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0886 - Der U-Bahn-Schreck

0886 - Der U-Bahn-Schreck

Titel: 0886 - Der U-Bahn-Schreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geirrt hatte. Das Böse war mitgefahren.
    »O nein, nein«, jammerte Polvera, der neben Suko herlief. Maria war zurückgeblieben, sie ging wegen ihrer geringen Größe in der Menge unter, wurde herumgeschubst und kam näher an den haltenden Zug heran.
    Im Gegensatz zu Suko. Er wich den Kindern aus, oder fing sie ab, stellte sie woanders hin und behielt dabei die linke Tür des Wagens im Auge.
    Nicht nur Kinder stiegen aus.
    Auch Erwachsene.
    Die aber waren an einer Hand abzuzählen. Zwei Herzschläge später wollte Suko seinen Augen nicht trauen, als er die ältere Person sah, die zitternd in der Tür erschien. Hinter ihr malte sich ebenfalls eine Gestalt ab, die ein Kind auf den Armen hielt.
    Suko sah nur das blondgraue Haar, dachte zunächst nicht weiter darüber nach und kümmerte sich um die Horror-Oma.
    Sein Schrei übertönte das Chaos.
    »Sarah!!! Sarah Goldwyn!!!!«
    Sie hatte die Stimme gehört, ging noch einen Schritt vor, blieb stehen und bekam einen Stoß in den Rücken, der sie nach vorn taumeln ließ.
    Trotzdem hatte sie den Inspektor an der Stimme erkannt.
    »Suko!«
    Ihre Stimme kippte bald über, und Suko sah auch warum. Es lag an der Blondgrauen und dem Kind.
    Sie hielt es wirklich nicht so, wie eine Mutter ihr Kind gehalten hätte. Die Person preßte es hart an sich und hatte eine Hand um die Kehle gelegt.
    Das Alter des Kindes war schlecht zu schätzen, lag aber sicherlich unter zehn Jahren. Suko hatte sich für einen Moment auf die Hand konzentriert. Er sah sie sehr deutlich, und die Finger erinnerten ihn an zähes, altes Gestrüpp. Gehörten sie tatsächlich einem Menschen?
    Er dachte wieder an Marias Worte. Das Böse war im Zug. Die Frau mit dem Kind mußte also das Böse sein. Daß es Lady Sarah war, daran glaubte er sicherlich nicht.
    Auch weiterhin liefen die Menschen weg. Sie irrten über den Bahnsteig.
    Keiner wußte so recht, wohin er sich wenden sollte. Vielen war auch der Grund dieser Panik nicht klar, sie ließen sich einfach mittreiben, und die beiden Lehrer versuchten vergeblich, die Kinder wieder um sich zu sammeln.
    »Tu nichts, Suko! Tu nichts!« Es waren Sarahs Warnschreie, die aufgellten. Sie galten einzig und allein dem Inspektor, der drauf und dran war, sich auf die Frau mit dem Kind zu stürzen. Jetzt blieb er stehen. Auch Sarah ging nicht mehr weiter. Sie hielt sich direkt neben der blondgrauen Person auf, und. Suko dachte daran, daß sein Freund John den Zug untersuchte.
    Polvera und Maria standen im Hintergrund. Polvera wischte immer wieder über seine Augen, während sich die Wahrsagerin näher an das Geschehen heranschob. Da sie sehr klein war, gelang ihr dies auch, ohne daß es groß bemerkt wurde.
    »Was ist mit dem Kind?«
    »Sie hält es als Geisel!«
    Suko nickte. »Schon okay. Aber wie geht es weiter? Sie wird wissen, daß sie keine Chance hat.«
    »Ich weiß es auch nicht.«
    »Dann rede mit ihr!«
    Suko hatte den Vorschlag nicht grundlos gemacht. Er wollte, daß die Frau abgelenkt wurde, um dann so eingreifen zu können, wie er es sich vorstellte.
    In wenigen Sekunden würde auch die Polizei hier erscheinen, die Sicherheitskräfte der Bahn ebenfalls, und bis dahin mußte es geschafft sein. Er wollte auch nicht auf seinen Freund John Sinclair warten, hier ging es jetzt um das Leben des Mädchens.
    Sarah sprach die junge Frau an.
    Was sie sagte, erfuhr Suko nicht. Für ihn war nur wichtig, daß Sarah diese Person ablenkte, damit sie nicht auf ihn achtete. Sehr weit befand er sich von dem Wesen nicht mehr entfernt, es mußte eigentlich klappen.
    Suko schob die Hand unter seine Jacke. Er wußte, wo er seinen Stab hingesteckt hatte, und er benötigte nur einen kurzen Kontakt, um die Magie wirksam werden zu lassen.
    Er berührte ihn.
    Dann schrie er das Wort. »Topar!«
    Einen winzigen Moment später standen zahlreiche Menschen starr. All diejenigen, die den Ruf vernommen hatten.
    Nur Suko bewegte sich noch.
    Und der hatte es mehr als eilig. Er eilte mit langen Schritten nach vorn, vorbei an den Menschen, die jetzt wie Figuren einer Ausstellung wirkten.
    Es gab keinen, der ihn gehindert hätte. Seine größte Sorge, daß die Untote oder erneut Lebende auf die Magie des Wortes nicht reagierte, hatte sich nicht erfüllt.
    Suko »flog« auf die beiden zu. Die Person war jetzt nicht wichtig, für ihn zählte einzig und allein das Mädchen, und das riß er mit einem harten Griff aus der Umklammerung der untoten Person. Er hob die Kleine an, drehte sich mit ihr von dieser

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