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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energieschirms begann schon langsam abzudunkeln. Bald würde die Nacht beginnen. „Von meinem Typ wurden nur wenige Exemplare gebaut. Sie existieren verstreut hier in der Stadt, aber ich habe lange keins mehr gesehen. Ich besitze eine vollrobotische Menschlichkeitsschaltung mit entsprechenden Erinnerungsspeichern. Ich wurde nicht zur Arbeit konstruiert, sondern zur Unterhaltung. Ich fürchte, hier hat ES sich umsonst angestrengt."
    „ES hat dich geschaffen?"
    „ES hat auf EDEN II alles geschaffen!"
    Ellert berichtete nun von dem Hilferuf des Unsterblichen und dem vergeblichen Versuch, Konzepte zur Hilfeleistung zu bewegen. Akrobath kicherte und meinte: „Den vergeistigten Konzepten kann niemand mit solchen Dingen kommen. Du bist eine große Ausnahme, das weiß ich. Natürlich muß alles getan werden, um ES zu helfen, denn wem sonst verdanken wir unsere Existenz auf EDEN II? Wir sind da. Ich werde bei dir bleiben."
    Sie betraten die Hotelhalle, Ellert/ Ashdon mit festen Schritten, und Akrobath dicht über dem Boden schwebend. Ein ungleiches Paar, das jedoch hier kein Aufsehen erregte. Ein in Uniform steckender Robotportier eilte ihnen entgegen.
    Akrobath verlangte das beste Appartement und Getränke. Ohne weitere Fragen und Formalitäten erhielt er den Schlüssel und segelte demKonzept voran. Er schien die Absicht zu haben, die endlich gefundene Gesellschaft nicht so schnell aufzugeben.
    Die Zimmer lagen im obersten Stock des Hotels. Aus den Fenstern konnte man fast die gesamte Stadt überblicken. Akrobath stieg etwas höher, um sehen zu können. „Dort drüben, jenseits der kubischen Bauten, liegt der Hangar, von dem ich sprach. Es ist nur ein kleiner Hangar für kleine Schiffe. Und es gibt auch nur ein kleines Schiff. Ich weiß nicht, wo die anderen geblieben sind."
    „Ein großes Schiff kann ich nicht allein steuern, also genügt ein kleines."
    Ein Robotkellner brachte die bestellten Getränke und verschwand wieder.
    Ellert klärte Akrobath darüber auf, daß er ein Doppelkonzept sei und stellte weitere Fragen.
    Insbesondere wollte er wissen, was in Kantrov passiert war.
    Im Verlauf des Gesprächs entwickelte sich folgendes Bild: Die Stadt und ihre wichtige Funktion für ganz EDEN II war nur deshalb erhalten geblieben, weil sie und ihre technischen Anlagen von einem Heer von Robotern der unterschiedlichsten Konstruktionen und Aufgaben gewartet wurde. Die Konzepte waren schon seit langer Zeit ausgefallen. Sie lebten nur noch ihrer Vergeistigung und waren jedem Realismus abhold.
    Anfangs hatte es Schwierigkeiten gegeben. Konzepte des ersten und zweiten Integrationsstadiums hatten versucht, die Anlagen zu zerstören, da sie meinten, sie nicht mehr zu benötigen. Die Roboter hatten sie davon abgehalten und in ihre Schranken verwiesen.
    Das Unsichtbarwerden der Konzepte von Kantrov war noch keine völlige Entstofflichung, sondern nur eine zeitweilige. Das war der Grund, warum fast alle Konzepte ihre Wohnungen nicht mehr verließen und sich in ihnen versteckten.
    Wovon und wie sie leben konnten, wußte auch Akrobath nicht.
    Die Lebensmittelvorräte blieben seit vielen Monaten unberührt. „Vielleicht gibt es noch Lager, die dir unbekannt sind", versuchte Ellert eine Erklärung zu finden. „Dir und den anderen Robots."
    „Das wäre möglich", gab Akrobath zu. „Kantrov ist groß genug."
    Akrobath berichtete, daß er fast immer allein sei und manchmal sogar so etwas wie Langeweile verspüre - das sei der Nachteil der Humanschaltung und ihrer entsprechenden Programmierung. „Alle anderen Roboter haben ihre Arbeit und ihre bestimmten Aufgaben, meine hingegen sind hinfällig geworden. Schon allein deshalb bin ich froh, daß ihr gekommen seid." Seit er wußte, daß Ellert/Ashdon ein Doppelkonzept war, sprach er es in der Mehrzahl an. „Morgen gehen wir also zum Hangar."
    Ellert schilderte die Ankunft in der Stadt. Er drückte seine Verwunderung darüber aus, daß selbst die Gärten im Vorort so gepflegt waren.
    Die Erklärung war höchst einfach. Es gab Robotkommandos, die für die Sauberkeit der Straßen und die Pflege der Parks und Gärten verantwortlich waren. Auch die ferngesteuerten Transportwagen wurden von einer Kontrollzentrale aus betrieben. Sie wurden allerdings jetzt nur noch dann in Fahrt gesetzt, wenn sich ein Konzept auf der Straße sehen ließ und irgendwohin gebracht zu werden wünschte.
    Kein Wunder also, daß Ellert/Ashdon auf so geisterhafte Art und Weise in die Stadt gelangt waren.
    Die Sonne

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