommen.
    Im ganzen Trubel des Marktes würde die folgende Szene wahrscheinlich ganz einfach unbeachtet bleiben, was durchaus unbefriedigend für die Akteure sein mochte, denn sie boten großes Kino … zumindest aber einen richtig ordentlichen Stunt: Der Sklave trottete scheinbar in sein Schicksal ergeben hinter der Amazone her, doch dann änderte sich alles binnen einem Wimpernschlag. Der Mann griff mit beiden Händen ganz unvermittelt nach dem Lederstrick, der ihn mit seiner Herrin verband… und mit aller Kraft riss er daran. Die Frau hatte damit wohl auf keinen Fall gerechnet. Ein Fehler, den sie sofort bereute, denn das Strickende rutschte ihr aus den Händen.
    Und der Sklave war frei!
    Halb laufend, halb stolpernd, versuchte er die Flucht - zurück in Richtung des Marktplatzes, denn dort hoffte er wohl in der Menge untertauchen zu können. Der Gedanke war nur logisch, doch seine Umsetzung alles andere als perfekt. Der Mann hinkte unübersehbar! Die Amazone hingegen war in Toppform. Doch sie machte sich nicht einmal die Mühe, ihr fliehendes Eigentum einzuholen. Zwei, drei rasche Schritte nach vorne, dann war die Distanz perfekt für die lange Peitsche, die wie hingezaubert ganz plötzlich in ihrer rechten Hand lag.
    Die lederne Schlange zuckte vor… ihre Zunge leckte an den Füßen des Mannes, der mit einem wilden Aufschrei zu Boden ging. Gemächlich näherte sich seine Herrin, deren Gesichtsausdruck eine Mischung aus unwilliger Wut und Arroganz war. Heftig krallte sich ihre Hand in die Haare des Sklaven, zog ihn brutal nach oben.
    »Idiot. Glaubst du wirklich, man entkommt mir? Du scheinst ein wahrer Schwachkopf zu sein. Ich…«
    Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als der scheinbar überrumpelte Flüchtling ihr sein Knie in den Unterleib rammte. Der dicke Lederpanzer verhinderte, dass die Energie des Trittes komplett durchschlug, aber es reichte allemal, um die Frau in die Knie gehen zu lassen. Und noch einmal begann der Bursche zu rennen…
    ... in Richtung einer der vielen Hütten, die hier aneinander gereiht standen ...
    Wenn irgendjemand die ganze

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