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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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Pranke. Nedo verschwand mit gellendem Lachen.
     

     
    Naas lautete der Name des Ortes. Er lag nur zwölf Kilometer vom Stadtrand Dublins entfernt. Gerard Maccallion, der Journalist, hatte sich hier erst vor wenigen Monaten ein geräumiges Zweifamilienhaus einrichten lassen. Er wollte Ginny Pearse heiraten. Und er wollte, daß ihre Eltern nach der Hochzeit zu ihnen ziehen sollten. Ginnys Vater litt unter Asthma. Er brauchte Landluft, nicht den Smog der Metropole Dublin, um seine Krankheit kurieren zu können.
    Maccallion saß vor dem Fernsehapparat. Er lauschte angestrengt den Nachrichten und machte sich Notizen. Das gehörte zu seinen beruflichen Aufgaben. Er war Auslandskorrespondent für die „Washington Post“ und mußte ständig auf dem laufenden sein – auch über die Berichte, die er nicht selbst nachprüfen konnte.
    Der gebürtige Ire hatte fast zehn Jahre in den Staaten verbracht. Dort hatte er sich einen Namen als politischer Berichterstatter gemacht. Er war jedoch froh, wieder in seiner Heimat zu sein. Im Moment arbeitete er nur für eine Zeitung. Aber wenn Ginny ihm half, als perfekte Sekretärin, konnte er gleich mehrere Zeitschriften mit seinen Texten zu beliefern…
    Es schellte.
    Maccallion stellte den Fernseher leise. Er stand auf und ging zur Haustür. Die Störung kam in einem ungünstigen Moment. Gerade wurde ein aktueller Bericht über die Unruhen in Nordirland gesendet. Gerards Miene war dementsprechend ärgerlich, als er die Tür aufmachte. Gleich darauf wich die Verärgerung aber reinem Staunen.
    Ginny lächelte ihn an.
    „Ginny, du!“ Er nahm sie in die Arme, „wieso bist du schon wieder zurück? Fühlst du dich nicht gut? Du siehst blaß aus.“ Er machte die Tür zu und führte sie ins Wohnzimmer.
    „Ach wo“, – sie schüttelte ihren Krauskopf, „weißt du, Gerard, das Seminar mußte vertagt werden. Ja, leider ist die Hälfte der Lehrkräfte an Grippe erkrankt, ausgerechnet jetzt, und zudem hatte ein Teil der Absolventinnen abgesagt, so daß der Kursus unterbelegt war.“
    „So ein Pech. Wann ist mit einer Wiederaufnahme zu rechnen?“
    „Die Direktion gibt uns Bescheid.“
    „Natürlich, die können ihre Lehrer ja auch nicht gesundbeten.“
    Ginny lachte. „Ich habe noch nie so schnell meinen Koffer gepackt. Gleich den nächsten Zug habe ich genommen, um möglichst schnell wieder bei dir zu sein. Es war ein Bummelzug, weißt du?“
    Er zog sie in seine Arme und küßte sie. Zwar kam sie ihm etwas verändert vor, kälter, reservierter. Aber der Journalist schrieb das den Strapazen durch die Reise zu. „Feiern wir das überraschende Wiedersehen, Darling“, sagte er und streichelte sie, „es ist zwar schade, daß du noch nicht fit für unseren gemeinsamen Job bist – aber was macht das schon. Du kannst es ja nachholen. Das Geld für das Seminar brauchen wir nicht in den Schornstein zu schreiben. Schlimmer wäre es gewesen, wenn das Schulungsgebäude in Faha Court abgebrannt wäre.“
    Sie lachte über den Witz. Etwas übertrieben, fand er. Maccallion wunderte sich über Ginnys veränderte Stimme, der die gewohnte Wärme fehlte.
    Aber als er in ihr hübsches Gesicht sah, verscheuchte er die eigenartigen Gedanken. Vielleicht täusche ich mich, dachte er.
    Sie beratschlagten. Dieser Abend sollte ihnen gehören. Ginnys Eltern konnten sie am darauffolgenden Tag besuchen. Sie beschlossen, das beste Restaurant von Naas aufzusuchen. Bei Minestrone, Cordon Bleu, Rotwein und Kerzenlicht ließ es sich besser über die Zukunft plaudern. Ginny hatte sich umgezogen. Seit ihrer Verlobung lebte sie mit Gerard zusammen. Das war auch für die Eltern des Mädchens kein Geheimnis.
    Sie stießen mit den Gläsern an.
    „Auf unsere eigene kleine Familie“, lächelte Maccallion.
    „Vielleicht sind wir davon gar nicht so weit entfernt“, hauchte sie.
    „Erwartest du etwas?“
    „Wie kannst du fragen!“
    „Richtig“, seufzte der Journalist, „wir leben ja im Zeitalter der Anti-Baby-Pille.“ Er entschuldigte sich. Für einige Minuten verschwand er hinter der Tür mit der Aufschrift „Herren“.
    Ginny entkorkte die Ampulle. Sie hatte sie in ihrer Handtasche mitgebracht. Sie goß fast den ganzen Inhalt in Gerards leeres Glas und füllte mit Rotwein auf. Als er zurückkehrte, schaute sie ihm mit Engelsmiene in die Augen.
    „Trinkst du nicht?“ fragte sie und hob das Glas. „Ich habe für dich nach geschenkt.“
    Er nippte an seinem Getränk und verzog den Mund. „Verflixt, Ginny, ich

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