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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war erloschen. Durch den Energieschirm hindurch waren zum ersten Mal seit langer Zeit für das Konzept wieder die Sterne sichtbar geworden. Ellert wußte, daß er bald schon zwischen diesen Sternen sein würde, um ES den Kontakt mit ihm zu erleichtern.
    Warum hatte sich ES nicht wieder gemeldet...?
    Akrobath nahm keine Rücksicht auf Ellerts Nachdenken. Als ihm keine Fragen mehr gestellt wurden, plapperte er munter drauflos und entwarf dem Konzept ein nahezu lückenloses Bild der Verhältnisse in Kantrov, wenn auch noch genügend Dinge übrigblieben, für die es keine vernünftige Erklärung gab. „Unser Körper ist müde und bedarf der Ruhe", beendete Ellert schließlich den informativen Plauderabend. „Morgen ist ein großer Tag."
    Der kleine Roboter schwebte in eine Ecke des Raumes und sank zu Boden. Er wirkte wie ein Stück Möbel und gab keinen Ton mehr von sich.
    Es wurde eine Nacht, die frei von jeder Störung war. 6.
    Die unverändert am selben Fleck stehende Kunstsonne hatte etwa fünfzig Prozent ihrer höchsten Leuchtkraft erreicht, als Ellert/Ashdon und Akrobath das Hotel verließen. Es war demnach später Vormittag.
    Das Konzept schritt kräftig aus, denn Ellert wurde von einer unerklärlichen Unruhe erfaßt. Die lange Wanderung von Kelten-Bay bis Kantrov hatte zuviel Zeit in Anspruch genommen.
    Als sie die breite Straße erreichten, gab Akrobath einige Piepstöne von sich, und wenige Minuten später sauste einer der Automatikwagen heran und hielt. „Sonst würden wir zwei Stunden benötigen", erklärte der Roboter und schwebte voran.
    Vorbei an den Wohnblocks und Massivgebäuden fuhren sie aus der eigentlichen Stadt heraus und erreichten ein steril wirkendes Gelände, in dem es kaum Vegetation gab. Die Häuser waren flach und standen in einer kahlen Betonwüste. „Die Unterkünfte der Arbeitskommandos", erklärte Akrobath bereitwillig. „Aber auch Konzepte wohnten hier. Technisches Personal, das längst keinen Dienst mehr versieht.
    Aber sie lassen sich hin und wieder blicken, sehr zum Unmut der arbeitenden Roboter."
    Auf eine Frage Ellerts berichtete Akrobath, daß früher sehr oft richtige Sabotageakte von den Konzepten verübt worden waren, die - wären sie geglückt - ihrer eigenen materiellen Existenz ein jähes Ende bereitet hätten. Die Roboter hatten diese unsinnige Handlungsweise verhindern können. „Heute geschieht das nicht mehr?"
    „Nein, die Konzepte beschäftigen sich jetzt mit Dingen, die nichts mit der Realität zu tun haben."
    Der Wagen verringerte sein Tempo und näherte sich einem größeren Gebäudekomplex und riesigen Hallen. Dazwischen war freie Betonfläche. „Die Werft für Reparaturen und eventuelle Neubauten, wie sie damals geplant waren. Unter der freien Fläche liegt der eigentliche Hangar. So, wir sind da."
    Der Wagen hielt an, die Tür öffnete sich.
    Ellert entdeckte sofort die haarfeinen Risse in der sonst glatten Fläche. Sie umgaben die Plattformen über den Ausflugschächten des Hangars und waren nicht getarnt. Auf EDEN II war das nicht notwendig gewesen, wenigstens bis jetzt nicht.
    Ein mit einem Impulsstrahler bewaffneter Wachtrobot vertrat ihnen am Portal zu den Werkshallen den Weg. Mit wenig modulierter Stimme schnarrte er seinen Spruch herunter: „Der Zutritt ist laut Anweisung der Kontrollzentrale für Konzepte verboten."
    Ehe Ellert etwas sagen konnte, mischte sich Akrobath ein: „Hör zu, mein Freund, es handelt sich bei diesem Mann nicht um ein gewöhnliches Konzept aus Kantrov. Mit denen habt ihr Ärger, das weiß ich. Dieses Konzept kommt aus Kelten-Bay und benötigt ein Raumschiff, um EDEN zu verlassen."
    „Ich muß die Kontrollzentrale der Werft verständigen und nach neuer Anweisung handeln."
    „Dann tu es, mein Lieber, aber schnell."
    Während sie warteten, versuchte Ellert, einen Blick auf das Gelände hinter dem Portal zu werfen. Er sah mindestens ein Dutzend Arbeitsroboter, die irgendwelchen Beschäftigungen nachgingen. Im Gegensatz zur Stadt wirkte hier alles lebendig und in normaler Ordnung, wenn dieses Leben auch nicht organischer Natur war. Ohne das einwandfreie Funktionieren dieser Technik wäre Kantrov - und nicht nur Kantrov -verloren gewesen. „Es darf passiert werden", teilte der Wachtrobot mit und gab den Weg frei. „Na also, besten Dank", säuselte Akrobath und schwebte voran.
    Ellert/Ashdon folgte. Sie überquerten den Werkshof und näherten sich einem flachen Verwaltungsgebäude, in dem früher mit Sicherheit Konzepte

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