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0893 - Der Atem des Bösen

0893 - Der Atem des Bösen

Titel: 0893 - Der Atem des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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feuerte ein zweites Mal.
    Der schwarz-weiß gescheckte Hund brach wie vom Blitz gefällt zusammen. Die anderen Hunde jaulten erschrocken. Nur der, der immer noch an dem Fuchskadaver schnüffelte und leckte, reagierte überhaupt nicht.
    Grosvenor hatte alle Zeit der Welt, seiner Meute neue Befehle zuzurufen, sie weiter vom Schauplatz der Tragödie wegzuziehen und dabei die Flinte abermals zu laden.
    Ein dritter und letzter Schuss… Auch der zweite Hund sackte in sich zusammen.
    Erst jetzt nahm Grosvenor das Jagdhorn an die Lippen und blies das Signal, das jeder verstand und die bis dahin ausgelassene Jagd jäh beendete.
    Helfer eilten herbei.
    Gäste.
    Meredith…
    »Was ist?«, fragte seine Frau, als sie ihr Pferd neben ihm zügelte. Sie saß im Damensattel. Ihr Rock reichte bis zu den Knöcheln. Darunter blinkten Lederstiefel, die, wie Grosvenor wusste, bis zu den wohlgeformten Oberschenkeln hinaufreichten.
    Ihr Anblick ließ ihn beinahe die Tragik vergessen, die sich hier anbahnte.
    »Der Fuchs…« Er wies zu der Stelle, wo drei tote Tiere lagen. »Ich fürchte, er war krank, hatte die Tollwut. Ich musste zwei unserer Hunde erschießen, damit sie nicht…«
    Er brauchte nicht weiterzusprechen. Meredith war ein Kind dieser Gegend und mit sämtlichen Gebräuchen - und Gefahren - des Landes vertraut. Auch wenn sie, wie Grosvenor selbst, immer auf der Sonnenseite gelebt und ihr Brot nie mit eigener Hände Arbeit hatte verdienen müssen.
    »Ich verstehe.«
    Gäste rückten zu ihnen auf. Grosvenor musste, unterstützt von seiner Frau, immer wieder berichten, was vorgefallen war und das vorzeitige Ende des gerade noch so fröhlichen Jagdausflugs hervorgerufen hatte. Er konnte und wollte es nicht verantworten, noch mehr Tiere oder gar Menschen in Gefahr zu bringen. Erst mussten die Jagdaufseher feststellen, ob sich der Tollwutverdacht bewahrheitete - und ob noch mehr befallene Füchse herumstreunten, die vorsorglich getötet und verbrannt werden mussten. Ferner sollten die Hunde eng an der Leine nach Hause geführt werden, damit sie nicht mehr allzu viel Gelegenheit erhielten, sich vielleicht an Kot oder Erbrochenem befallener Füchse anzustecken.
    »Haltet sie zuhause einzeln angekettet außer Reichweite der anderen, bis Entwarnung gegeben werden kann«, gab Grosvenor seinen Männern zum Schluss noch mit auf den Weg. Dann wandte er sich an seine Gesellschaft: »Wir kehren ebenfalls aufs Gut zurück«, sagte er mit bedauerndem Schulterzucken. »Uns wird schon etwas einfallen, wie wir die verlorene gute Laune wiedererlangen können…«
    Mit diesen Worten führte er die Gruppe an und gab seinem Pferd die Peitsche, um es zu schnellerem Trab über den unter den Hufen schmatzenden, weichen Boden anzutreiben.
    Seine Frau versuchte, wie auch die anderen Mitglieder der Gruppe, mit ihm mitzuhalten.
    Grosvenor warf einen Blick zurück, sah gerade noch das Pferd bocken…
    ... und einen Körper durch die Luft fliegen, den er unter tausenden erkannt hätte.
    »Meredith!«
    Er wendete sofort seine Stute und hielt auf die Stelle zu, wo seine Frau zu Boden gegangen war.
    Sie lag vollkommen reglos da, halb im Morast eingesunken. Ihr Gesicht unter dem zusammengesteckten Haar war bleich, fast weiß. Der Hut, den sie eben noch getragen hatte, war beim Sturz verloren gegangen.
    Die Ersten stiegen bereits ab, um sich um Grosvenors Frau zu kümmern, bis er aus dem Sattel war.
    Sie eilten zu ihr, erreichten sie aber nicht, weil…
    Grosvenor traute seinen Augen nicht.
    ... weil sie vorher mit einem einzigen dumpfen Klang, als zerplatze eine riesige Gasblase, die aus den Tiefen aufgestiegen war, vor ihrer aller Augen ... verschwand. Untertauchte. Vom Boden aufgesogen wurde!
    »Zurück! Vorsicht!«
    Wie versteinert blieben die Männer, die zu Hilfe hatten eilen wollen, stehen.
    Auch Grosvenor selbst, der sein Pferd wenige Schritte von der Stelle entfernt zügelte und aus dem Sattel sprang, hielt zunächst inne. Ungläubig. Entsetzt. Fassungslos.
    »Ein Seil!« Sein eigener Ruf ließ ihn nach mehreren Atemzügen wieder aus der Erstarrung erwachen. Wertvolle Zeit war bereits verstrichen. »Ich brauche ein Seil!«
    Jagdhelfer rannten herbei. Sie hatten mitbekommen, was passiert war. Einige hielten überzählige Stricke, die sie als Leinen für die Hunde gebraucht hatten.
    Sofort knoteten sie sie zu einer langen Leine zusammen, die sich Grosvenor um die Hüfte band. Dann rannte er zu der Stelle, an der Meredith verschwunden war, einfach

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