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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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zukam.
    „Verrecke“, erwiderte der Mann mit den vielen Falten im Gesicht.
    Camargo biß sich auf die Lippe. Hätte er bloß die Beschwörungsformeln gekannt, mit denen das Satanswesen arbeitete! Er hätte eine Gegenformel entwickeln können. In seinem Koffer hatte er auch einige Mittel, mit denen man Geister und Hexen im Zaum halten konnte. Aber der Koffer lag irgendwo im Garten.
    War dies das Ende?
    Mulkenny brachte die glimmenden Spitzen der Zange in die Nähe seines Unterleibes. Camargo spürte jetzt die Hitze, die von dem roten Eisen ausging. Unwillkürlich zog er den Bauch ein. Es würde furchtbar sein. Der Grauhaarige wollte ihn langsam zu Tode foltern.
    Plötzlich kam ihm der Einfall.
    Die Gitterverstrebung des Bettgestells ließ ihn auf- und abwippen. Dies war die einzige Bewegung, die er machen konnte. War sie ihm in keiner Weise von Nutzen? Doch es gab einen Weg. Eine letzte Chance der Verzweiflung, aus der Hölle dieses Kellers zu entkommen.
    Camargo nahm einen Schwung aus den Hüften. Das Bett begann unter ihm zu beben. Und als Dalton Mulkenny mit seinem Marterwerkzeug zustoßen wollte, warf sich der Portugiese hoch, riß das Gestell mit sich in die Höhe und drehte sich in der Luft.
    Die Eisenklauen der Folterzange hätten sich in einen von Camargos Oberschenkeln krallen sollen. Jetzt trafen sie den Rahmen des Bettes. Mulkenny fluchte. Im nächsten Augenblick brüllte er auf. Einer der Füße des Gestells hatten ihn gegen den Unterkiefer getroffen.
    Das Metall hatte scharfe Kanten. Der Grauhaarige spürte den Schmerz. Blut lief übe sein Kinn, und die Zange entglitt seinen Händen.
    Camargo zwang sich zu einer fast übermenschlichen Anstrengung. Er mußte diese Chance innerhalb von Sekundenbruchteilen voll ausnützen, sonst war es endgültig um ihn geschehen.
    Er lag auf dem Bauch, das Gestell lastete auf seinem Rücken. Aber durch die Drehung in der Luft und den Sturz hatten sich die Fesseln etwas gelockert. Sie erlaubten dem Portugiesen, die Beine anzuwinkeln und die Arme zu bewegen.
    Irgendwie kam er auf die Knie. Dann spannte er sämtliche Muskeln an, stellte sich auf die Beine und drehte sich mitsamt der Bettstatt herum.
    Mulkenny hatte sich nach der Zange gebückt. Doch wieder trafen ihn die scharfkantigen Eisenfüße. Er stöhnte, stolperte zurück und preßte sich die Hände vor die Brust. Dann prallte er gegen die Wand.
    Der Schwarzbärtige durfte ihn nicht mehr zum Zug kommen lassen.
    Ein Gefühl der Überlegenheit überkam ihn, als er spürte, wie sich die Stricke an den Beinen vollends lösten. Camargo beugte den Oberkörper dem Kellerboden entgegen. Das Bett lag nun horizontal auf seinem Rücken. Er konnte es wie einen Rammbock gegen den Pensionswirt benutzen.
    Mulkenny löste sich von den Bruchsteinquadern. Sein Gesicht war zu einer Fratze verzerrt. Er heulte wüst auf, sprang vor und schlug mit den riesigen Fäusten nach seinem Widersacher.
    Camargo zog sich kaum merklich zurück. Gleich darauf stieß er sich ab und raste dem bulligen Mann entgegen.
    Mulkenny bekam den Rand des Gestells in die Magengrube.
    Er wurde noch bleicher und rang japsend nach Luft. Wieder torkelte er rückwärts. Er drohte an der Wand nach unten zu rutschen. Doch er rappelte sich noch einmal auf und warf sich mit einem Wutschrei gegen den Portugiesen.
    Camargo kannte keinen Kompromiß. Der Metallrahmen des Bettes erwischte den Grauhaarigen erneut, diesmal am Kopf, und zwar so gezielt, daß er zusammenbrach. Eine große Beule wölbte sich an seiner Stirn.
    Camargo rannte auf die Wand zu. Er ließ die Bettstatt gegen das grobe Mauerwerk krachen. Die Bewegungen taten ihm zwar weh, weil die Stricke um seinen Oberkörper immer noch ziemlich straff saßen – aber nach und nach lockerte sich die Fesselung.
    Es kostete ihn eine letzte gewaltige Anstrengung, und die Knoten gaben ihn frei. In fliegender Hast riß Camargo sich die Stricke vom Leib.
    Er stellte das Metallbett auf den Boden zurück. Mulkenny darauf zu wuchten und zu binden, war eine Sache von kaum mehr als zwei Minuten. Camargo Alvis zog das Augenlid des Grauhaarigen herunter. Es sah nicht so aus, als ob der Bursche innerhalb der nächsten Viertelstunde zu sich kommen würde.
    Er hob die Zange auf.
    Vorsichtig öffnete er die schwere Holztür und schlich auf die Steintreppe zu. Falls ihm jetzt die fette Frau in die Arme lief, mußte er sie niederschlagen, es gab keine andere Möglichkeit.
    Brigid Mulkenny hantierte in der Küche. Sie wandte Camargo den

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