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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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brutaler Ausdruck in seinen Zügen. „Ich gehe nie ein Risiko ein, Marion. Es ist nicht das erste Mal, daß ich überfallen werde. So plump wie Sie hat es allerdings noch nie jemand versucht. Nehmen Sie die Hände hoch.“
    Die Blonde lächelte grausam. Plötzlich lösten sich ihre Konturen auf.
    O’Connell schrie auf. Er feuerte auf die Stelle, an der das Mädchen eben noch gestanden hatte.
    Ein Lachen war die Antwort.
    „Polizei“, keuchte er. Schnell griff er zum Telefonhörer. Auch hier hatte er gut vorgesorgt: ein Tastendruck genügte, um die gewünschte Nummer automatisch zu wählen und das Überfallkommando anzuläuten.
    Schließlich lebte man hier in Dublin und nicht irgendwo auf dem Lande.
    Die Gabel des Telefons bewegte sich nicht.
    Marions Körper erschien neben dem Schreibtisch des Industriellen. Sie hatte einen Finger auf die Gabel gelegt.
    Er schoß wieder. Die Kugel ging durch den Körper der Blonden hindurch. Das Fenster hinter ihr zerbrach klirrend.
    O’Connell saß wie festgenagelt auf seinem Stuhl. Er starrte Marion Dowling, dann den Revolver an. Es war ein Enfield, Kaliber 380. Er hatte beim Üben auf dem Schießstand noch nie Schwierigkeiten damit gehabt.
    „Jetzt ist es genug“, versetzte Marion. „Entweder du ergibst dich freiwillig, Freundchen, oder ich zwinge dich.“
    „Wie viel wollen Sie?“ sagte O’Connell.
    „Alles.“
    „Niemals.“ Er sprang hoch und wollte laufen.
    Die Verhexte war schneller. Blitzartig packte sie ihn und drückte ihn wieder auf den Schreibtischstuhl nieder.
    Leon O’Connell mußte sich den Revolver abnehmen lassen. Er war machtlos gegen die ungeheuren Kräfte dieser Blonden. Er begriff nicht, wie so etwas möglich war. Er zweifelte an seinem Verstand.
    Die Mündung des Revolvers preßte sich gegen seine Schläfe.
    „Trink“, sagte Marion. Sie hielt ihm die Ampulle hin. Fauliger Geruch breitete sich aus. Sie hatte den Behälter entkorkt. „Du bist nicht unverwundbar wie ich, Freundchen. Ich schieße dich nieder, wenn du nicht gehorchst.“
    O’Connell hing an seinem Leben und gehorchte. Wenn es ihn auch große Selbstüberwindung kostete, das Elixier zu trinken. Er machte einen heftigen Schluck und würgte.
    Gleich darauf trat die Wirkung ein. Der Industrieboß benahm sich unter dem Einfluß der Droge kaum anders als die Mulkennys oder etwa der Journalist Gerard Maccallion. Er wurde furchtbar albern.
    Der Safe befand sich in seinem Büro.
    Marion ging darauf zu. Sie streckte die Hand aus, ihre Finger glitten durch die dicke Stahltür und holten heraus, was sich in den Fächern befand.
    „Jetzt brauche ich nicht einmal mehr einen Schlüssel“, stieß O’Connell aus und sah sie an. „Schön, wie du das machst, Marion!“
    Sie zählte das Bargeld. Es waren zehntausend Pfund. Außerdem gab es Kopien von Kaufverträgen und Besitzurkunden für die Fabriken, die zu seinem beachtlichen Imperium gehörten.
    „Morgen wirst du alles verkaufen“, sagte die Blonde.
    „Natürlich“, gab er zurück, „wir kassieren Millionenbeträge. Dein Herr wird zufrieden mit uns sein!“
    Sie kam zu ihm hin, setzte sich auf den Schreibtisch und legte die Jacke ihres Hosenanzuges ab. „Dafür gebührt dir eine Belohnung, mein Lieber, ich weiß, daß du mich nur zu deiner Sekretärin machen wolltest, um mich zu besitzen. Nun sollst du haben, was du willst.“
    Sie packte ihn an den Armen und zog ihn an ihre Brust.
     

     
    22.40 Uhr.
    Camargo Alvis verließ den Flughafen von Dublin in einem wein roten Jaguar XJ 12. Er lenkte den Wagen ins Zentrum. Hier mußte er sich mit vielen Fragen nach der Lage des Cliath Drive erkundigen. Es gelang ihm, trotz der umständlichen Auskünfte der Iren den richtigen Weg zu finden und er hielt gegen 23.00 Uhr vor einem dreistöckigen Haus.
    Hätte es nicht das Messingschild gegeben, hätte er den Gesuchten niemals gefunden. „IMTER – Institute for Medical und Technical Researches“ las er neben dem Eingang zum Treppenflur. Er hatte sich an einen guten Bekannten erinnert, der ihn vor Monaten in Brest besucht hatte.
    Alphonsus Cunningham hieß der Mann. Er führte das medizinisch-technische Forschungsinstitut in eigener Regie. Camargo hatte ihn nie besucht und hatte deshalb nur den Straßennamen, nicht die Hausnummer gewußt.
    Das Institut lag im zweiten Stock.
    Es gehörte schon viel Glück dazu, um diese Stunde noch jemanden anzutreffen. Der Portugiese klingelte bei „IMTER“. Daraufhin öffnete sich auch eine Tür, aber die hinter

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