0886 - Todesjagd
Gesten, die besagten, was sie von Angelique hielten.
»Leckt mich doch alle, ihr Idioten!«, fauchte sie und folgte dem Mann bis an den Dodge. Sie war fest entschlossen, ihm die Grenzen aufzuzeigen. Dazu war es nicht nötig, ihn auszusaugen. Dank ihrer übergroßen Kräfte konnte sie ihn leicht besiegen.
»Haben Sie Probleme, Lady?«, erklang eine dunkle Stimme hinter ihr.
Angelique zuckte zusammen, als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, wer da stand.
Scheiße, Polizei!, durchfuhr es sie. Sie hatte nicht bemerkt, dass eine Polizeistreife hinter ihrem Wagen stand. Der Kollege des Polizisten saß noch hinter dem Lenkrad und grinste zu ihr herüber.
Alles hätte ihr passieren können, aber vor den Freunden und Helfern musste sie sich in Acht nehmen. Wer wusste schon, ob nicht inzwischen ihr Foto zur Fahndung ausgeschrieben war?
»Nein, Sir!«, beeilte sie sich zu antworten. »Warum auch?«
Der Polizist, ein muskelbepackter Athlet, kümmerte sich nach der Antwort nicht weiter um sie. Stattdessen beugte er sich vor und blickte in den Innenraum des Dodge, soweit das bei dieser Beleuchtung möglich war.
»Sergeant Riley«, stellte er sich vor. »Belästigt Sie diese Frau, Mister?«
»Sir, diese… Lady fährt schon geraume Zeit hinter mir her und bremst jedes Mal im letzten Augenblick«, antwortete der Fahrer. »Außerdem hat sie mich beschimpft.«
»Aber nur, weil du Idiot mich zuerst beleidigt hast«, verteidigte sich Angelique.
Der andere war klug genug, sich nicht vor der Polizei zu äußern. Er zog es vor, zu lächeln.
»Du Arschloch«, zischte Angelique in ohnmächtiger Wut, als sie seine Absicht erkannte. »Warte nur, bis ich dich kriege.«
»Haben Sie etwas gesagt, Lady?«, erkundigte sich der Polizist mit scharfem Ton in der Stimme.
Vorsichtig sein, keine Aufmerksamkeit erregen, rief sie sich ins Gedächtnis.
»Nein, Sir!«, antwortete sie schnell. »Ich habe nur heftig geatmet.«
»Die Hände auf das Dach und die Füße auseinander!«, bellte Riley sie an. Dabei hielt er ihr seinen Gummiknüppel vors Gesicht. »Und zwar schnell!«
In Angeliques Augen blitzte es auf. Sie überlegte, ob sie sich nicht auf ihn stürzen sollte, entschied sich aber nach kurzem Nachdenken dagegen. Im Wagen vor ihr befanden sich mehrere Personen, außerdem saß der zweite Polizist im Wagen dahinter.
Bloß keine Aufmerksamkeit, sagte sie sich. Falls sie als Mörderin von Silvana gefasst wurde, konnte sie nichts mehr für Yves unternehmen.
Also stellte sie sich brav hin, legte die Hände gegen das Dach des Dodge und machte die Füße auseinander. Ansonsten verhielt sie sich ruhig.
»Geht doch.« Der Streifenpolizist lachte höhnisch auf und klopfte Angelique vom Oberkörper bis zu den Füßen ab, ob sie irgendwo Waffen versteckt hatte.
»Zurücktreten«, befahl er und gab dem Dodgefahrer ein Zeichen, weiterzufahren.
Angelique gehorchte seinen Worten, wenn auch widerstrebend. Der Fahrer des Dodge lachte und winkte Riley, dann fuhr er langsam an.
»Und nun zu uns beiden, meine Liebe«, kicherte der Polizist und packte sie am Arm. Er zog sie auf den Gehsteig, hinter den Streifenwagen, dort, wo es etwas dunkler und von der Straße aus nur schlecht einsehbar war.
Angelique zuckte zusammen. Was hat dieser Dreckskerl vor?
Im nächsten Augenblick schlug er ihr den Gummiknüppel mit voller Kraft zwischen die Schulterblätter. Angelique stöhnte auf und ging in die Knie.
»Was soll das, du Idiot?«, ächzte sie und stand langsam wieder auf.
»Beamtenbeleidigung kommt dich teuer zu stehen, mein Engel«, sagte Riley und strich ihr mit einer Hand über den Arm. Dabei streifte er einen Ärmel ihrer Jacke zurück.
Sei vorsichtig! Das geile Schwein will mit dir in die Kiste!
Früher hätte sie nicht gezögert und ihm entweder gegen das Schienbein getreten oder in den Bauch geboxt. Das konnte sie angesichts der Umstände vergessen. Sie wusste schließlich nicht, ob Rileys Partner das Kennzeichen des gestohlenen Toledo schon an die Zentrale durchgegeben hatte.
Riley hieb den Gummiknüppel mit Gewalt zwischen ihre Beine. Anglique verkrampfte sich total, zum einen aus Schmerz, zum anderen aus Zorn über den primitiven Idioten.
»Oh, da hat's eine aber nötig«, lachte Riley und machte eindeutige Bewegungen mit dem Verteidigungsinstrument. Dabei hielt er den Knüppel fest gegen Angeliques Oberschenkel und den Po gepresst.
»Was verlangst du?«, stöhnte sie voll unterdrückter Wut.
Riley lachte laut auf, er fühlte sich am Ziel
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