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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Amero führen.
    Wer Amero genau war, wußten wir nicht. Jedenfalls stand er in einem direkten Zusammenhang mit den Templern, und er war nicht eben von ihnen geliebt worden. Hinzu kam, daß er über teuflische Kräfte verfügte, wie uns der Abbé schlicht mitgeteilt hatte, aber davon konnten wir uns zunächst einmal nichts kaufen. Wir mußten zusehen, daß wir den kleinen Ort noch bei Tageslicht erreichten, und das sah eigentlich recht gut für uns aus, denn noch war der Himmel nicht nachgedunkelt. Er zeigte ein schatten- und wolkenloses Blau. Darunter die Ketten der Berge mit ihren verschiedenen Formen, mal scharf und kantig, mal weich und fließend, aber immer so wirkend, als wäre die gesamte Landschaft ein einziges Gemälde und nicht Natur pur.
    Es sah alles günstig für uns aus, denn der Weg durch die Berge war gut zu befahren. Hinzu kam der Wagen, dem kleinere Unebenheiten überhaupt nichts ausmachten, er nahm sie locker und wurde dabei ständig von einer Staubwolke begleitet.
    Die Kälte roch nach Schnee, aber das Hochdruckgebiet ließ sich so ohne weiteres nicht vertreiben. Die oberen Regionen der Berge hatten bereits Hüte aus »Zuckerwatte« erhalten. Dort blitzte der Schnee und das Eis im Licht der allmählich verschwindenden Sonne.
    Die Heizung arbeitete gut, wir froren nicht und hatten unsere dicken Jacken ausgezogen.
    Am besten ging es dem Abbé. Er hatte ziemlich viel Platz auf der Rückbank und diesen auch ausgenutzt. Die Beine hatte er hochgelegt. Mit dem Kopf und mit dem Rücken stützte er sich ab, sein Körper schaukelte im Rhythmus der Bewegungen, und sein Mund, der offenstand, entließ die leisen Schnarchtöne.
    Ich hatte mich zu ihm umgedreht und lächelte, denn ich gönnte ihm die Pause.
    »Ihm geht es am besten«, erklärte Suko.
    »Ja, wie man sieht. Soll ich dich ablösen?«
    »Nein, das ist schon okay. Ich fahre gern.«
    »Aha.«
    »Stimmt.«
    »Klar, ich habe auch nichts gesagt.« Ich reckte mich so gut wie möglich. »Allerdings nimmt meine Neugierde immer mehr zu. Mich würde wirklich mal interessieren, wer dieser Amero ist und weshalb ihn Abbé Bloch so wichtig nimmt.«
    »Ein Templer.«
    »Das reicht mir nicht.«
    Suko schlug mit der rechten Hand auf seinen Oberschenkel. »Das kann doch nur ein Abtrünniger sein. Welchen Grund hätten wir sonst gehabt, zu ihm zu fahren?«
    »Das ist mir einfach zu wenig«, erwiderte ich leise. »Abtrünnig, okay, aber nicht jeder abtrünnige Templer wird auch gejagt. Er muß demnach etwas Besonderes an sich haben.«
    Suko hob die Schultern.
    »Er ist ein Mörder!« meldete sich Abbé Bloch vom Rücksitz her.
    »Ein furchtbarer Mörder.« Bloch richtete sich auf. Er hatte unsere letzten Worte gehört. »Einer, der keine Rücksicht auf Menschen nimmt, der in seiner Welt lebt und von dort aus auch seine Fäden zieht.«
    Ich drehte mich um. »Wieder wach?«
    »Wie du hörst und siehst.« Der Abbé rieb seine Augen, die einmal blind gewesen waren. »Ich habe euch ja nicht grundlos in diese Gegend geführt, denn Amero machte weiter.«
    »Womit?«
    »Mit seiner Bestrafung. Wie damals schon.«
    Er hatte für mich noch immer in Rätseln gesprochen. Vorsichtig fragte ich: »Was meinst du mit damals?«
    »Nun ja, John, erinnere dich an die Zeiten der Inquisition. Gerade in Spanien haben sie eine große Blüte erlebt. Hier ging man besonders brutal gegen die angeblichen Glaubensfeinde vor, und Amero ist einer von diesen Inquisitoren gewesen.«
    »Habe ich dich richtig verstanden, Abbé? Ist oder war?«
    »Ist.«
    »Dann lebt er noch.«
    Bloch nickte. »Oder wieder. Ich weiß es nicht genau. Aber wir werden es herausfinden.«
    »Gut, einverstanden. Da wir aber zugestimmt haben, wäre es nur recht von dir, wenn du damit beginnst, uns andere und neuere Informationen über ihn zu geben.«
    »Das wäre nicht gut.«
    »Warum nicht?«
    »Zu spekulativ, John. Wir drei sollten uns selbst ein Bild von ihm machen.«
    Wir kannten Bloch. Wenn er so sprach, dann hatte er sich entschlossen zunächst einmal nichts zu sagen und abzuwarten. Es war auch möglich, daß er nicht viel wußte, dies aber wollte ich nicht unterschreiben. Bloch war ein Mensch, der seine Handlungen genau durchdachte, und das würde er auch in diesem Fall so halten. Für ihn gab es keinen Grund, von seiner Linie abzuweichen.
    So einsam, wie es den Anschein hatte, war die Gegend nicht. Hin und wieder sahen wir in einer Talmulde das eine oder andere Dorf liegen, oder auch Häuser, die sich auf Hängen

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