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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verteilten und so wirkten, als wären sie dort festgebacken.
    Im Licht der tief stehenden Sonne sah der aufgewirbelte Staub wertvoll aus.
    Das alles nahmen wir auf, als wir in nordöstlicher Richtung fuhren. Madrid lag vielleicht fünfzig Kilometer entfernt, zumindest die Vororte, aber ich war sicher, daß die Einsamkeit zunahm, je tiefer wir in die Bergwelt hineinfuhren.
    Dort, wo wir Amero angeblich finden konnten, herrschte die Einsamkeit. Der Abbé hatte nur soviel erzählt, daß Amero immer so etwas wie ein einsamer Wolf gewesen war, der auf einem Pferd hockende reitende Tod, auf der Suche nach Ketzern.
    Die Zeiten der Inquisition waren zum Glück vorbei, aber Reste hatten sich noch erhalten, wie wir von Bloch wußten. Mehr hatte er uns zu diesem Thema nicht gesagt.
    Unser Ziel hieß Los Cantos, nicht gerade ein Touristenziel, ein einsames Dorf in der Sierra, bewohnt von Menschen, die noch an alte Werte glaubten, wo es bestimmte Regeln gab, über die in den großen Städten gelacht wurde.
    Wir wußten auch nicht, wer den Templer-Führer informiert hatte. Auf der anderen Seite hatten wir soviel Vertrauen zu ihm, daß wir nicht damit rechneten, daß er uns in die Irre führte. Er würde sich nie erlauben, nur auf reine Spekulationen hin zu agieren, und deshalb waren wir auch nicht mißtrauisch geworden.
    »Schau mal auf die Karte«, sagte Suko und zeigte nach rechts.
    »Warum? Wir sind richtig.«
    »Das hoffe ich. Ich will nur wissen, wie lange wir noch fahren müssen.«
    »Höchstens eine Viertelstunde«, meldete sich der Abbé zu unserer Überraschung.
    »Woher weißt du das?«
    Da ich mich umgedreht hatte, sah ich sein Lächeln. »Ich war zwar nicht hier, aber ich kenne mich aus.«
    »Sehr gut.«
    »Der Würfel«, rückte er mit einer Erklärung heraus. »Er hat mir den Weg gewiesen, und er hat auch Amero aufgespürt. Er fühlte, daß der Tod wieder unterwegs ist. Es hat sich nichts geändert im Gegensatz zu damals, ich weiß nur nicht, wie er es schaffte, überleben zu können. Daß er mit dem Leibhaftigen im Bunde stand, war mir schon klar, aber es muß einen Trick gegeben haben, mit dem er dann zurechtkam.«
    »Er hat ihm Seelen besorgt.«
    »Ja, John, so spricht man.«
    »Stimmt es denn nicht?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.«
    Suko hatte eine Frage. »Und du weißt auch, wo wir diesen Amero finden können?«
    »Möglicherweise«, untertrieb er.
    »Dann raus damit!«
    »Es gab früher eine Burg oder ein altes Schloß. Dort hat er gelebt, und dort ist auch seine Folterkammer gewesen. Deshalb ist es durchaus möglich, daß wir ihn da noch finden.«
    »Also in den Keller gehen.«
    »Falls er nicht verschüttet ist.«
    Es war alles sehr vage, aber wir würden später genügend Informationen bekommen. In der Nacht oder am Abend wollte sich der Abbé mit uns auf den Weg machen, das war bereits abgesprochen worden. Wir hofften natürlich, Amero schon bei der ersten Suche stellen zu können, um seine Taten im Ansatz zu stoppen.
    »Wenn ihr nach rechts schaut, könnt ihr Los Cantos bereits liegen sehen«, erklärte der Abbé.
    Er hatte recht.
    Der Ort lag auf einer Ebene und wurde praktisch von allen vier Seiten durch hohe Berge geschützt. In ihn hinein führte eine staubige Straße, und was da im Licht der Sonne schimmerte, waren nicht nur Fensterscheiben, sondern auch eine Tankstelle mitten im Ort, nicht mal weit entfernt vom Kirchturm, der in der Sonne goldfarben leuchtete.
    Es gab keine hohen Häuser und auch keine breiten Räume zwischen den einzelnen Bauten. In dieser Region war das Klima rauh, die Winter konnten sehr kalt werden, und da war es besser, wenn die Häuser dicht beisammen standen, um sich gegenseitig vor der rauhen Witterung zu schützen. Ausgestorben wirkte der Ort nicht.
    Ich konnte Menschen erkennen, die sich auf den Straßen oder Gehsteigen bewegten, ich sah Autos fahren oder Räder und Gespanne.
    Wir rollten in eine Rechtskurve hinein, die von manchen Fahrern zu hart genommen worden war, denn außerhalb der Fahrbahn hatten sich manche Reifenprofile in den trockenen Boden seitlich der Straße eingedrückt, und ein mit Blumen geschmücktes Kreuz wies zudem darauf hin, daß an dieser Stelle jemand tödlich verunglückt war.
    Noch immer von einer Staubwolke begleitet, rollten wir durch Los Cantos und wurden von den Bewohnern sofort registriert.
    Wenn hier überhaupt Touristen herkamen, dann im Sommer und nicht im Dezember, wo der erste Schnee gefallen war.
    Ich hielt nach der Burg Ausschau,

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