Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA

Titel: 0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Name Zorg bezeichnet also den Geschmackscharakter des Fremden. Ähnlich kompliziert verhält es sich mit dem ersten Namen des Wesens: Orbiter!
    Orbiter war abgeleitet aus der Funktion, die unser Freund im Verlauf von vielen Jahrtausenden innehatte.
    Orbiter Zorg war lange Zeit ständiger Begleiter von Igsorian von Veylt gewesen.
    Jeder, der sich mit Kosmologie beschäftigt und universelle Zusammenhänge kennt, wird bei der Nennung dieses Namens erschauern. Igsorian von Veylt war der letzte Ritter der Tiefe und Mitglied des legendären Wächterordens, von dem viele Historiker bezweifeln, daß es ihn wirklich gegeben hat.
    An anderer Stelle werden wir noch ausführlich darüber zu berichten haben, wie Orbiter Zorg dem Ritter der Tiefe bei dessen Unternehmen half, hier genügt es, zu wissen, daß der Begriff Orbiter in engem Zusammenhang mit Zorgs Arbeit stand.
    Gemessen an der Bedeutung, die der übermächtigen Figur des Igsorian von Veylt zukommt, müssen wir .uns auch mit Orbiter Zorg auseinandersetzen, der wie kein anderer diesen Ritter der Tiefe kannte.
    Wir werden später darüber zu berichten haben, wie es zu der schmerzlichen Trennung zwischen Igsorian von Veylt und seinem Orbiter kam.
    Seit er den Kontakt zu Igsorian von Veylt verloren hatte, war Orbiter Zorg auf der Suche nach dem Ritter der Tiefe. Dabei vergaß er oft seine eigene Sicherheit, und das mag der Grund dafür sein, daß er seine Freiheit einbüßte und an Bord des riesigen Sporenschiffs verschleppt wurde.
    Bevor wir auf die Situation des Orbiter Zorg an Bord der PAN-THAU-RA eingehen, müssen wir zurückblenden und uns mit einem Erlebnis aus seiner Jugend beschäftigen.
    Diese Episode ist deshalb von Bedeutung, weil darin geschildert wird, wie Igsorian von Veylt Orbiter Zorg von dessen Heimatwelt Buran abholte.
     
    *
     
    Orbiter Zorg - Jugendzeit: Als an diesem Tag die Sonne unterging, erschien ein strahlendes Licht über Weydel. Es war so hell, daß die Schluchten zwischen den Behausungen passierbar blieben und von Hunderten von Voghen bevölkert wurden.
    Zorg, der sich gerade niedergelegt hatte, schmeckte die Erregung der anderen und richtete sich wieder auf. Der Raum, in dem er sich befand, wirkte durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten ungewöhnlich groß.
    Zorg konnte seine Erzeuger nicht schmecken, das bedeutete, daß sie die Röhre bereits verlassen hatten. Ein Gefühl des Ärgers stieg in Zorg auf. Wann würden seine Erzeuger endlich begreifen, daß er alt genug war, um bei solchen ungewöhnlichen Ereignissen dabeizusein?
    Er durchquerte den Raum und schlüpfte in den Vorhof hinaus. Hoch über sich sah er einen runden Ausschnitt des Himmels, der um diese Zeit eigentlich völlig dunkel sein mußte. Das Licht über Weydel war kalt und ohne Geschmack. Einen Augenblick fühlte Zorg sich desorientiert, denn es kam selten vor, daß ein Voghe mit irgend etwas konfrontiert wurde, das keinen Geschmack besaß. Selbst das Licht ferner Sterne, das Buran gerade noch erreichte, besaß seinen charakteristischen Geschmack.
    Die Leuchterscheihung über Weydel jedoch schien völlig neutral zu sein.
    Zorg hielt sich einige Augenblicke im Vorhof auf, denn er wollte innerlich gefestigt sein, wenn er in die Schlucht hinaustrat. Die Röhre mit dem für sie typischen Familiengeschmack verlieh einem jungen Voghen wie Zorg stets eine gewisse Sicherheit.
    Während er noch einmal zu dem mysteriösen Licht hinaufblickte, kam Zorg der absurde Gedanke, daß seine Sinne nicht mehr richtig funktionierten und er deshalb nicht in der Lage war, den Geschmack dieser Erscheinung festzustellen.
    Zorg war trotz seiner Jugend bereits ausgewachsen. Er war eineinhalb Meter groß und ebenso breit. Auf seinem Rücken trug er einen nach außen gewölbten Schildpanzer von moosgrüner Farbe. Brust und Bauch des Voghen waren mit ebenfalls moosgrünen Schuppen besetzt. Zwischen dem Rückenschild und der Schulterpartie Zorgs befand sich ein Schlitz, aus dem Zorg seinen auf einem sechzig Zentimeter langen Tentakelhals sitzenden Kopf ausfahren konnte. Dank dieses Halses war Zorg in der Lage, seine Kopfscheibe mit den darin untergebrachten Sinnesorganen in alle erdenklichen Richtungen zu drehen. Zorg besaß zwei große, starr blickende Facettenaugen, die gleichzeitig den seitlichen Abschluß der Kopfscheibe bildeten. Über diesen Augen saßen zur Kopfmitte hin zwei büschelförmige Organe, mit denen Zorg Geräusche aufnehmen konnte. In diesem seltsamen Kopf gab es weder Mund noch

Weitere Kostenlose Bücher