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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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sollte. In der Tat entzog das Amulett bei den meisten seiner magischen Funktionen dem Benutzer Kraft. In diesem Fall konnte es tatsächlich tödlich sein, die Zeitschau mehr als 24 Stunden in die Vergangenheit zu schicken. Zamorra wagte kaum einmal, weiter als zwölf bis höchstens achtzehn Stunden zu gehen; je tiefer er in die Vergangenheit vorstieß, desto mehr erschöpfte ihn der Vorgang.
    »Silvanas letzte Worte über Señora Cascal drehten sich um deren zwei Brüder«, berichtete Lopez weiter.
    »Aber die leben doch beiden nicht mehr«, entfuhr es Zamorra. »Yves, der ältere, starb vor eineinhalb Jahren.«
    Für mehrere Sekunden herrschte Stille in der Leitung.
    »Señor Lopez?« Zamorra befürchtete schon, dass die Telefonverbindung zusammengebrochen war.
    »Oh, das wussten wir nicht«, gestand der ehemalige Polizist. »Wir glaubten immer, dass sie nicht so ganz bei Verstand war, wenn sie vom Sterben ihrer Brüder erzählte…«
    Er erzählte von Douglas Clifford und gab Zamorra die Handynummer des nicht ganz so bekannten Kollegen weiter.
    »Außerdem sind hier vor drei Tagen drei Männer gestorben«, berichtete Lopez weiter. »Jemand hat sie bis zum letzten Tropfen Blut ausgesaugt. Aber seitdem ist hier nichts mehr in dieser Richtung geschehen.«
    Lopez glaubte, dass Angelique aus Brasilien verschwinden und nach ihren Brüdern suchen würde. Zamorra versprach dem alten Mann zum Schluss des Telefonats, dass er ihn über den Stand der Dinge informieren würde.
    Nach Beendigung des Gesprächs stand Zamorra noch einige Minuten vor dem Visofon genannten Telefon, auf das er über alle Terminals der Bildsprechanlage von allen angeschlossenen Räumen des Châteaus aus Zugriff hatte. Das Visofon war über Tastatur oder Spracheingabe sowohl als Haustelefon und Überwachung wie auch als externes Telefon benutzbar.
    Der Meister des Übersinnlichen überlegte die nächsten Schritte. Er versuchte, den Ärger gegen Lopez zu unterdrücken. Der alte Mann hätte ihm schon vor Tagen über die Ereignisse Bescheid geben müssen.
    Und das gerade jetzt, dachte er leicht verärgert. Dabei haben wir eine Pause dringend nötig, nach den Ereignissen der letzten Zeit.
    Da war der Einsatz eines Hyperraum-Torpedos gegen eine Station der Riesen gewesen, in dessen Folge es sie in die Hölle verschlagen hatte. Die anschließende Rettungsaktion für Carrie Ann Boulder war fehlgeschlagen. Sie musste aufgrund eines Paktes mit dem Dämon Vassago in der Hölle zurückbleiben.
    Kurz darauf waren Zamorra und Artimus van Zant auf Parom gelandet, der zweiten Knotenwelt der weißen Städte. Zur gleichen Zeit hatte die Vampirin Sinje-Li van Zants Gefährtin Rola DiBurn in die Hölle entführt, um van Zant zu bestrafen. Nur mit viel Glück konnten sie wieder aus dieser Situation entkommen.
    Und zuguterletzt kamen Zamorra und Nicole gerade aus Mexiko zurück, wo sie gegen Morgana Fatima und ihre Voodoo-Priester kämpften.
    Nach relativ kurzer Zeit fand Zamorra wieder zu klarem Denken zurück.
    Er konnte nicht auf Nicole Duval warten. Seine Lebensgefährtin befand sich allein zu Besuch bei Verwandten in Deutschland, genauer gesagt im Ruhrgebiet. Bis sie wieder auf Château Montagne zurück war, würden einige Tage vergehen. Zamorra wollte ihr noch Bescheid geben, notfalls konnte Butler William die Nachricht ausrichten. Sollte es länger dauern, konnte Nicole nachreisen.
    Den Jungdrachen Fooly hingegen wollte er nicht mitnehmen, da der alleine durch sein Aussehen aufgefallen wäre. Ganz abgesehen von seiner zumeist tollpatschigen Art. Er hatte Zamorra zwar schon oft geholfen, aber hier wäre er fehl am Platze.
    Lady Patricia Saris und ihr Sohn Rhett Saris ap Llewllyn, der Erbfolger des Saris-Clans, würden ihm ebenso wenig eine Hilfe sein. Im Gegenteil, er müsste beide ständig beschützen.
    Es war Zamorra nicht recht, dass er alleine beginnen musste, doch es war unabdingbar, dass er zur Lösung des Falles in die USA reiste. Er rechnete sich keine Chancen aus, Angelique im Urwald zu finden. Lopez hatte recht. Sie war nicht dumm und hatte den Tatort bestimmt kurz nach dem Angriff auf Silvana verlassen.
    Yves Cascal hatte mit seinen Geschwistern in Baton Rouge im amerikanischen Bundesstaat Louisiana gewohnt. Nachdem Angelique zu Silvana kam, hatte er sich eine Wohnung in San Antonio, Texas, gemietet.
    Vielleicht konnte Zamorra dort ansetzen? Zwar mutete es ihn wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhäufen an, aber nur vor Ort konnte er mehr erfahren. Im

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