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0887 - Die Verschollenen

Titel: 0887 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geben."
    „Sieh da, ein kleiner Schreihals", bemerkte der Fremde, wobei er spöttisch zu jemandem sprach, den Kaistell nicht sehen konnte. „Nun gut, wenn es seinem lädierten Selbstbewußtsein guttut, soll er seine Antwort haben. Dies ist die 1-DÄRON. Mit Ihnen spricht der suskohnische Kommandant Danair. Wir kehren von der uns aufgetragenen Expedition zurück zum Alles-Rad. Und jetzt verschwinden Sie, Kaistell."
    „Moment mal", sagte Kaistell, der sich nur noch mühsam beherrschte. Er wußte, daß er im Mittelpunkt einer außerordentlichen Begegnung stand und daß er sich rehabilitieren konnte, wenn er alles richtig machte. Er fühlte sich den Fremden jedoch klar unterlegen und dadurch provoziert. „So einfach speisen Sie mich nicht ab. Mir ist nichts von einer sus-kohnischen Expedition bekannt. Ich weiß jedoch, daß es das Volk der Sus-kohnen überhaupt nicht mehr gibt.
    Reden Sie also keinen Unsinn. Wer sind Sie wirklich?"
    Danair seufzte. Er legte den Kopf in den Nacken zurück und blickte Kaistell aus halb geschlossenen Augen an.
    „Sie sind aber reichlich hartnäckig, mein Lieber. Sollten Sie nicht lieber bei Ihren Vorgesetzten nachfragen, ob diese Haltung angebracht ist? Es könnte sonst sein, daß Sie sich einen weiteren Rüffel einhandeln."
    Kaistell wäre vor Überraschung fast aus dem Sessel gefallen. Er beugte sich ruckartig nach vorn, während ihm das Blut aus den Wangen wich.
    „Woher wissen Sie, daß ich ..." Er unterbrach sich und biß sich auf die Lippen. Ärgerlich schaltete er die Funkgeräte ab, als ihm bewußt wurde, daß er sich verraten hatte. Er sprang auf und schrie einige Offiziere an, die hinter ihm standen und ihm nicht sofort Platz machten.
    Dann aber fing er sich. Nur noch seine Hände zitterten.
    „Starscho informieren", befahl er mit belegter Stimme. „Schnell. Ich will wissen, was es mit diesem hochnäsigen Widerling auf sich hat."
    „Starscho", meldete der Funkleitoffizier mit ruhiger Stimme.
    Kaistell fuhr herum. Er sah das Gesicht des Kryns von Starscho auf den Bildschirmen. Er sah es viermal nebeneinander, und es war das Gesicht des gleichen Priesters, von dem er noch vor wenigen Minuten in demütigender Weise gerügt worden war.
    Er zwang sich zu straffer Haltung. Er setzte sich mit ausdruckslosem Gesicht in einen der Sessel.
    „Maistral", sagte er. „Wir haben ein unidentifiziertes Objekt in der Ortung. Wir haben Funkverbindung aufgenommen. Der Kommandant des Raumers behauptet, daß es die 1-DÄRON ist. Sein Name: Danair. Er hat erklärt, daß es sich um eine suskohnische Expedition handelt, die jetzt zum Alles-Rad zurückkehrt. Er weigert sich, den Flug zum Tor-gnisch-System zu unterbrechen oder weitere Identifizierungsangaben zu machen. Bei der 1-DÄRON handelt es sich um einen Schiffstyp, wie er"
     
    *
     
    schon seit Jahrtausenden nicht mehr gebaut wird."
    „Besteht noch Funkverbindung mit der 1-DÄRON?" fragte der Priester.
    „Der angebliche Suskohne weigert sich, mit einer- hm - subalternen Figur zu verhandeln", erklärte Kaistell, wobei er sich dessen bewußt wurde, daß er als Kommandant der 3-AITHOR im Vergleich zum Kommandanten der 1-DÄRON tatsächlich relativ unbedeutend war.
    „Das ist kaum, überraschend", erwiderte Maistral mit einem herablassenden Lächeln. Er richtete sich auf. Sein Gesicht wurde hart. „Dennoch. Wir dürfen nichts durchgehen lassen. Erklären Sie Danair, daß er zu warten hat. Von Starscho startet in diesen Sekunden eine Kampfflotte. Wir werden eindeutig zu klären haben, wer diese angeblichen Suskohnen sind."
    „Ich habe verstanden", sagte Kaistell. „Die 1-DÄRON soll auf Warteposition gehen."
    Der Priester schaltete ab. Befriedigt befahl Kaistell seinem Funkleitoffizier, erneut Verbindung mit der 1-DÄRON aufzunehmen. Er fühlte sich erheblich sicherer als vorher, und er war entschlossen, sich nun gegen Danair zu behaupten.
    Einige Sekunden verstrichen. Dann leuchteten die Bildschirme vor ihm wieder auf. Das Gesicht eines Mannes erschien auf ihnen, der eine Maske trug.
    „Ich will Kommandant Danair sprechen", sagte Kaistell. „Geben Sie ihn mir."
    Der Mann mit der Maske schien überrascht zu sein.
    „Das können Sie nicht erwarten", erwiderte er in einem Ton, der Kaistell erneut bis aufs Blut reizte. Es schien, als habe er eine geradezu beleidigende Forderung gestellt. „Was haben Sie mir mitzuteilen?"
    „Wer sind Sie?" fragte Kaistell.
    „Kasaidere", antwortete der Maskierte. „Sie sollten mit mir zufrieden sein.

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