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0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

Titel: 0888 - Bis die Würmer dich zerfressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angesprochen und schüttelte den Kopf. »Ich kann es natürlich nicht ausschließen, aber ich habe keine gesehen, als ich durch das Psycho-Haus ging. Ich weiß überhaupt nicht, wie es möglich ist, eine Verbindung zwischen dem Haus und diesem Ort hier zu schaffen. Ich bin da völlig überfragt. Das hier kommt mir vor wie ein böser Traum. Alles, was ich will, kann man mit einem Satz zusammenfassen. Ich möchte nach Hause zu meiner Frau, die sicherlich noch mehr Qualen durchleidet wie ich.«
    Das war bestimmt so. Nur konnten wir ihm diesen Gefallen vorerst nicht tun. Wir mußten warten, bis es hell geworden war, erst dann konnte er nach Madrid fahren und in einen Flieger steigen, möglicherweise auch ohne uns.
    Ich erklärte es ihm, und Heinz Hollmann begriff das auch. Zudem wünschte er sich, bei der Vernichtung einer derart gräßlichen Gestalt mit dabeizusein.
    Zu sehen war sie nicht.
    Jeder von uns teilte seine Meinung mit, und wir kamen überein, uns den Ort einmal näher anzusehen und eventuell mit den Menschen zu sprechen.
    Keinem war wohl dabei. Mir erst recht nicht, denn ich dachte wieder an die Vorstellung der sich durch die Gassen wälzenden, magischen Wurmmassen…
    ***
    Urplötzlich hatte Harry Stahl eine Chance bekommen, denn für die dicke Frau war er nicht mehr so wichtig, sondern die Person, deren Namen sie geschrien hatte.
    Amero!
    Irgend etwas war mit ihm und war auch mit ihr. Das Gesicht glich einer Maske, über die Würmer krabbelten. Sie schlug plötzlich um sich, und die Maschinenpistole machte die Bewegungen mit, was Stahl dazu veranlaßte, wegzutauchen. Deckung konnte er in diesem Raum nicht finden, wollte er auch nicht haben, denn er mußte das Weib entwaffnen.
    Ein häßlich klingendes Rattern! Harry preßte sich auf den Boden. Kugeln wischten durch den Raum, schlugen in die Seiten ein, auch in die Decke, und das dicke Weib wuchtete sich aus seinem Stuhl hoch, die MPi jetzt wie ein lästiges Spielzeug festhaltend, mit dem sie nicht zurechtkam.
    Sie schoß auch nicht mehr. Es war nur eine kurze Garbe gewesen.
    Dafür hörte Harry wieder, daß sie den Namen stöhnend herausbrachte.
    Sie sprach von einer dunklen Nacht, sie redete von einem Blick zurück und von einem Blick in die Zukunft.
    Das interessierte den Agenten nicht. An der rechten Seite des Stuhls schnellte er hoch, die Maschinenpistole im Blick, und er riß sie der fetten Frau mit einer wilden Bewegung aus der Hand. Mit der Waffe im Anschlag sprang er zurück und legte auf Christiane an, die gar nicht begriff, daß sie nicht mehr die Kontrolle besaß, ihre Hände immer wieder klatschend gegen das Gesicht schlug, dabei heulte und jammerte, als würde sie um einen Geliebten trauern.
    Harry ließ sie toben. Jetzt konnte er sowieso keine Informationen bekommen.
    Dazu war die Frau einfach nicht in der Lage. Sie taumelte vom Stuhl weg, bis sie gegen die Wand fiel und dort stehenblieb. Ihre Hände sanken nach unten. Das Gesicht lag frei. Auf der Haut lag der Schweiß wie dicker Schleim, als wäre er von den Würmern hinterlassen worden.
    Sie starrte Harry an, kümmerte sich nicht um die Waffe und beschäftigte sich einzig und allein mit ihren Problemen.
    »Ich… ich … bin ein Stück von ihm. Sein Erbe ist in mir. Ich gehöre zu ihm. Es ist schrecklich. Ich habe ihn leiden sehen … er … er ist von Feinden umgeben. Sie … sie verstehen ihn nicht. Sie sind alle zu dumm. Sie schaffen es nicht, sich mit ihm zu befassen, sie wollen ihm nicht zuhören …«
    Ihre Worte versickerten. Harry Stahl ließ sie weiterhin in Ruhe. Er hatte bereits einige Informationen erhalten und wußte auch, daß es die Verbindung über Kilometer oder Zeiten hinweg zu diesem Amero gab, der in Spanien existierte.
    An der Wand entlang sackte sie zu Boden. Langsam, wie ein riesiger, fetter Wurm. Sie blieb auch sitzen, hielt den Mund offen und keuchte immer wieder Ameros Namen.
    Stahl ging auf sie zu. Christiane nahm ihn nicht zur Kenntnis. Platt und wie hingepreßt hockte sie auf dem Boden, den Kopf leicht nach links gedreht, den Blick ins Leere gerichtet. Die Zunge quoll mit ihrer abgerundeten Spitze zwischen den Lippen hervor, aber diesmal bewegte sich kein Wurm darauf.
    Überhaupt war im Moment kein Wurm zu sehen, und Harry warf einen raschen Blick in den Nebenraum. Dort lagen noch immer die Reste des Toten. Er kehrte wieder zurück. Christiane glotzte ihn an. Das dünne Haar klebte auf ihrem Kopf. Es war einmal blond gewesen, jetzt war es nur noch naß, als

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