Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nachsehen.
    Ashdon zog sich zurück.
    Ellert überquerte die Straße und näherte sich dem Hochhaus mit dem großen Eingangsportal. Die Glasscheiben reflektierten den untersetzten Körper des Mannes. Eine von ihnen pendelte gerade aus und blieb dann ruhig. Hier mußte vor Sekunden jemand durchgegangen sein.
    Ellert stieß sie auf und betrat den lichten Vorraum, von dem aus eine Treppe und mehrere Lifte nach oben führten. Erleuchtete Kontrollämpchen bewiesen, daß Energie vorhanden war. Trotzdem zog Ellert die Treppe vor.
    Da er annahm, daß es in der ersten Etage ähnlich aussah wie in der zehnten oder fünfzehnten, begnügte er sich mit der ersten. Ein langer Gang nahm ihn auf. Rechts und links führten Türen in dahinterliegende Räume, wahrscheinlich Appartements. Vorsichtig drehte er an einem der Knöpfe. Die Tür war verschlossen.
    Alle Türen waren verschlossen.
    Was nun, Gorsty?
    Keine Ahnung, aber ich kann förmlich die Konzepte riechen, die sich in unserer Nähe aufhalten. Klopf doch mal gegen eine Tür.
    Ellert schlug mit dem Stock gegen eine Tür. Es erfolgte keine Reaktion. Bei den anderen war es genauso. „Es hat keinen Sinn", sagte er laut. „Versuchen wir es woanders. Es gibt ja genug Häuser."
    Draußen auf der Straße atmete er erleichtert auf. Die Luft war mild und trotzdem frisch. Sie erinnerte Ellert ein wenig an die künstliche Atmosphäre eines großen Raumschiffs. Damit stand fest, daß die gigantische Klimaanlage der Stadt Kantrov einwandfrei arbeitete und das Gebiet nicht nur mit Atemluft, sondern auch mit Wasser und Energie versorgte.
    Wo aber waren die Konzepte, für die diese Technik arbeitete?
    Der Wagen stand noch am alten Platz und wartete, aber Ellert beschloß, zu Fuß weiterzugehen. Sein eigentliches Ziel waren die unterirdischen Hangars, die es hier geben mußte. Er mußte ein kleines und noch intaktes Raumschiff finden, um diese Welt verlassen zu können. Nur so konnte er - vielleicht - ES Hilfe bringen. „Dort drüben!" rief Ashdon plötzlich aus und mißachtete die Bitte Ellerts um Zurückhaltung. „Da ist jemand!"
    Ellert hatte es gleichzeitig wahrgenommen.
    Auf der anderen Seite der breiten Straße stand ein Mann vor einer der zahlreichen Haustüren und sah zu ihnen herüber. Er trug eine Art Uniform und gehörte wahrscheinlich zum Verwaltungspersonal der Stadt. Vielleicht sogar ein Techniker der Wartungsabteilung. '„Na, endlich!" sagte Ellert und schickte sich an, die Straße zu überqueren, aber noch während er den ersten Schritt tat, löste sich die Gestalt auf der anderen Seite in Luft auf.
    Ellert blieb sofort stehen und rieb sich die Augen. „Träume ich, Gorsty, oder habe ich Halluzinationen? Wo ist der Mann geblieben?"
    „Er ist weg, vielleicht ins Haus gelaufen."
    „Nein, so schnell kann er gar nicht sein. Er blieb stehen und wurde unsichtbar."
    „Na schön", stellte Ashdon fest, „dann haben sie hier schon das vierte Stadium der Integration erreicht.
    Sie können ihren Körper verschwinden lassen, weil sie ihn nicht mehr brauchen."
    Ashdon hatte es nicht ernst gemeint, sondern einfach nur eine Vermutung geäußert, die ihm selbst unwahrscheinlich erschien. Aber Ellert entgegnete: „Du könntest sogar recht haben. Aber wenn das so ist, können wir lange suchen, bis wir ein Konzept finden. Sie machen sich einfach unsichtbar, wenn wir uns ihnen nähern. Jetzt weiß ich auch, warum ich immer ihre Nähe spürte, ohne sie sehen zu können."
    „Du meinst das wirklich im Ernst?' „Es war auch deine Idee, vergiß das nicht!"
    Unschlüssig stand Ellert/Ashdon eine Weile am Straßenrand, dann übernahm Ellert wieder den Körper und seine Aktionen.
    Entschlossen ging er auf den wartenden Wagen zu und stieg ein. Er hoffte, daß er seine Fahrt in Richtung Zentrum fortsetzen würde, was zu seiner Erleichterung dann auch geschah. Außerdem verspürte der Körper Hunger und wollte etwas anderes haben als Früchte. In der Stadt mußte es noch Lebensmittelvorräte geben.
    Die quadratischen bunkerähnlichen Bauten mehrten sich. Sie bargen ohne Zweifel technische Anlagen und die Versorgungssysteme für die Bevölkerung und vielleicht sogar für den ganzen Planeten.
    Ein runder Platz kam in Sicht, der Wagen fuhr langsamer und hielt an. Als Ellert/Ashdon ins Freie traten, verriet die senkrecht stehende Sonne, daß sie sich im Zentrum der Stadt befanden.
    Der Platz wurde, wenn man von einigen Straßeneinmündungen absah, lückenlos von Häuserfronten eingeschlossen. Zum

Weitere Kostenlose Bücher