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0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

Titel: 0888 - Bis die Würmer dich zerfressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören. Der wilde Ausdruck in seinen Augen war ebenfalls nicht verschwunden, und er war sehr schnell, wobei er auch bewies, wie geschickt er diese gefährliche Würgeschlinge handhaben konnte.
    Er hätte sie über Harrys Kopf gestreift, wenn Stahl sich nicht geduckt und zugetreten hätte.
    Er traf den Würger unterhalb der Gürtellinie.
    Der Mann keuchte. Er sackte in die Knie, dann ging er zurück, wobei er weiterhin nach Luft rang.
    Harry setzte nach. Außer Gefecht war dieser Hundesohn noch nicht. Er wich einem Schlag mit einer geschickten Bewegung aus, kam aus der gedruckten Haltung wieder hoch und sprang Harry an, wobei ein böses Knurren über seine Lippen drang.
    Für ihn war die Kehle des Mannes wichtig. Sie allein wollte er umschnüren, und wieder tauchte Harry ab, was sich allerdings als Fehler herausstellte.
    Plötzlich spürte er die Schlinge in seinem Nacken. Die scharfen Kanten sägten über die Haut. Er ließ sich für einen Moment von seinem eigenen Schmerz ablenken und wurde durch einen heftigen Tritt gegen die Wand geschleudert.
    Diesmal ging er in die Knie. Sein Unterkörper brannte, am Nacken rann das Blut aus den kleinen Wunden, und der Kerl mit seiner gefährlichen Schlinge walzte auf ihn zu, die Zähne gefletscht, leise knurrend wie ein Tier. Bei jedem Schritt nickte er, als wollte er sich selbst klarmachen, daß es keine andere Möglichkeit mehr gab.
    Harry stand nicht auf, er griff zu einem anderen Mittel. Mit einer flüssigen und für den anderen überraschenden Bewegung zog er die Waffe.
    »Und jetzt bleib stehen!«
    Der andere war überrascht. Er starrte in das Loch der Mündung, wobei ihm das Grinsen vergangen war.
    »Zurück!«
    Der Mann ging. Er bewegte sich dabei zäh, als hätte er Schwierigkeiten, überhaupt zu laufen. Der Atem drang wie ein Pfeifen aus seinem Mund, aber noch hielt er sein gefährliches Mordinstrument fest, und Harry glaubte auch nicht, daß der Typ aufgegeben hatte.
    »Dreh dich um!«
    »Warum?«
    »Wie heißt du?«
    »Otto!«
    »Okay, Otto, okay. Wenn du nicht das tust, was ich von dir verlange, jage Ich dir die Kugel zwischen die Augen, lind verlaß dich drauf, es ist kein Mord, sondern Notwehr, das wird man mir immer abnehmen. Du kannst wählen.«
    »Schießt du mir in den Rücken, wenn ich mich umgedreht habe?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Harry stand auf, ohne Otto aus den Augen zu lassen. Auch die Waffe hatte die Richtung nicht gewechselt. Sie zeigte nach wie vor auf den Mann.
    Otto hatte keine besonderen äußerlichen Merkmale, die im Gedächtnis haften geblieben wären. Auffällig dagegen war seine Gewaltbereitschaft.
    Er drehte sich um.
    Harry Stahl atmete auf. Er war froh, so glimpflich aus der Sache herausgekommen zu sein, auch wenn er noch aus mehreren Wunden blutete.
    Es war einfach, Otto außer Gefecht zu setzen. Natürlich keine Kugel in den Rücken, aber die Pistole spielte bei Harry schon eine Rolle. Sie konnte auch anders eingesetzt werden.
    Schon während er ging, holte Harry aus. Dann schlug er zu und traf Otto dort, wo er es sich vorgestellt hatte. Der Mann schnaufte kurz, bevor er zusammenfiel. Verkrümmt blieb er liegen, und Harry bückte sich, um ihm die Würgeschlinge abzunehmen.
    Ein teuflisches Instrument, das er da in den Händen hielt. Er strich mit den Fingerspitzen über die kleinen Messer hinweg und mußte achtgeben, daß sie bei ihm keine Wunden hinterließen. Wütend warf er es fort. Dieser Mann hatte ihn tatsächlich umbringen wollen, und Harry fragte sich nach dem Grund.
    Warum tat man so etwas?
    Was hatte er getan, daß die andere Seite so reagierte? Hatte er sich zu weit vorgewagt? Waren seine Forschungen nach den verschwundenen Personen aufgefallen?
    So mußte es gewesen sein. Er hatte sich verdächtig gemacht. Vielleicht bei der Frau an der Kasse?
    Dies wiederum brachte ihn auf den Gedanken, wo er sich eigentlich befand. Auch wenn es so aussah, er steckte nicht in irgendeiner Höhle, sondern hatte das sogenannte Psycho-Haus auf dem Hamburger Dom betreten, um nach einem verschwundenen Mann mit dem Namen Heinz Hollmann zu suchen. Die wenigen Spuren, die es in diesem Fall überhaupt gab, hatten eben auf das Haus hingewiesen.
    Aber es ging ja nicht nur um Hollmann. In den Jahren zuvor waren ebenfalls fünf Menschen auf dem Hamburger Dom spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
    Sie waren weg - einfach weg. Aufgelöst in Luft, und das machte den Fall nicht eben durchsichtiger. Es gab keine Erklärung, bisher nicht. So

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