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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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seinem Rücken.
    Cunningham stand da mit seinem blassen, bebrillten Gelehrtenschädel. „Was, Camargo, du hier? Kommst du als Kunde oder als Freund?“
    „Als beides“, lächelte der Schwarzbärtige.
    „Herein mit dir! Bin ich froh, daß ich das ganze Stockwerk gemietet habe und meine Wohnung gleich neben dem Institut einrichten konnte. Sonst hättest du mich um diese Zeit nie gefunden.“
    „Leider habe ich es eilig“, gestand Camargo. „Alphonsus, du mußt mir helfen. Von deinem Einsatz hängen Menschenleben, ab.“ Er erklärte in kurzen Zügen, was sich ereignet hatte.
    Der Wissenschaftler begriff. Er teilte das Interesse des Portugiesen für Parapsychologie, aber er sah die Materie von einer nüchternen Seite.
    Sie gingen ins Laboratorium. Neonröhren erhellten Cunninghams Reich mit gleißendem Licht. Hier machte er tagsüber mit zwei Assistenten Analysen und führte Forschungsaufträge für Krankenhäuser, pharmazeutische Betriebe und technische Unternehmen aus.
    Camargo Alvis nahm sich nicht die Zeit, über die moderne, blitzsaubere Einrichtung zu staunen. Er holte die beiden Ampullen aus seinem Koffer hervor.
    „Wir versuchen ein paar übliche Tests“, sagte der Ire und nahm das Satanselixier entgegen, „danach betrachten wir ein paar Tropfen unter Elektronenmikroskop.“
    Der Schwarzbärtige verfolgte die Bemühungen seines Freundes. Er gratulierte sich zu der guten Idee, Cunningham zu besuchen. Kein Mensch hätte ihm so schnell zu einer Analyse des Gebräus verholfen.
    Penetranter Geruch erfüllte die Untersuchungsräume.
    „Ich hab’s“, verkündete Cunningham schon nach einer Viertelstunde. Stolz deutete er auf das Okular des Elektronenmikroskops. „Die Substanz, die Samanta dem Elixier beigefügt hat, hat eine nüchterne weltliche Zusammensetzung. Es handelt sich um eine Verbindung zwischen Amphetaminen und Lykopodium, die jeder Chemiestudent herstellen kann.“
    „Eine Bewußtseinsdroge also.“
    „Ja. Hast du ein Gegenmittel in deiner Ausrüstung, das Chlorpromazin enthält?“
    „Nur eines mit Reserpin.“
    „Das reicht nicht aus. Ich gebe dir ein Präparat mit, das beide Stoffe enthält. Du brauchst es nicht zu spritzen. Es genügt, wenn jemand es schluckt.“ Cunningham suchte in seinen Arzneimittelregalen nach dem gewünschten Röhrchen.
    „Ich danke dir aufrichtig, Alphonsus“, sagte der Portugiese.
    „Nicht der Rede wert. Hast du die Adressen der Opfer?“
    „Ja. Ginny Pearse wohnt bei ihrem Verlobten in Naas.“
    „Das liegt außerhalb von Dublin.“ Der Wissenschaftler erklärte die genaue Lage.
    „Dann nehme ich mir zuerst Marion Dowling vor. Sie wohnt in einem kleinen Apartment in der Maghoganny Street.“
    Der Wissenschaftler setzte ihm auseinander, wie er am schnellsten hinfand. Die Maoganny Street lag nicht weit vom Cliath Drive entfernt.
    Camargo Alvis ließ sich von dem Iren das Gegenmittel geben. Dann zog er sein Notizbuch heraus. „Noch etwas, Alphonsus. Über die medizinische Behandlung hinaus muß ich auch einen Weg finden, die Beschwörungsformeln des Satanswesens unwirksam zu machen. Hör dir mal an, was ich aufgeschrieben habe: Feadfaith tu toaiocht…“
    „Das ist Gälisch“, erwiderte Cunningham.
    „Kannst du es übersetzen?“
    „Sofort. Es bedeutet: ‚Durch dieses Elixier sei dem Höllenfürsten auf ewige Zeiten mit Leib und Seele verschrieben, wer immer es trinkt und sich damit zum dienstbaren Geiste erklärt.’“
    „Die Gegenformel dürfte nicht schwierig sein. Nur, kannst du sie vom Englischen ins Gälische übersetzen?“
    „Hm, ich bin zwar kein Gälisch-Experte, aber den Wortlaut kann ich formulieren. Über die Schreibweise streiten sich die Forscher. Deswegen notierst du es dir am besten in Lautschrift.“ Der Leiter und Besitzer des IMTER-Institutes überlegte.
    Camargo holte eines seiner Nachschlagewerke aus dem Lederkoffer. Es war die Dünndruckausgabe einer zeitgemäßen Studie über Exorzismus und Hexenglauben, an dessen Manuskript er maßgeblich mitgeschrieben hatte. „Hier, das müßte der passende Text sein“, sagte er und zeigte auf eine der Seiten. Er las dem Wissenschaftler die aus zwei Sätzen bestehende Formel vor.
    „Ja, ich glaube auch“, versetzte Cunningham ernst, „die beiden Schlußworte würde ich allerdings an den Anfang setzen. Besonders in der gälischen Mundart haben sie große Ausdruckskraft und Wirkung. ‚Comcorroe Prainneaxh’, ein Zungenbrecher; aber viel drastischer als das ‚Zerspringe, Satan’ im

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