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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Murdock.«
    »Ja, das denke ich auch. Aber etwas anderes macht mir momentan mehr Sorgen.«
    »Was genau?«
    Suko verengte die Augen. Wir standen noch immer im strömenden Regen und kümmerten uns nicht darum. »Auf uns wurde geschossen, John. Man wußte also, wo wir uns aufhielten. Ich frage dich, wer wußte es? Und wie erfuhr es diese Person?«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Du denkst auch nach?«
    »Ja.«
    »Sehr schön. Hast du eine Antwort?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    Suko starrte zu Boden. »Es ist verrückt, aber mir ging etwas durch den Kopf, Ein Hauch, ein flüchtiger Gedanke. Beim ersten Auftauchen schalt ich mich einen Narren, aber dieser Gedanke kehrte zurück, immer und immer wieder. Jetzt werde ich ihn nicht los.«
    »Wie lautet er?«
    »Ich werde dich etwas fragen. Wer wußte denn davon, daß wir hier in Weston erscheinen würden?«
    Da brauchte ich nicht lange zu überlegen. »Glenda Perkins, Sir James und…«
    »Genau, John. Und…«
    »Der hiesige Polizeichef Ernest Carella, den wir bisher persönlich noch nicht kennengelernt haben.«
    »Exakt.«
    Ich strich über mein nasses Haar. Es fühlte sich klebrig an. »Das ist verdammt harter Tobak. Eine gefährliche Anschuldigung, die es erst zu beweisen gilt.«
    »Stimmt.«
    »Er könnte also seine Späher ausgeschickt haben, um unsere Ankunft abzuwarten und uns nicht aus den Augen zu lassen. Würdest du das unterschreiben?«
    »Ja, das würde ich.«
    »Und weiter?«
    Suko hob die Schultern. »Vielleicht sollten wir Freund Carella einen Besuch abstatten, das hatten wir ja sowieso vor.«
    Ich runzelte die Stirn, nahm mir die Zeit, nachzudenken und sagte dann: »Oder auch nicht.«
    »Welchen Grund hast du?«
    »Er ist sehr simpel. Ich möchte ihn nicht warnen. Wir sollten auf dem schnellsten Weg einem gewissen Magnus Murdock und seinem Wachsfigurenkabinett einen Besuch abstatten und ihn fragen, ob ihm nicht einige seiner Lieblinge abhanden gekommen sind oder ob er sie vielleicht selbst losgeschickt hat.«
    »Sehr gut.«
    »Dann laß uns verschwinden.«
    Dagegen hatte Suko nichts einzuwenden. Durch den strömenden Regen liefen wir auf den BMW zu.
    Die Welt um uns herum war in einem grauen Schleier versunken. Meer und Land waren kaum zu unterscheiden, denn es regnete nicht nur, die Wolken waren ungewöhnlich tief gesackt. Wo wir kurz zuvor noch die Kulisse der Stadt Weston gesehen hatten, war nichts mehr zu erkennen.
    Als wir die beiden vorderen Wagentüren aufzogen, puffte uns der feuchte und stinkende Geruch entgegen. Zugleich mit einer Stimme, die sich aus dem Fond meldete. »Scheiße«, sagte Buck, »das hält der stärkste Typ nicht aus. Das war, mir fehlen die Worte.«
    Ich zerrte die Tür zu. Suko schaltete das Gebläse ein und stellte es auf warm, damit die von innen beschlagenen Scheiben wieder klar wurden. »Du hast alles gesehen, Buck?«
    »Nicht nur das. Ich habe es richtig erlebt. Ich wußte ja nicht, was ich machen sollte. Verschwinden? Nein, dazu hatte ich zuviel Angst. Es hätte ja sein können, daß noch ein zweiter lauert. Ich habe versucht, unter den Wagen zu kriechen.« Er grinste schief. »Das ging schlecht, dann habe ich hier Deckung gesucht, und ich habe alles gesehen, verdammt. Alles, denkt mal daran.«
    »Dann weißt du ja jetzt Bescheid«, sagte Suko.
    »Nicht unbedingt.«
    »Aber die Wachsfigur, die lebte, hast du dir genau anschauen können - oder?«
    »Sehr sogar.«
    »Und sie kam dir nicht bekannt vor?« fragte Suko.
    »Wieso denn?«
    »Nun ja«, begann mein Freund und schaute zu, wie Buck seinen Bart auswrang. Die Tropfen fielen auf das Leder der Rücksitze. Suko ärgerte sich darüber, weil er den BMW innen und außen gepflegt hielt, er gab aber keinen Kommentar ab. »Du kennst dich ja in der Stadt aus. Ich kann mir vorstellen, daß du auf einer deiner Touren mal das Kabinett besucht hast.«
    Der Obdachlose ruckte nach vorn. »Bei diesem Murdock soll ich gewesen sein?«
    »Ist doch möglich.«
    »Klar, möglich ist alles. Glauben Sie nur nicht, daß der mich ohne Bezahlung reingelassen hätte. Und Kohle für so etwas habe ich nun wirklich nicht. Das müßt ihr mir schon glauben.«
    »Schade.«
    »Sicherlich kennst du den Weg«, sagte ich.
    »Das ja.«
    »Dann führe uns hin.«
    Bucks Gesicht zeigte Erschrecken. »Ihr wollt tatsächlich dieses Wachsfigurenkabinett besuchen?«
    »Klar. Warum nicht?«
    Er kaute, aß aber nichts. »Habt ihr denn nicht die Nase von dem voll, was hinter euch liegt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Im

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