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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedarf."
    Später - lange Zeit nach den turbulenten Ereignissen an Bord der PAN-THAU-RA hatte er sich oft gefragt, was ihn wohl dazu bewegt haben mochte, ausgerechnet in diesem Augenblick einen solchen Ausspruch zu tun. Es mußte das Bedürfnis gewesen sein, sich so vollkommen wie möglich zu tarnen - obwohl er in diesen Sekunden sich vor etwaigen Horchern völlig sicher fühlte.
    Woher auch immer die Eingebung stammen mochte, sie machte sich sofort bezahlt. Aus den Schatten hinter den Maschinenblöcken löste sich die Gestalt eines Asogenen, der furchtlos auf die kleine Gruppe von Suskohnen zutrat und mit quarrender Stimme verkündigte: „Es ist gut, dich so sprechen zu hören. Denn hättest du den nötigen Respekt vor dem Alles-Rad vermissen lassen, so hätte ich dich und deine Begleiter töten müssen."
     
    *
     
    Eines mußte Kershyll Vanne seinen Leuten lassen: Sie waren die Gelassenheit selber. Falls sie Überraschung verspürten, ließen sie sich nichts davon anmerken. Fast gemächlich wandten sie den Blick in die Richtung des Asogenen, der seinen plumpen, sackähnlichen Körper auf zwei kurzen Beinstummeln, die er zeitweise gebildet hatte, auf die Sitzenden zubewegte.
    Vor Kershyll Vanne blieb er stehen. Oben auf dem dünnen Ende des Sacks war ein kleines Gesicht entstanden, das merkwürdig halbfertig wirkte. „Wer bist du?" erkundigte sich Vanne. „Ich bin Lejhu, ein getreuer Diener des Mächtigen!" antwortete der Asogene nicht ohne Stolz. „Was tust du hier?"
    „Ich ... halte Wache für den Weisen und Mächtigen", lautete die Antwort.
    War da ein kurzes Zögern gewesen? Kershyll Vanne fühlte sich nahezu sicher, daß der Asogene eigentlich etwas anderes hatte sagen wollen. Im letzten Augenblick hatte er es sich überlegt.
    Inzwischen hatte Lejhu sich darauf besonnen, daß auch er Fragen zu stellen hatte. „Und wer seid ihr?" wollte er wissen. „Wir sind ebenfalls Diener des Mächtigen", antwortete Vanne ausweichend.
    Lejhu wußte, wie zu erwarten war, mit dieser Antwort nichts anzufangen. „Woher kommt ihr, und was wollt ihr hier?"
    „Dem Mächtigen unsere Aufwartung machen", erklärte Kershyll Vanne.
    In diesem Augenblick bemerkte er, daß Fellmer Lloyd ziemlich auffällig gestikulierte. Er blickte den Mutanten an. Lloyd kniff das linke Auge zusammen, grinste und bewegte den Kopf, als wolle er sagen: Nur immer 'raus mit der Geschichte!
    Kershyll Vanne erläuterte daher weiter: „Wir sind Mitglieder eines Suchkommandos, das der Mächtige wahrscheinlich seit langem schon aufgegeben hat. Wir sind soeben zurückgekehrt und wollen dem LARD von dem Ergebnis unserer Suche berichten."
    Lejhu blickte, soweit man das an seinem unfertigen Gesicht erkennen konnte, unsicher drein. „Ich bin nicht sicher", meinte er, „daß ihr die richtige Annäherungsmethode gewählt habt. Warum kommt ihr nicht auf dem üblichen Weg?"
    „Wir waren zwanzigtausend Jahre lang unterwegs", antwortete Vanne. „Wir kennen den üblichen Weg nicht.
    Wirst du ihn uns weisen?"
    Lejhu schien zu überlegen. „Ich muß mich vergewissern", murmelte er schließlich. „Eure Geschichte scheint richtig zu sein, denn ihr sprecht eine ungewöhnlich altmodische Sprache. Von welchem Volk seid ihr?"
    „Wir sind Suskohnen." Lejhu machte eine zweifelnde Miene. „Ich habe noch nie von den Suskohnen gehört", gab er zu.
    „Wie willst du dich vergewissern?" erkundigte sich Kershyll Vanne. „Das weiß ich noch nicht", lautete Lejhus Antwort. „Nimm einstweilen bei uns Platz!" forderte Vanne den Asogenen auf. „Wir sind des langen Marsches müde und müssen uns erst ein wenig ausruhen, bevor wir uns von dir weiter führen lassen."
    Lejhu tat, wie ihm gesagt war. Die Idee, daß sich die Suskohnen seiner Führung anvertrauen wollten, schien ihm zu gefallen.
     
    *
     
    Nachdem Kershyll Vanne den übrigen Mitgliedern des Trupps ein paar aufmunternde Blicke zugeworfen hatte, begannen Jakkonen, Elv und Thagmar, den Asogenen in ein freundliches Gespräch zu verwickeln. Lejhu machte fast den Eindruck, als sei er längere Zeit einsam gewesen. Jedenfalls bereitete ihm die Unterhaltung großes Vergnügen.
    Das muntere Geplauder gab Vanne und Lloyd Gelegenheit, unbemerkt ein paar Worte auszutauschen. Sie saßen nebeneinander. Sie sprachen Terranisch und bewegten dabei die Lippen kaum. „Der Kerl muß geschlafen haben, als wir hereinkamen", erklärte der Mutant, „sonst hätte ich ihn bemerkt."
    „Was spielt sich in seinem Verstand ab?" wollte

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