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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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muss das für ein perverses Dreckschwein sein?«
    Zamorra räusperte sich lautstark, er fühlte sich nicht wohl bei dem, was er sagte: »Wie es aussieht, war das das Werk von Angelique Cascal.«
    »Die Schwester von Ombre! Bist du sicher?« Uschi war geschockt. Sie kannte Angelique, denn ihr Sohn Julian hatte eine kurze Affäre mit ihr gehabt.
    »Eben nicht. Eigentlich möchte ich ausschließen, dass sie es ist. Was sie alles innerhalb kurzer Zeit erdulden musste war mehr, als ein Mensch normalerweise ertragen kann.«
    Uschi Peters presste die Lippen zusammen und starrte die Wand an. Das machte sie immer, wenn sie intensiv nachdachte.
    In Gedanken versunken tastete sie nach dem Telefon. Sie wählte automatisch die Taste mit der Nummer 1 und stellte auf Lautsprecheroption. Nach wenigen Sekunden und zweimaligem Klingeln meldete sich eine Männerstimme: »Was ist los, Zuckerschnute? Wir sind gerade beim Verladen der Fracht.«
    »Zuckerschnute?«, wiederholte Zamorra leise und grinste. Uschi machte mit dem Zeigefinger die Geste des Halsabschneidens und blickte ihn strafend an.
    Sie redete kurz mit Robert Tendyke, dem Mann, den sie seit mehr als 20 Jahren zusammen mit ihrer Schwester Uschi teilte. Er war der Herr von Tendyke Industries , einer weltweiten Holding mit Tausenden von Tochterfirmen in allen möglichen Branchen. TI gehörte zu den einflussreichsten Firmen der Erde.
    Nach wenigen Minuten Sprechzeit schaltete sie das Telefon aus und blickte Zamorra triumphierend an.
    »Alles klar«, sagte sie zufrieden. »Rob hat angewiesen, dass wir mit einem TI - Jet nach San Antonio geflogen werden. Scarth, der Butler, wacht während unserer Abwesenheit über. Tendyke's Home.«
    »Wann fliegt der Jet? Und warum wir ?«
    »Sobald es hell wird. Außerdem begleite ich dich aus einem privaten Grund.«
    Zamorra begriff sofort. Es ging um die Ex-Freundschaft zwischen Angelique und Julian Peters.
    »Danke, Zuckerschnute.«
    ***
    Ihre Kleidung hatte Feuer gefangen, und auch die Haut hatte einiges mitbekommen, aber für Angelique war am wichtigsten, dass ihr Gesicht und die Haare nicht unter Cliffords Attacke gelitten hatten.
    Alles andere erledigten ihre Selbstheilungskräfte, nur zehrten die an ihren Energien. Noch vor dem Morgengrauen waren weder Wunden noch Narben zu erkennen. Es schien, als wäre ihr nichts geschehen. Sie sah genauso attraktiv aus wie am Tag zuvor; vielleicht ein wenig erschöpfter.
    Sie würde spätestens am nächsten Abend eine Energiezufuhr in Form von Blut benötigen.
    Ihre Kleidung konnte sie nicht mehr gebrauchen, wenn sie nicht überall auffallen wollte, deshalb stahl sie ein dunkles Top und eine schwarze Jeans, beides in etwa in ihrer Größe, von einer Wäscheleine. Die Besitzerin der Kleidungsstücke würde sehr verärgert sein, aber das war Angelique egal.
    Wichtiger waren andere Fragen. Wer war der Mann, der sie angegriffen hatte? Woher kam er so urplötzlich? Seit wann befand er sich auf ihrer Spur?
    Sie erinnerte sich dunkel daran, dass ein Mann ähnlichen Aussehens zwei- oder dreimal bei Silvana aufgetaucht war, doch sie hatte ihn nie näher beachtet.
    Ein Fehler, für den sie bereits gebüßt hatte.
    Doch die Erinnerung an die grausamen Schmerzen würde sie nicht vergessen.
    Sie musste noch vorsichtiger als bisher agieren, wollte sie ihr Ziel erreichen.
    Weshalb war sie nur so entsetzlich müde?
    ***
    »So schnell kann's gehen, Monsieur de Montagne«, lachte Uschi Peters und hängte sich bei Zamorra ein. Selbstverständlich konnte sie hier nicht ihrer Kleiderallergie frönen, schließlich befanden sie sich hier im ebenso prüden wie verlogenen Süden der USA. Sie verließen gerade den San Antonio International Airport, der am Nordrand der Stadt liegt.
    »Die Idee, mit dem TI - Jet zu fliegen, war genial«, gab der Meister des Übersinnlichen zu und steuerte mit seiner Begleiterin den nächsten Taxistand an. »Nur das Wetter könnte besser sein.«
    Wer nach Texas kam, rechnete nicht unbedingt mit strömendem Regen. Weder Zamorra noch Uschi hatten auch nur im entferntesten daran gedacht, einen Schirm mitzunehmen.
    Sie nahmen ein Taxi zu Yves Cascals letzter Wohnung.
    »Das ist aber nicht die beste Wohngegend unserer Stadt«, sagte der Taxifahrer, ein junger Mann mit langen blonden Haaren, nachdem Zamorra ihr Ziel gesagt hatte.
    »Das wissen wir«, bestätigte Zamorra.
    »Ich wollt's nur gesagt haben.« Das Englisch des Taxifahrers war nur schwer verständlich, er sprach typischen Texasslang. »Nicht

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