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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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eindeutig widerwillig, abweisend. Lakir schien das ähnlich zu empfinden.
    »Verzeih, wenn ich dich anspreche, doch ich weiß nicht, wie ich mit meinen Empfindungen anders umgehen soll. Mir ist klar, dass nur du deuten kannst, was mich bedrückt.«
    »Der Plan… alles ist am Beginn. Alles ist noch zerbrechlich… diffizil… doch das wird sich schnell ändern. Jede Störung soll unterbleiben. Als Wächterin weißt du das. Was also ist so wichtig, dass du die Regeln brichst?«
    Lakir schien von der Ernsthaftigkeit dieser Worte beeindruckt zu sein. Van Zant konnte spüren, dass sie am liebsten sofort umgekehrt wäre, dann sprach sie dennoch.
    »Je näher ich der Kokon-Wand komme, je intensiver kann ich das Wispern von Stimmen vernehmen. Sind es die Stimmen der sieben Wächterinnen auf den Knotenwelten?«
    »Du hast dir die Frage schon selbst beantwortet. Es ist so, wie du denkst. War das alles? Hast du meine Ruhe deshalb gestört?« Die Modulation der Wurzelstimme hatte sich nicht verändert; sie erschien nach wie vor äußerst monoton, unbeteiligt. Dennoch spürte Artimus so deutlich wie Lakir, dass jetzt ganz unterschwellig pure Ablehnung mitschwang. Für die Wurzel war das Gespräch nun beendet. Doch Lakir nahm all ihren Mut zusammen.
    »Eine meiner Schwestern leidet Qualen. Wie kann das sein? Wir sind die Wächterinnen, die Hüter und Pfleger der Wurzeln unserer Städte. Wenn wir leiden… wie kann eine Wurzel, wie können die Herrscher das zulassen? Bitte sage es mir.«
    Van Zant runzelte die Stirn. Das würde ja bedeuten, dass eine der acht Knotenwelten ernsthafte Probleme hatte… eine weitere Welt, denn hier auf Parom stand sicher auch nicht alles zum Besten. Artimus wartete voller Spannung auf die Erwiderung der Wurzel. Die kam auch, und nun war da neben Ablehnung auch so etwas wie Verunsicherung zu spüren.
    »Du irrst dich! Konzentriere dich auf deine Aufgabe, nicht auf Dinge, die außerhalb des Kokons geschehen - oder nicht geschehen. Wenn der Plan voll aktiviert ist, dann brauche ich dich hier unten bei mir; und ich brauche keine Zweiflerin, sondern eine Wächterin, die sich voll und ganz ihren Aufgaben widmet. Und nun… geh… geht beide! Sofort!«
    Lakir krümmte sich im gleichen Augenblick, da die Wurzel geendet hatte. Van Zant ging es nur insofern besser, als er sich bereits in geduckter Haltung befand. Der Schmerz war kalt und biss hart zu. Artimus griff sich mit beiden Händen an die Schläfen.
    Sein Kopf… er schien zerspringen zu wollen. Das Knistern um ihn herum bewies, dass alles von dem Gespinst ausging. Es funktionierte wie ein Leitmedium. Und es konnte nicht nur telepathische Impulse leiten - sondern auch unerträgliche Schmerzen!
    Es endete abrupt. Van Zant stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, atmete hektisch, versuchte verzweifelt, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als es ihm endlich gelang, stolperte er in Richtung der Wächterin. Ohne Rücksicht auf das Geflecht bahnte er sich den Weg zu Lakir. Wie hatte er nur glauben können, die Wurzel hätte seine Anwesenheit hier nicht bemerkt? Alles hier war die Wurzel.
    Lakir war bewusstlos. Doch sie atmete gleichmäßig, als der Physiker sich die Paromerin auf die Schulter lud. Für lange Momente stand van Zant bewegungslos vor dem Wurzelkorpus. Wenn er jetzt eine Axt gehabt hätte…
    Falls die Wurzel seine Emotionen lesen konnte, so schienen sie die nicht zu beeindrucken.
    Artimus van Zant wandte sich um, ging mit behäbigen Schritten in Richtung Wurzelschacht, der ihn und Lakir an die Oberfläche bringen würde.
    Für ihn war nun Tatsache, was vor wenigen Minuten noch ein Verdacht gewesen war: Der Plan - was auch immer sein Inhalt sein mochte - stand auf tönernen Füßen.
    Sie mochten sich ja Herrscher nennen, diese geheimnisvollen Wesen im Hintergrund, doch sie beherrschten die Aktivitäten nicht perfekt, die schon angelaufen waren.
    Artimus van Zant beschloss für sich, in dieser Wunde kräftig zu wühlen…
    ***
    Nahe der Stadtmauer, die Armakath eingrenzte - ganz nah daran.
    Zamorra und Nicole erinnerten sich genau an den Ort, an den Tag, als die Dunkle Krone , Insignie der afrikanischen Vampire, hier mit all ihrer Macht den Angriff auf Armakath gestartet hatte… und fehlgeschlagen war. Verbunden damit war die traurige Erinnerung an den Tod der kleinen Mirjad, des korsischen Mädchens, dass bei ihrer gnadenlosen Jagd auf Vampire in den Machtbereich der Krone geraten war.
    Der Magie der Dunklen Krone hatte die

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