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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wenn ihr Suskohnen seid, wie konntet ihr es wagen, einen Befehl des LARD zu mißachten?"
    Kershyll Vanne fühlte sich erleichtert. Seine Vorhersage war richtig. Er und seine sechs Mitbewußtseine hatten im voraus ermittelt, wonach das LARD als erstes fragen werde! „Vergib uns, oh Mächtiger!" antwortete er in dem demütigsten Tonfall, dessen sich je ein Mitglied des stolzen Volkes der Suskohnen bedient hatte. „In unserem Fall liegen besondere Umstände vor, die ich dir erklären zu können hoffe. Es mangelt uns nicht an Ehrfurcht, Erhabener. Aber wir sind nicht diejenigen, die vor zwanzigtausend Jahren auf dein Gebot von hier aus aufbrachen. Wir sind ihre Nachkommen. Unsere Vorfahren waren sehr darauf bedacht, den Glauben an das Alles-Rad in ihren Kindern wach zu halten. An Bord der 1-DÄRON wurde bis auf den heutigen Tag niemals vergessen, daß wir das Leben der Gnade des Alles-Rads verdanken.
    Aber im Lauf der Jahrtausende muß sich das Bild, das die Väter ihren Kindern vom Alles-Rad machten, verschoben haben. Wir kennen das Alles-Rad als ein allgütiges Wesen, dem es nur um das Wohlergehen seiner Untertanen zu tun ist. Uns wurde das Alles-Rad als ein gnädiger, stets zum Verzeihen bereiter Herr geschildert.
    Und da wir eine wichtige Information zu besitzen glaubten, die dich so schnell wie möglich erreichen sollte, glaubten wir, du werdest uns vergeben, wenn wir gegen den Befehl deines Beauftragten Morgdähn handelten."
    An der Stimme des LARD war nicht zu erkennen, ob der Mächtige beeindruckt war. „Welche Information ist das?" hörte Kershyll Vanne.
    Er überlegte, ob dies die zweite Frage sein könne. Dann wäre die Befragung glimpflicher abgelaufen, als er erwartet hatte. „Wir glauben, eine Spur des Auges gefunden zu haben, oh Mächtiger", antwortete er. „Ich werde später von euch erfahren, von wem ihr die Klugheit erworben zu haben glaubt, die euch in die Lage versetzt, eine Spur des Auges zu erkennen", reagierte das LARD. „Zuvor jedoch etwas anderes! Komm hervor!"
    Die Tür öffnete sich plötzlich. Kershyll Vanne stand auf und trat in den kahlen Raum hinaus. Darin befand sich ein einziger Asogene. Er blitzte Vanne aus tückischen Äuglein an. Dann begann er zu schreien: „Das ist er! Ja, oh Herr, das ist er!"
    Hätte er die plärrende, kreischende Stimme nicht gehört, wäre es Kershyll Vanne unmöglich gewesen, den Asogenen zu identifizieren. Menschlichen Augen fiel es schwer, einen Asogenen vom anderen zu unterscheiden. So aber wußte Vanne sofort, woran er war.
    Vor ihm stand Lejhu, der zerstreute Diener des LARD, der sich in den unteren Regionen der PAN-THAU-RA verlaufen hatte.
    In diesem Augenblick wußte Kershyll Vanne auch, wie die zweite Frage lauten werde. Sie zielte auf etwas ganz anderes ab, als er und seine Mitbewußtseine vermutet hatten.
    Sie würde schwer zu beantworten sein.
     
    *
     
    Lejhu wollte davonlaufen. Aber die dröhnende Stimme des LARD bannte ihn an Ort und Stelle. „Steh, Furchtsamer!" schallte es durch den kleinen Raum.
    An Kershyll Vanne gewandt, fuhr die Stimme fort: „Meine Wächter haben diesen Asogenen im Zustand nahen Wahnsinns in einem Raum gefunden, in dem er nichts zu suchen hatte. Er erstattete mir Bericht und wußte seltsame Dinge zu erzählen. Ihr habt ihn, als er euch begegnete, so in Angst versetzt, daß er davonlief. Bestätigst du das?"
    „Ich bestätige es", antwortete Kershyll Vanne. „Wir machten ihm mit Absicht Angst. Er erschien uns so verwirrt, daß er unserem Vorhaben eher Schaden zugefügt, als ihm Nutzen gebracht hätte."
    „Das verstehe ich", erklärte die Stimme des LARD. „Auf welche Weise aber habt ihr ihn in Angst versetzt?"
    Das war die Frage! In diesem Augenblick öffneten sich auch die anderen vier Türen. Fellmer Lloyd, Jakkonen, Thagmar und Elv traten aus ihren Zellen. Kershyll Vanne war nicht sicher, ob sie den Vorgang bis hierher hatten mitverfolgen können. Es spielte auch keine Rolle. Die Verantwortung, auf die Frage des LARD die richtige Reaktion zu finden, lag allein bei ihm.
    In Sekundenschnelle huschten noch einmal die Ereignisse der vergangenen Tage und Wochen an seinem geistigen Auge vorbei: das Herrichten der 1-DÄRON, die Einzelheiten der Maskierung, die hypnotische Schulung, die allen die konstruierte Geschichte des suskohnischen Suchschiffs ins Gedächtnis einätzte, die Sorge um die besondere Art der Zellkernstrahlung, die von Aktivatorträgern ausging, für die man dann aber schließlich eine plausible

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