0888 - Ãberfall der Malgonen
starrte vorab, als könne sein Blick, wenn er sich nur genug anstrengte, den Nebel durchdringen. Er wußte, daß er auf dem richtigen Kurs war. Woher er diese Gewißheit bezog, blieb ihm dagegen unklar. Er ahnte, daß das Ziel unmittelbar vor ihm lag, als das Geröll unter der Schüssel plötzlich aufhörte und einem ebenen, offenbar künstlich erschaffenen Belag Platz machte. Der Belag wirkte, als sei er gegossen worden. Er war aufgerauht und von grauer Farbe. „Dort - voraus!" sagte Zaaja plötzlich.
Sternack sah auf und erblickte den Wall. Er war aus Metall und ebenfalls von grauer Farbe. Er erreichte eine beachtliche Höhe. Von dort, wo sich Sternacks Fahrzeug befand, konnte man nicht erkennen, ob die Wallkrone wirklich das obere Ende des Walls war oder lediglich die Stelle, an der er in der weißlich-gelben Nebelmasse verschwand. Sternack drosselte die Geschwindigkeit, bis das Fahrzeug beinahe zum Stehen kam. „Wir sind beinahe am Ziel!" rief er den Leuten in den anderen Schüsseln zu. „Narbonner sagt, daß wir nach einem Tunnel suchen müssen, der durch den Wall führt. Er mag rechts oder links liegen. Wir wenden uns zuerst nach rechts. Bleibt beisammen, daß wir einander nicht verlieren!" Er hielt sich stets in der Nähe des Walls, dessen Oberfläche von monumentaler Eintönigkeit war. Nach etwa einer Stunde bemerkte er, daß die Beschaffenheit des rauhen Bodens sich änderte. Es gab Spuren in der grauen Masse, die so aussahen, als seien schwere und heiße Gegenstände über den Boden geschleift worden. Die Eindrücke waren schwarz und sahen häßlich aus.
Sternack drosselte die Fahrt. Kurze Zeit später tauchte die Mündung des Tunnels aus dem Dunst auf. Sie hatte die Form eines Halbkreises. Sternack hielt davor an. Er blickte in die finstere Öffnung, und ein Schauer überlief ihn, als er zu ermessen versuchte, in welche Abgründe der lange Stollen führen mochte.
*
Sie parkten die Fahrzeuge im Halbkreis um den Tunnelausgang. Inzwischen hatte Narbonner seine Niedergeschlagenheit zum Teil überwunden. Sternack fragte ihn: „Hat das LARD dir bestimmte Anweisungen gegeben, was wir zu erwarten haben und wie wir uns der Malgonen erwehren sollen?" Der Spötter verneinte. „Das LARD hat uns geboten, hier Aufstellung zu nehmen und jeden Malgonen zu töten, der aus diesem Tunnel kommt."
„Uns? Wer ist uns? Waren nicht alle Menschen von Quostoht gemeint?"
„So verstand ich den Befehl", bekannte Narbonner. „Wo sind die anderen?"
„Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie noch nicht angekommen."
„Unsinn", wies Sternack die Vermutung zurück. „Von allen Leuten auf Quostoht hatten wir den weitesten Anmarsch. Die von Westend zum Beispiel müßten längst vor uns hier angekommen sein."
Porsekker-zwei hatte die Unterhaltung mitangehört. „Wenn du dir überlegst, daß wir ursprünglich achtzig Fahrzeuge waren", meinte er spöttisch, „dann kannst du dir leicht ausrechnen, was aus den Leuten von den anderen Siedlungen geworden ist."
„Du meinst, sie hätten alle den Befehl des LARD mißachtet?"
„Was wäre daran so unvorstellbar?" gab Porsekker-zwei zurück. „Nachdem das LARD durch seinen Befehl die eigene Ohnmacht unter Beweis gestellt und sich als jemand gezeigt hat, dem man ungestraft den Gehorsam verweigern darf!"
Narbonner, der unter anderen Umständen dem jungen Mann sofort über den Mund gefahren wäre, verhielt sich schweigsam. Er stand mit gesenktem Kopf da.
Zaaja brachte die Rede auf ein anderes Thema. „Wenn wir die Malgonen angreifen sollen, brauchen wir Waffen", erklärte sie. „Draußen auf der Halde gibt es Steine. Ich schlage vor, daß wir uns eine Ladung davon besorgen."
„Das ist eine vorzügliche Idee, Mädchen!" lobte Porsekker-zwei. „Sternacks Schüssel ist die größte! Warum fliegen wir nicht hinaus und laden sie voll?"
„Weil ihr euch im Dunst verliert", antwortete Sternack an Zaajas Stelle. „Die Sache muß vorbereitet werden."
„Wir binden ein Tau an die Schüssel!" schlug Zaaja vor. „Der Rand der Halde ist höchstens achtzig bis hundert Meter entfernt. Irgendeiner wird ein ausreichend langes Seil bei sich haben!"
Die Suche förderte drei Taue zutage, die zusammengeknotet die erforderliche Länge hatten. Das eine Ende wurde an Sternacks Schüssel, das andere an einem der Fahrzeuge befestigt, die vor der Tunnelmündung geparkt standen. Zaaja und Porsekker-zwei kletterten in die Schüssel. Der junge Mann übernahm das Steuer.
Das Fahrzeug setzte
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