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0886 - Der U-Bahn-Schreck

0886 - Der U-Bahn-Schreck

Titel: 0886 - Der U-Bahn-Schreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zitterte. Mit irgendwelchen Dingen mußte sie starke Probleme haben, aber sie redete nicht darüber.
    Dennoch fielen wir auf.
    Zwei Männer vom Sicherheitsdienst stoppten vor uns. Vielleicht hatte ihnen untere Gehformation nicht gefallen. Maria in der Mitte, das sah aus wie eine Entführung.
    Gordon Polvera kannte die Männer. Er wollte es regeln, aber ich kam ihm zuvor Als die Aufpasser meinen Ausweis sahen, entschuldigten sie sich auf der Stelle.
    »Schon gut«, sagte ich. »Eine Frage hatte ich trotzdem noch.«
    »Geht es um die Frau hier?«
    »Nein, ich möchte nur wissen, ob alles reibungslos verläuft. Ich meine damit den allgemeinen Verkehr.«
    »Bis jetzt schon.«
    »Es hat also keine Zwischenfälle auf den Strecken gegeben, oder?«
    »Bisher nicht. Erwarten Sie denn Ärger, Sir? Sind Sie deshalb hier?«
    »Ich erwarte keinen Ärger.«
    »Das ist gut.«
    Sie glaubten mir nicht, gingen weiter, und beim Umdrehen sah ich, daß einer von ihnen ein Sprechgerät vor die Lippen hielt und eine Meldung an die Zentrale abgab. So ganz schienen sie dem Frieden nicht zu trauen. Nach ein paar Schritten blieb Maria stehen, schaute sich um und deutete auf ein bestimmtes Gleis. »Dort wird der Zug einlaufen.«
    »Und es ist der richtige?« fragte Suko.
    »Ja.«
    Der Inspektor nickte, und auch ich sah keinen Grund, noch einmal nachzufragen. Diese kleine Person mit den glatten, schwarzen Haaren strahlte eine Sicherheit aus, die mich schon beeindruckte. Ich kam auch nicht daran vorbei, über den weiblichen Zombie nachzudenken, der in einem Zug saß, umgeben von Menschen, von potentiellen Opfern, denn lebende Leichen kannten nur die Gier des Tötens.
    Allerdings war sie kein richtiger Zombie. Mehr ein zusammengebasteltes Monstrum, wie es in Mary Shellys Roman »Frankenstein« zum erstenmal schriftlich hinterlegt worden war. Wenn ich mir die Geschichte des Frankenstein-Monsters durch den Kopf gehen ließ, dann war dieser von einem Arzt geschaffene Unhold eher eine tragische Figur, der eigentlich einen Kontakt zu den Menschen haben wollte, von ihnen aber nicht angenommen, sondern abgestoßen wurde.
    Er war praktisch in die Verbannung gedrängt worden und hatte aus dieser Lage hervor sein Verhalten geändert, um zu töten. Wie immer trugen letztendlich die Menschen die Schuld daran.
    Auch bei dieser Frau?
    Keiner von uns wußte es genau. Aber die Zeit lief ab, und die Spannung nahm zu. Maria rieb ihre Handflächen gegeneinander. Dabei hob sie auch die Schultern wie jemand, der plötzlich anfängt zu frieren. Zudem starrte sie auf einen bestimmten Bahnsteig, und sie schüttelte mehrmals hintereinander den Kopf.
    Urplötzlich wurde sie leichenblaß und preßte beide Hände gegen ihr Gesicht. Ich hatte sie genau beobachtet und wollte wissen, was geschehen war, erhielt aber noch keine Antwort. Dafür mußte ich sie stützen, denn fast wäre sie gefallen.
    »Was hat sie?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Möglicherweise eine Vision, die uns nicht gefallen könnte.«
    Sukos Blick wurde ernst. Maria ließ sich gegen mich fallen, ich hörte sie leise schluchzen. Als sie wieder zu mir in die Höhe schaute, da schimmerten Tränen in ihren Augen.
    »Ist es so schlimm?«
    »Es ist passiert…«
    »Was?«
    Wir hörten gespannt zu, aber Maria ließ sich Zeit. »Das Böse hat zugeschlagen.« Sie nickte heftig. »Es hat gezeigt, wozu es fähig ist. Es ist… es ist furchtbar…«
    »Was hast du gesehen?« drängte Suko.
    »Blut!« keuchte sie. »All das verfluchte Blut… unschuldig vergossen … das Blut…«
    »Wo? Im Wagen?«
    »Ja…«
    »Du bist sicher?«
    Sie schaute mich beinahe böse, zumindest jedoch vorwurfsvoll an. »Was ich mit meinem anderen Gesicht sehe, das stimmt.« Sie hob eine Hand.
    »Du wirst es erleben, nein, wir werden es erleben. Wir werden hier die Hölle kennenlernen, das hier ist ein Tag, an dem sich der Teufel die Hände reibt. Jetzt kommt, kommt mit…«
    Sie rannte plötzlich vor, und wir wunderten uns, wie schnell diese kleine Person laufen konnte. Wenn aber die Angst Flügel wachsen ließ, dann war das bei ihr der Fall.
    »Die hat nicht gelogen, die hat nicht gelogen!« keuchte Polvera.
    »Gütiger Himmel, mir ist es selten so schlecht ergangen. Was… was… kann man da tun?«
    »Darauf hoffen, daß es uns gelingt, Ihre Freundin zu vernichten«, sagte Suko.
    »Meine Freundin? Ich kann darüber nicht lachen!«
    Wir hatten den Bahnsteig erreicht und blieben stehen. Leider waren wir nicht die einzigen Personen,

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