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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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seiner Wünsche. Er begriff nicht, dass Angelique ihm gerade die letzte Chance zu Überleben gegeben hatte.
    »Was werde ich schon wollen, Engelchen?« Er stöhnte ebenfalls, aber vor unterdrückter Geilheit. Dann griff er an ihre Oberweite und massierte die linke Brustwarze.
    Alles in Angelique wehrte sich gegen die ebenso unwürdige wie erniedrigende Behandlung. Sie zitterte vor unterdrücktem Zorn. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Ihre Fingernägel wuchsen zu dreifacher Länge und stachen in die Handballen.
    »Das gefällt dir doch«, lachte er heiser auf. Ihr Zittern hielt er für Angst. Er genoss solche Situationen seiner Überlegenheit und weidete sich jedes Mal an der Furcht der Frauen. »Wir haben jetzt eine halbe Stunde Spaß im Streifenwagen und ich vergesse den Strafzettel wegen Nötigung anderer Verkehrsteilnehmer, Widerstand gegen die Staatsgewalt sowie sexuelle Belästigung eines Polizisten. Und wenn wir beide miteinander fertig sind, darfst du meinen Kollegen beglücken .«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Auf jeden Fall.« Er sagte das so locker, als würde er einen Kaffee bestellen.
    »Willst du wissen, was ich davon halte?«
    »Nur zu!«, sagte er lachend.
    Es waren seine letzten Worte. Er bekam andeutungsweise mit, dass ihn die viel kleinere und leichtere Frau herumwirbelte und ihn mit aller Kraft auf dem Gehsteig aufschlagen ließ. Dann trat sie ihm zwischen die Beine, so fest sie konnte.
    Aber das spürte er schon nicht mehr.
    Kurz darauf besaß er nicht einen Tropfen Blut mehr in den Adern.
    Als Rileys Kollege bemerkte, dass etwas nicht so lief, wie geplant, stieg er aus. Er schaffte es noch nicht einmal, ganz um den Streifenwagen herumzugehen.
    Der Tod auf zwei Beinen war schneller.
    ***
    Der schwarze Cadillac stand unter einem Baum in einer schlecht beleuchteten Seitenstraße. Dieses Viertel war nicht gerade berühmt dafür, zu den besten Gegenden von San Antonio zu gehören.
    Angelique beachtete den Wagen nicht, der in einer ganzen Reihe Autos hielt, als sie die Straße entlang lief. Sie hatte ein festes Ziel: Yves letzte Wohnung. Vielleicht konnte sie hier mehr erfahren.
    Sie hielt sich stets im Schatten, um nicht so leicht gesehen zu werden. Ihr reichte der Zwischenfall mit den zwei hormongesteuerten Polizisten. Nie hätte sie geglaubt, dass es so etwas wirklich gibt. Das Verhalten der beiden kam ihr immer noch so vor wie bei Verbrechern, die auf Schutzgelderpressungen machten. Doch sie konnten ihr unwürdiges Verhalten nicht mehr bereuen.
    Nie mehr! Angelique hatte ihnen keine zweite Chance gegeben.
    »Die waren ja schlimmer als die Mafia«, murmelte sie vor sich hin. Ihr Zorn war noch immer nicht ganz verflogen, doch es mischte sich auch Trauer und Scham mit hinein, dass sie wieder schwach geworden war.
    Sie hatte alles menschliche verloren und Silvanas Bemühungen der letzten Jahre ins Gegenteil verkehrt. Damit hatte sie alle ihre Prinzipien verraten.
    Silvana! Angelique blieb stehen und schüttelte den Kopf. Seit sie die Waldhexe ermordet hatte, fühlte sie sich total durch den Wind. Alles war irgendwie zuviel für sie.
    Mit einem Mal liefen Tränen ihre Wangen hinab. Angelique lehnte sich gegen die nächste Mauer, barg erst das Gesicht in den Händen, und nach wenigen Minuten wischte sie die Tränen mit dem Ärmel weg.
    »Yves, wo bist du?«, fragte sie in die Nacht hinein.
    Natürlich erhielt sie keine Antwort. Sie setzte sich langsam wieder in Bewegung.
    Sie ging an dem schwarzen Cadillac vorbei und registrierte, dass darin ein Fahrer saß, aber da sie ihn nicht kannte, machte sie sich keine Gedanken über ihn.
    ***
    Der Fahrer des schwarzen Cadillac blickte auf einen dunklen Backsteinbau, der etwa 30 Meter entfernt stand. Das war Yves Cascals letzte Wohnung gewesen.
    Die Lichter waren gelöscht, also schienen die Bewohner zu schlafen.
    Habe ich mich vielleicht geirrt, und die Vampirin ist gar nicht hier?, fragte sich der Fahrer des Cadillac. Befindet sie sich etwa noch in Baton Rouge?
    Douglas Clifford bemerkte die Frau erst kurz bevor sie an seinem Wagen vorbeiging. Sie trug eine Kappe auf dem Kopf und hatte die Jacke fest zugezogen. Sein Blick folgte ihrem wiegenden Gang und dem mehr als wohlgeformten Hinterteil.
    »Aber hallo«, sagte er im Selbstgespräch, »das sieht ja sehr gut aus. Ich hab lange nicht mehr etwas so schönes gesehen.«
    Auch wenn sie sonst ein bisschen sehr dürr ist, fügte er in Gedanken hinzu. Er wollte sich beim Sex keine blauen Flecken holen, deswegen

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