Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

Titel: 0888 - Bis die Würmer dich zerfressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seinen Grund. Wahrscheinlich habe ich diesen Amero schon gesehen.«
    »Bitte? Sie?«
    »Ja.« Hollmann hatte seine Schmerzen vergessen, die Erinnerung war einfach zu stark. Er deutete auf eine bestimmte Stelle in der Höhle. »Dort hat er gestanden, John. Er war eine schreckliche Gestalt, trug eine dunkle Kutte und hatte eine Kapuze über den Kopf gestreift. Ich konnte sein Gesicht nicht richtig sehen. Noch etwas ist mir aufgefallen. Er hielt eine Fackel in der Hand, und er ist es gewesen, der das Pendel in Bewegung gesetzt hat. Bisher wußte ich nicht, wer mir diesen Schrecken zugefügt hat. Jetzt weiß ich es. Der Kuttenmann heißt Amero und ist schon lange tot und lebt trotzdem. Habe ich Sie da richtig verstanden, was die Jahrhunderte angeht?«
    »Das haben Sie.«
    »Und jemand kann so lange überleben?«
    »Nicht immer, das wissen sie selbst. Aber es gibt gewisse Ausnahmen, bei denen es möglich ist.«
    »Und wie schafft man das?« flüsterte Hollmann.
    »Durch Magie. Schwarze Magie, eine gefährliche Magie. Dem müssen wir Rechnung tragen.«
    Hollmann sagte zunächst nichts. Er hatte eine Gänsehaut bekommen.
    Dann blickte er auf den Boden und lächelte verloren. »Wenn ich mir Ihre Worte durch den Kopf gehen lasse, John, dann komme ich zu dem Entschluß, daß Sie öfter mit diesen Dingen zu tun haben. Sie reden darüber, als wäre es die normalste Sache der Welt.«
    »Normal ist sie nicht«, sagte ich, »aber Sie können davon ausgehen, daß es so etwas schon gibt.«
    »Ja, kann sein. Stimmt sogar. Ich nehme es hin, aber ich will nicht darüber nachdenken. Aus Selbstschutz, verstehen Sie?«
    »Vollkommen.«
    »Danke.« Hollmann hob die Schultern. »Ich bin gerettet. Sie haben mich gerettet, und ich kann es noch immer nicht glauben. Aber ich habe es akzeptiert, und ich stelle mir zwangsläufig die Frage, wie es denn weitergeht? Haben Sie sich darüber schon einmal Gedanken gemacht, John?«
    »Natürlich. Wir werden von hier so schnell wie möglich verschwinden müssen. Wir gehen die Treppe hoch, und Sie werden erleben, daß draußen zwei Freunde von mir warten, denn ich bin nicht allein gekommen. Wir haben einen Wagen dabei. In Madrid werden Sie in einen Flieger steigen und nach Hamburg fliegen.«
    »Ich muß aber zuvor meine Frau anrufen.«
    »Das können Sie bestimmt.« Ich streckte ihm die Hand entgegen.
    »Kommen Sie, halten sie sich an mir fest. Sie werden sicherlich etwas schwach auf den Beinen sein und…«
    Er übersah meine Hand.
    Er tat es nicht bewußt, denn im Gegensatz zu mir war ihm etwas aufgefallen.
    Hollmann hatte den Kopf leicht gedreht und blickte dorthin, wo die Treppe begann. Seine Lippen zitterten plötzlich, dann schüttelte er den Kopf.
    Auch ich schaute jetzt zur Treppe -und sah das gleiche wie der Deutsche.
    Vor der ersten Stufe stand eine in eine Kutte gehüllte düstere Gestalt Amero!
    ***
    Zwischen den beiden Händen spannte sich straff die Würgeschlinge mit den kleinen Metallspitzen darauf, die silbrig schimmerten. Der Mann vor Harry Stahl machte nicht den Eindruck, als wollte er dieses böse Instrument nur mal zeigen und damit drohen, er war auch bereit, sie gegen den ehemaligen Kommissar einzusetzen. Diese Drohung las Harry in den Augen des anderen.
    Stahl hatte ihn nicht in das Verlies eintreten sehen, weil er zu stark mit einer Szene beschäftigt gewesen war, die sich vor ihm abspielte. Ganz in der Nähe, aber dennoch weit, sehr weit weg, vielleicht sogar in einer anderen Dimension oder Zeit, aber kein Trugbild, denn eine der handelnden Personen war Harrys Freund und Bekannter John Sinclair gewesen. Sein Erscheinen hatte den Agenten noch mehr durcheinandergebracht, als er es sowieso schon gewesen war.
    Das alles mußte er jetzt vergessen, denn der Mann mit der Schlinge war nicht grundlos erschienen.
    Harry hatte ihn schon einmal gesehen. In einem der anderen Räume des Psycho-Hauses hatte er gestanden und in einer Zeitschrift geblättert. Er hatte so uninteressiert getan, was nun nicht mehr der Fall war, denn in seinen Augen leuchtete der Wille zum Mord.
    Harry Stahl wich zurück. Nicht einfach auf dem unebenen Boden, der zudem noch relativ weich war. Es fiel ihm nicht leicht, sich aus der vorherigen Szene mental zu befreien, reagierte aber, als die Hände des anderen zusammen mit der Schlinge nach vorn zuckten, wobei diese Reaktion nicht mehr als eine Finte war.
    Im nächsten Augenblick warf er sich vor. Er hatte bisher kein Wort gesprochen, auch jetzt war nur sein Keuchen zu

Weitere Kostenlose Bücher