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0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

Titel: 0888 - Bis die Würmer dich zerfressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Von einem Augenblick zum anderen hatte er die Vorsätze vergessen.
    Harry sah wieder ein Bild!
    Der gleiche Raum, der gleiche Hintergrund. Die dunklen Wände, aus denen graues Licht strömte. Er sah auch den steinernen Opfertisch, er sah den Beginn der Treppe, aber er entdeckte weder John Sinclair noch den so plötzlich verschwundenen Heinz Hollmann.
    Dafür fiel ihm etwas anderes auf.
    Der Boden bewegte sich, als wären unsichtbare Hände dabei, an verschiedenen Stellen an einem Teppich zu ziehen, wobei sie sich nicht einigen konnten, in welche Richtung sie den Teppich schieben sollten.
    Es lief da einiges quer, und trotzdem erkannte der ferne Zuschauer nach einer Weile ein System.
    Es war kein Teppich, es waren Würmer, die sich bewegten und sich tatsächlich zu einer Figur mit menschlichen Umrissen formten. Noch war sie zweidimensional. Sie lag am Boden wie Teig auf einem Backblech, aber sie war noch nicht perfekt, denn immer mehr dieser Würmer rotteten sich zusammen, um die Figur zu festigen.
    Und dann passierte das Unglaubliche, das Harry in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet hätte und auch jetzt, als Zeuge, nicht nachvollziehen konnte.
    Die Wurmfigur, nein, der Wurmmensch, stand auf!
    Harry Stahl schaute zu. Er verzog sein Gesicht, als wäre diese Gestalt dabei, mit glatten, glitschigen und schleimigen Fingern nach ihm zu greifen. Er rieb seine Augen, hörte sich selbst stöhnen und war erst nach einer Weile wieder in der Lage, richtig hinzuschauen.
    Da aber wanderte der aus Würmern bestehende Mensch bereits durch den düsteren Raum auf die Treppe zu, blieb zwischendurch stehen, um sich zu bücken, und hob seine Kutte hoch.
    Das Bild verblaßte. Der Zeuge konnte gerade noch erkennen, wie sich die kaum faßbare und unheimliche Gestalt der Treppe näherte und hinaufging.
    Dann war das Bild weg.
    Er atmete durch, er stöhnte, er schüttelte den Kopf und hielt die Hände vor sein Gesicht gepreßt. Nur langsam sanken die Hände wieder nach unten, und Harry Stahl schaffte es endlich, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren.
    Um ihn herum bewegten sich die Würmer. Sie hatten wohl den Körper allesamt verlassen. Er war nur noch eine lose Hülle, übersät mit Wunden, die die aus dem Körper kriechenden Würmer hinterlassen hatten.
    Harry mußte zurück. Er wollte nicht inmitten dieser widerlichen Dinger stehen. Er konnte sich aber nicht beherrschen. Zwei zertrat er.
    Die Tiere wurden zerquetscht. In seinem Kopf schlugen die Gedanken Purzelbäume, aber sie schafften es auch, ein Denkgebilde zu formen, und das war nicht eben positiv.
    Er hatte gesehen, wie sich irgendwo in einer anderen Dimension oder einem anderen Land aus Würmern eine Gestalt gebildet hatte, und er dachte an den Spruch, daß einmal keinmal ist.
    Was in der anderen Welt geschehen war, konnte sich hier durchaus wiederholen.
    Würmer genug waren vorhanden, um ebenfalls eine Gestalt bilden zu können.
    Ein Monstrum, das durch das Psycho-Haus geisterte und die Besucher erschreckte.
    Ein echtes Phänomen, keines, das nachgebildet worden war.
    Harry hatte sich mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt. Zwei standen zur Auswahl. Einmal die, durch die er den Fahrstuhl betreten hatte, und eine zweite gegenüber, die wahrscheinlich nach draußen führte oder zumindest in einen Gang, der im Freien endete.
    »Stimmt, das kann ich nicht behaupten.«
    »Wegen Amero?«
    »Drück dich mal genauer aus.«
    Das tat Suko auch. »Ich könnte mir vorstellen, daß die Atmosphäre hier im Ort vergiftet ist. Sie ist irgendwie anders als in anderen Orten. Wahrscheinlich sind die Bewohner genau darüber informiert, was in ihrer Nähe abläuft. Sie reden nur nicht gern darüber. Schon gar nicht mit Fremden.«
    »Beweise hast du nicht«, gab ich zu bedenken.
    »Vielleicht beschafft Bloch sie.«
    »Beim Pfarrer?«
    Suko hob die Schultern. Er drehte sich um, weil ein Lichtstreifen nach draußen fiel. Heinz Hollmann war aus dem Fahrzeug geklettert. Noch immer eingehüllt in eine Decke, kam er auf uns zu. Nach wie vor fror er, aber er lächelte.
    »Bleiben Sie lieber im Auto«, riet ich ihm.
    Er ging darauf nicht ein. »Hier fühle ich mich sicherer.« Dann grinste er.
    »Falls man überhaupt noch von einer Sicherheit sprechen kann. Aber ehrlich gesagt, ich fühle mich wieder wie neu geboren. Ich wundere mich auch, wie ich die schreckliche Zeit verkraftet habe, wahrscheinlich werde ich den Schock noch bekommen. Im Moment habe ich das Gefühl, nur aus angespannten Nerven zu

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