0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA
finden!" schrie Borl. Seine Stimme klang krächzend. Er mußte nach Atem ringen. Die heiße Luft brannte in seinen Lungen. Wenn sie nicht bald von hier entkamen, würden sie ersticken.
Plondfair schien das zu begreifen, denn er begann erneut zu schießen, um eine Gasse durch die zuckenden Überreste des ungeheuerlichen Geschöpfs zu bahnen.
Borl zog Demeter mit sich. Sie stolperten über die klumpenförmigen Überreste der Magenwand. Borl hörte eine leise Explosion, mit der die heiße Luft nach draußen entwich. Erleichtert spürte er einen kühlen Luftzug.
Vor ihm wurde es hell. Das Licht kam durch eine klaffende Lücke in der zusammenfallenden Magenwand.
Borl schloß daraus, daß der Korridor auf der anderen Seite des Biophore-Monstrums beleuchtet war. Mit Demeter an seiner Seite zwängte er sich ins Freie. Plondfair folgte dicht hinter ihnen.
Das Ungeheuer schrumpfte in sich zusammen, und als Borl anhielt und sich umblickte, konnte er bereits in die dunkle Seite des Ganges hinüberblicken. Er stellte fest, daß das Biophore-Wesen eine Fläche von dreißig Meter Länge bedeckt hatte. Nun löste sich der aufgeblähte Organismus in Rauch und Flammen auf. Borl konnte Ganerc-Callibso und Arquath sehen, die jetzt gemeinsam über das tote Molluskenwesen kletterten. „Es ist möglich, daß wir in anderen Teilen des Schiffes auf noch wesentlich größere und gefährlichere Wesen dieser Art stoßen", sagte Ganerc-Callibso, als er zusammen mit dem Steinernen bei Demeter und den beiden Männern ankam. Mit keinem Wort erwähnte der Zeitlose die Todesgefahr, in der sie alle geschwebt hatten.
Borl war ihm dafür dankbar, denn er wollte seinen Aufenthalt im Magen dieser Biophore-Qualle so schnell wie möglich vergessen. „Wir wollen keine Zeit verlieren", schlug Demeter vor. „Je eher wir den Hangar erreichen, desto besser."
Ganerc-Callibso sah seine Begleiter prüfend an. „Es wird sich nicht umgehen lassen, daß wir früher oder später eine Pause einlegen", meinte er. „Dazu brauchen wir jedoch ein sicheres Versteck."
Sie gingen bis zum nächsten Schott, das sich ohne Mühe öffnen ließ. Wie Ganerc-Callibso angekündigt hatte, betraten sie Lagerräume für On- und Noon-Quanten. Die energetischen Behälter in den Regalen waren alle geschlossen, ein weiterer Beweis dafür, daß längst nicht die gesamte Ladung des Schiffes mißbraucht worden war. Borl dachte mit Schrecken an das gewaltige Potential, das den unbekannten Herrschern in diesem Teil des Schiffes noch zur Verfügung stand.
Die kleine Gruppe kam jetzt gut voran. Unangefochten bewegten sie sich durch die scheinbar endlosen Gänge zwischen den Regalen. Borl hatte den Eindruck, daß sie mehrere Stunden unterwegs waren, als sie endlich wieder eine Wand erreichten.
Der Zeitlose deutete auf einen Durchgang. „Auf der anderen Seite liegen die Speicherräume", erklärte er. „Ich hoffe, daß wir dort einen intakten Transmitter finden."
Er trat auf eines der Schotte zu und wollte es öffnen, doch Plondfair stellte sich ihm in den Weg. „Er soll vorsichtig sein", sagte der Lufke zu Borl. „Ich spüre, daß uns Gefahr droht."
Borl übersetzte, doch der Zeitlose winkte ab. „Was immer uns in den Speichern erwartet, wir müssen riskieren, bis zu ihnen vorzudringen."
Borl nickte und sagte zu Plondfair: „Wir haben keine andere Wahl!"
Der Lufke trat mehrere Schritte zurück und brachte die Waffe in Anschlag. Offenbar rechnete er mit einem Angriff, sobald das Schott geöffnet war.
Ganerc-Callibso beugte sich über den Öffnungsmechanismus. „Unser wyngerischer Freund soll aufpassen, daß er nicht auf mich schießt", sagte er sarkastisch.
Dann glitt das Schott auf.
4.
Das Wesen, um das es hier geht, war durch eine Verkettung unglücklicher Umstände an Bord der PAN-THAU-RA verschlagen worden und gehörte nicht zu den Biophpre-Geschöpfen, die überall im Schiff lebten.
Der Name des Wesens war Orbiter Zorg.
Es war ein Kunstname, denn bei dem Volk, dem Orbiter Zorg angehörte, war es nicht üblich, sich mit Namen zu bezeichnen. Diese Wesen unterschieden sich voneinander durch die unterschiedlichsten Geschmackseigenarten, die sie alle besaßen. Dank ihrer sensiblen Geschmackssinne konnten sie genau feststellen, wem sie gegenüberstanden. Der Geschmack des Wesens, das uns hier beschäftigt, war Zorg,und so müssen wir, die wir völlig andersgeartet sind, uns mit dieser Bezeichnung behelfen, um eine Beziehung zu diesem Geschöpf zu bekommen.
Der
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